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Ukraine 1943 und 2023: Auswirkungen auf Europa

18. September 2023 - 

Das Institut für Strategie und Sicherheitspolitik der Landesverteidigungsakademie veranstaltete am Freitag gemeinsam mit dem Schwarzen Kreuz und dem Ludwig Boltzmann Institut für Kriegsfolgenforschung ein Symposion. Thema waren die nachhaltigen geopolitischen Veränderungen aufgrund des völkerrechtswidrigen Krieges Russlands gegen die Ukraine.

Wendezeit?

2023 ist jenes Jahr, in dem die Ukraine mit zunehmender westlicher Unterstützung möglichweise eine Wende des von Russland begonnenen Krieges einleiten könnte. Ob dadurch eine "Wendezeit" in Moskau bevorstehen könnte, bleibt offen. Die Front verschiebt sich wie 1943 langsam - aber dennoch - Richtung jene Partei, die den Krieg begonnen hatte. Die Ukraine ist spätestens seit dem militärischen Überfall auf die Ukraine kein Pufferstaat mehr, sondern ein Frontstaat, hob der Historiker Stefan Karner vom Ludwig Boltzmann Institut hervor.

"Trauma Krieg" und Hoffnung auf Selbstständigkeit Wie nach der Kriegswende im "Kessel" Stalingrad 1943 wird auch das Trauma des seit 24. Februar 2022 geführten Kriegs gegen die Ukraine über viele Jahrzehnte anhalten, erörterte Harald Knoll vom Ludwig Boltzmann Institut. M. Christian Ortner, interimistischer Leiter des Instituts für Strategie und Sicherheitspolitik, stellte in seinem Vortrag die "Ukrainische Legion" während des Ersten Weltkrieges, das Ziel des Ukrainischen Nationalrats von 1914 vor. Hier versuchte man mit Hilfe Österreich-Ungarns gegen den russischen Zarismus zu kämpfen. Seitens des politischen Russlands wurde ukrainischer Nationalismus stets als sogenannter "Verrat an der slawischen Sache" gesehen. Russland beanspruchte wiederholt die Ukraine und Belarus für die Idee imperialer Zielsetzungen.

Russische Strreitkräfte unter Druck

Seit Frühherbst 2022 befinden sich die Streitkräfte des russischen Präsidenten Putin in der Defensive. Durch westliche Waffenlieferungen gelang es den ukrainischen Streitkräften, langsam, zäh und schrittweise wichtige Gebiete ihres Staatsgebietes zurückzuerobern. Dieser Krieg hat definitiv das Verhältnis Russlands zu den USA, zur NATO und zur EU dauerhaft dahingehend geschädigt, dass zuvor auch seitens der OSZE eingeleitete vertrauens- und sicherheitsbildende Maßnahmen mit der russischen Führung im postsowjetischen Raum nicht bzw. kaum mehr umgesetzt werden können, betonte Gunther Hauser vom Institut für Strategie und Sicherheitspolitik.

Stärkung der westlichen Allianz

Die Erweiterung der NATO durch Finnland und Schweden und die massive Erhöhung der Militärausgaben seitens der NATO bewirkt wiederum die stärkere verteidigungspolitische Anbindung an die USA. Zudem fällt die EU seither als wichtigster Absatzmarkt für Gas und Öl aus Russland großteils aus, die EU betreibt nun verstärkt eine "Energiewende" mit dem Ziel, mehr Energieautarkie zu erreichen.

Der Historiker Stefan Karner bei seinen Ausführungen. (Bild öffnet sich in einem neuen Fenster)

Der Historiker Stefan Karner bei seinen Ausführungen.

Harald Knoll vom Ludwig Boltzmann Institut. (Bild öffnet sich in einem neuen Fenster)

Harald Knoll vom Ludwig Boltzmann Institut.

Ein Blick aufs Podium. (Bild öffnet sich in einem neuen Fenster)

Ein Blick aufs Podium.

Die Veranstaltung lockte zahlreiche Zuhörer an. (Bild öffnet sich in einem neuen Fenster)

Die Veranstaltung lockte zahlreiche Zuhörer an.

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