Vortrag des französischen Verteidigungsattachés am Sprachinstitut
Am ersten Tag des Französisch-Förderseminars, das von 12. bis 16. Juni am Sprachinstitut des Bundesheeres an der Landesverteidigungsakademie stattfand, hielt der französische Verteidigungsattaché, Oberst Stéphane Loechleiter, einen Vortrag zu den aktuellen Herausforderungen und Entwicklungen in den französischen Streitkräften.
Herausforderungen für die französischen Streitkräfte
Ähnlich wie in Österreich und Deutschland wurde das Verteidigungsbudget der französischen Streitkräfte als Reaktion auf den Krieg in der Ukraine erhöht und beträgt für 2023 inklusive der Pensionszahlungen etwa 55 Milliarden Euro. Dies bedeutet eine Steigerung des Budgets um etwa 36 Prozent seit 2017. Damit sollen die Ausgaben für das französische Militär in den nächsten Jahren etwa 2 Prozent des Bruttoinlandsproduktes pro Jahr erreichen.
Bedrohungsszenarien
Die Herausforderungen für die französischen Streitkräfte bleiben laut Oberst Loechleiter, neben dem Krieg in der Ukraine, die akute Bedrohung durch den Terrorismus, die Cyberkriegsführung sowie die Modernisierung der Ausrüstung und der Waffensysteme.
Zukünftige Ausrichtung
Um den Anforderungen der heutigen Konflikte gerecht zu werden, investiert Frankreich vor allem in vier Bereiche: den Bau eines neuen Flugzeugträgers als Nachfolger der "Charles de Gaulle", die Verbesserung der Fähigkeiten und Mittel der militärischen Aufklärung, den Ausbau der Fähigkeiten im Bereich des Drohneneinsatzes sowie den Erhalt und die Erneuerung der Ausstattung (Gerät und Personenausrüstung). Als Grundlage dazu dient das "Loi de programmation militaire 2024-2030" (Gesetz über das mehrjährige Verteidigungsfinanzierungsprogramm), welches in den nächsten Jahren eine Summe von 413 Milliarden Euro zur Bedeckung der notwendigen Militärausgaben vorsieht.
Ziel und Zweck des Förderseminars Französisch
Der Vortrag fand im Rahmen des Förderseminar Französisch statt, welches eine Fördermaßnahme für alle Bedienstete sowie Milizangehörige des Bundesheeres ist, die zumindest die Leistungsstufe 2 in Französisch erreicht haben. Das Schwergewicht des Seminars liegt auf der korrekten Anwendung aller grammatikalischen Strukturen und der Vermittlung der Fachsprache. Hierbei steht vor allem die Verwendung der sicherheitsrelevanten Fachsprache im mündlichen Gebrauch im Vordergrund. Bei Bedarf werden die wichtigsten grammatikalischen Themen wiederholt, jedoch ist das Seminar praxisorientiert und soll den Seminarteilnehmern die Möglichkeit bieten, ihre mündliche Ausdrucksfähigkeit zu verbessern und zu perfektionieren.