"Tactical English Seminar" an der Landesverteidigungsakademie mit starker internationaler Beteiligung
Von 19. bis 23. Februar fand am Sprachinstitut des Bundesheeres das "Tactical English Seminar" statt. Zu dem jährlich angebotenen Seminar können sich neben österreichischen auch internationale Teilnehmer anmelden. Dieses Jahr nahmen neben zwei Österreichern insgesamt 18 Offiziere und Unteroffiziere aus Deutschland, darunter ein Oberstleutnant im Generalstab, zwei Offiziere aus Jordanien, ein weiblicher Offizier aus Frankreich und eine zivile Englischlehrerin des Sprachenzentrums der niederländischen Streitkräfte teil.
Sprache und der "Military Decision Making Process"
Die Ziele des Seminars sind das Erlernen, die Erweiterung und die Vertiefung von sicherheitsrelevanter englischer Fachsprache sowie die praktische Anwendung im Rahmen eines taktischen Planspiels.
Zu Beginn wurde der Fokus auf den Erwerb und die Anwendung von militärischem Vokabular, insbesondere Task Verbs, gerichtet. In weiterer Folge trug Major Patrick Enriquez von der "Vermont National Guard" (USA), der als Gastlehrer im Rahmen des "State Partnership Program" das ganze Seminar begleitete, zum "Field Manual 5-0" der US-Army vor. Oberstleutnant des Generalstabes Claus-Dieter Glavanovits ging anschließend auf die Vorschrift NATO STANAG APP-28 ein, welche später im Seminar als Grundlage für die Ausarbeitung der einzelnen Schritte des Beurteilungsverfahrens diente. Aufgrund der sprachlichen Grundlage waren die Teilnehmenden anschließend in der Lage das "Mission Statement" sowie den "Commander's Intent" erfolgreich zu formulieren und umzusetzen.
In den folgenden "Tactical Decision Games" auf Kompanieebene mussten die Teilnehmenden das Gelernte anwenden und ihre Ausarbeitungen in Teams präsentieren. In Folge wurden die einzelnen Schritte der "Troop Leading Procedures" und des "Military Decision Making Process" (Beurteilungsverfahren im Führungsprozess) genauer erforscht sowie die Unterschiede und Gemeinsamkeiten beider Verfahren erarbeitet.
Stabsspiel Operation OLAF
Die Umsetzung der "Command Post Exercise" (Stabsspiel) - Operation OLAF wurde durch Oberstleutnant des Generalstabsdienstes Georg Stiedl geleitet, der durch sein hervorragendes taktisches Wissen und seine sprachliche Kompetenz einen wertvollen Beitrag zum Gelingen dieses Seminars leistete.
"Military English" und die sicherheitsrelevante Fachsprache als Beitrag zur Interoperabilität Neben dem Erfahrungsaustausch im Bereich internationaler Einsätze und der Möglichkeit zum Vergleich unterschiedlicher Beurteilungsverfahren stand vor allem die englische Militärfachsprache als Kern der sicherheitsrelevanten Fachsprache im Vordergrund.
Insbesondere die Verbindung von Taktik und Sprache wurde von den Teilnehmenden als ein Schlüsselelement der einsatzrelevanten Interoperabilität hervorgehoben. Mit dem "Tactical English Seminar" hat das Sprachinstitut des Bundesheeres ein anerkanntes Alleinstellungsmerkmal, weshalb diese Veranstaltung auch 2025/26 angeboten werden wird.