Fachtagung "Multiperspektivität als Schlüssel zur Entwicklung digitaler Lernkonzepte"
Am 3. Mai fand an der Landesverteidigungsakademie die Fachtagung "Multiperspektivität als Schlüssel zur Entwicklung digitaler Lernkonzepte", organisiert durch das Sprachinstitut des Bundesheeres, statt. Ziel war es, im Diskurs mit Expertinnen und Experten aus dem Bildungsbereich Gelingensfaktoren zur nachhaltigen Implementierung von digitalen Lernkonzepten zu identifizieren. Diese Tagung war bereits die vierte Veranstaltung, bei der Herausforderungen und Lösungsansätze rund um digitales Lernen im Zentrum des Interesses standen.
Wissenschaftliche Perspektiven
Julia Holzer, Bildungspsychologin der Universität Wien, fokussierte auf die Bereiche "Kognition", "Motivation" und "Emotion" als zentrale Elemente, auf die digitale Lernsettings abgestimmt werden müssen. Um aktives Lernverhalten anregen zu können, müssen die psychologischen Grundbedürfnisse "Kompetenzerleben", "Autonomie" und "Soziale Verbundenheit" gedeckt und ebenso die Faktoren "Intrinsische Motivation" und "Positive Emotion" bei der Unterrichtskonzeption berücksichtigt werden.
Lisa David, Leiterin des Service- und Kompetenzzentrums für Lehr-Lernentwicklung und Bildungsangebote an der FH St. Pölten betonte, dass es wichtig sei, aus der Phase des postpandemischen "emergency remote teaching" herauszutreten und Lernszenarien derart zu gestalten, dass die Aneignung und nicht die Vermittlung der Inhalte im Vordergrund steht.
Martin Ebner, Leiter der Abteilung Lehr- und Lerntechnologien an der TU Graz, präsentierte das Modell der "Massive Open Online Courses", die die Möglichkeit zum schnellen Wissenstransfer und zur Erreichung einer großen Anzahl von Lernenden bieten. Eine wesentliche Eigenschaft dieses Modells ist, diese frei zugänglich zu machen und damit den Zugang zur Bildung wesentlich zu erleichtern.
Beispiele aus der Praxis
Am Nachmittag wurde anhand von zwei praktischen Umsetzungsbeispielen (FH WIEN der WKW und FH Joanneum) gezeigt, wie einerseits ein hybrides Lernkonzept in einer Bildungseinrichtung implementiert werden kann und andererseits, wie Multiperspektivität im Rahmen eines Studierendenprojekts gelebt werden kann.
Insgesamt war die Veranstaltung ein wichtiger Schritt, um die Entwicklung digitaler Lernkonzepte im Österreichischen Bundesheer voranzutreiben und die Bedeutung von Multiperspektivität in diesem Bereich zu betonen.