Der "da Vinci Globus" aus 1504 und die erstmalige Aufteilung der Welt
Die Landesverteidigungsakademie lud anlässlich des 530. Jahrestages des ersten Entwurfes der Teilung der Welt und des 500. Jahrestages des Beginns der Schifffahrt von Giovanni da Verrazzano, Prof. Dr. Stefaan Missinne, Mitglied der "Royal Geographical Society", an die Landesverteidigungakademie ein, um einen Vortrag über den "Da Vinci Globus aus 1504" zu halten. In der Sala Terrena wurden durch Generalleutnant Erich Csitkovits dazu zahlreiche Botschafter, Militärattachés sowie Interessierte begrüßt. Professor Missinne stellte seine Recherchen zur Herkunft des Globus vor und enthüllte gemeinsam mit Generalstabschef General Rudolf Striedinger und dem belgischen Botschafter bei der OSZE, Didier Charles J. Nagant de Deuxchaisnes, die historische Weltkugel.
Der da Vinci Globus
Es dürfte sich um den ältesten erhaltenen Globus mit der Darstellung der Neuen Welt handeln. Er vereint zum ersten Mal die gesammelten geografischen Details von Kolumbus, Vespucci und da Vinci selbst. Die hohle Kugel aus den unteren Hälften zweier Straußeneierschalen, mit einem Durchmesser von etwa 11,2 Zentimetern sowie einem Gewicht von 134 Gramm, stellt die Neue Welt im Maßstab 1:80.000.000 dar. Neben zahlreichen Ländern wie Deutschland, Brasilien und China, Meeresströmungen, Gebirgsketten und Flüssen, zeigt der Globus auch die historisch und militär-diplomatische Demarkationslinie, welche die Welt zwischen Spanien und Portugal aufteilt und auf dem Vertrag von Tordesillas von 1494 basiert. Diese Weltkugel wird als Prototyp und Zwilling des in New York befindlichen "Hunt-Lenox-Globus" gesehen, der aus Kupfer gegossen ist.