Sprachenkooperation für die Militärsprachausbildung an der Schweizer Militärakademie/ETH Zürich
Vom 3. bis 6. Juni wurde Andreas Prutsch, Dolmetscher und Übersetzer am Sprachinstitut der Landesverteidigungsakademie, als Lektor im Fachsprachenmodul Deutsch und Französisch des aktuellen Bachelorlehrgangs der Schweizer Militärakademie eingesetzt. Als Experte für das französische Führungsverfahren und die einschlägige französische Militärterminologie, unterstützte er die Ausbildung im Bereich "Militärsprache". An dem Kurs nahmen 14 Teilnehmer des laufenden Bachelorlehrgangs der Schweizer Armee teil.
Militärsprache am Beispiel der Lage "Murten"
Das Modul "Militärsprache Französisch und Deutsch" ist, neben Englisch, ein integraler Bestandteil der Ausbildung. Es fördert die Mehrsprachigkeit der Schweizer Offiziere und ihr Verständnis für andere Kulturen. Als Grundlage für die Sprachausbildung im militärischen Kontext hat der Leiter der Sprachausbildung, Sanson Schweizer, ein Planspiel entwickelt, welches die Schlacht von Murten im Jahr 1476 zwischen Burgundern und Eidgenossen analysiert.
Nach dem Studium aller relevanten Unterlagen erhielten die Kursteilnehmer einen allgemeinen und vier taktische Aufträge, die sie eigenständig nach dem Schweizer Führungsverfahren bearbeiteten. Am letzten Kurstag präsentierten die Kursteilnehmer ihre in Gruppenarbeit erstellten Ergebnisse im Gelände, wahlweise auf Deutsch oder Französisch. In der Nachbesprechung hoben sie besonders die praktische Präsentation im Gelände als positiven Aspekt hervor, die ihnen laut eigener Aussage einen besonderen Motivationsschub verlieh. Diese Form der sogenannten "immersiven" Sprachausbildung soll zukünftig auch vermehrt im Österreichischen Bundesheer angewendet werden.
Sprachenkooperation mit der Schweiz
Das Sprachinstitut des Österreichischen Bundesheeres hat für die kommenden Jahre mehrere Kooperationsprojekte mit der Sprachabteilung der Schweizer Militärakademie vereinbart. Diese Projekte sollen einen festen Bestandteil der Zusammenarbeit zwischen der Landesverteidigungsakademie und der Höheren Kaderausbildung der Schweizer Armee bilden. Der Schwerpunkt dieser Kooperation liegt in der gegenseitigen Unterstützung der jeweiligen Sprachausbildungslehrgänge durch den Austausch von Sprachlehrkräften.
Dabei ist auch ein umfassender Erfahrungsaustausch vorgesehen, der sich nicht nur auf methodisch-didaktische Aspekte konzentriert, sondern auch aktuelle Herausforderungen im Bereich der Testerstellung, Testdurchführung und des Qualitätsmanagements in der Sprachausbildung thematisiert. Zusätzlich zum Austausch von Lektoren wird das Fortbildungsangebot für Sprachlehrkräfte sowie für Kursteilnehmer erweitert. Dies soll durch die Möglichkeit realisiert werden, Kurse am Sprachinstitut des Österreichischen Bundesheeres in Wien und an der Schweizer Militärakademie in Zürich gegenseitig zu besuchen.
Militärakademie Zürich
Die Schweizer Militärakademie befindet sich in der Kaserne Reppischtal in Birmensdorf, nahe Zürich. Sie bietet einen sieben-semestrigen Bachelorlehrgang für angehende Berufsoffiziere an, der ein Bachelor-Studium an der ETH Zürich, einer der renommiertesten Universitäten weltweit, umfasst. Darüber hinaus gibt es einen drei-semestrigen Diplomlehrgang, der mit einem ETH-Diplom für Absolventen mit Hochschulabschluss abschließt.