45. Workshop der Studiengruppe "Regional Stability in South East Europe"
In der kroatischen Hafenstadt Split kam die Studiengruppe "Regional Stability in South East Europe" zu ihrem 45. Workshop zusammen. Aus Ministerien und Verteidigungsakademien sowie von sicherheitspolitischen Institutionen, Universitäten und Nichtregierungsorganisationen trafen einander 28 Expertinnen und Experten, um den Stabilisierungsprozess in den Ländern Südosteuropas zu erörtern. Eröffnet wurde der Workshop vom Leiter der Abteilung Militärpolitik im Verteidigungsministerium, Brigadier Ronald Vartok, und von Sandro Knezović vom Zagreber Institut für Entwicklung und internationale Beziehungen, dem lokalen Kooperationspartner.
Kroatien im Fokus des Workshops
Thema des Workshops war der Beitritt Kroatiens zur Eurozone und dem Schengen-Raum mit 1. Jänner 2023 und dessen mögliche Auswirkungen auf Südosteuropa. Der erfolgreiche Abschluss der kroatischen EU-Integration zeigt, dass die westliche Integration in geopolitisch turbulenten Zeiten immer noch eine große Transformationskraft für Südosteuropa hat. Die kroatischen Erfahrungen können in jedem Fall sehr hilfreich sein, um das geopolitische Momentum für eine beschleunigte EU-Integration der immer noch fragilen Westbalkanregion, allen voran der EU-Beitrittskandidaten, zu nutzen.
Eröffnungsrede der kroatischen Staatssekretärin Metelko-Zgombić
Die Staatssekretärin für Europa im kroatischen Außenministerium, Andreja Metelko-Zgombić, berichtete in ihrer Eröffnungsansprache von den kroatischen Erfahrungen im Integrationsprozess und betonte, dass die EU-Erweiterung in Südosteuropa noch nicht abgeschlossen sei. Die Präsentationen der Expertinnen und Experten der ersten beiden Panels befassten sich hierauf mit spezifischen wirtschaftlichen und Sicherheitsaspekten den neuen Mitgliedschaften Kroatiens, während das dritte und vierte Panel den Auswirkungen und Möglichkeiten für die Länder Südosteuropas gewidmet war.
Vertrauensbildende Maßnahmen und wissenschaftlicher Austausch für Empfehlungen
Die Landesverteidigungsakademie und die Generaldirektion Verteidigungspolitik betreuen seit 1999 die internationale Studiengruppe zum Stabilisierungsprozess am Westbalkan im Rahmen des "Partnership for Peace Consortium of Defense Academies and Security Studies Institutes". Workshops werden halbjährlich abgehalten und behandeln aktuelle sicherheitspolitische Themen.
Gegenseitiges Verständnis und Vertrauen innerhalb und zwischen den Staaten Südosteuropas zu fördern, ist ein grundlegendes Ziel der Studiengruppe. Die im Anschluss an das Zusammentreffen von den Mitgliedern der Studiengruppe ausgearbeitetem "Policy Recommendations" sind dabei das Ergebnis dieses gemeinsamen wissenschaftlichen Diskurses. Diese Empfehlungen richten sich an internationale Entscheidungsträger und sollen den Prozess der Konfliktbewältigung in der Region unterstützen und vorantreiben.