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2. Generation Informationsoffizier/Spezialist "Demokratische Identität" bereit

15. November 2024 - 

Nach drei Modulen in sieben dichten Ausbildungstagen konnten Mitte November weitere vier Informationsoffiziere mit intensiver Schulung zur Vermittlung sensibler Inhalte ihre Fortbildung zum Informationsoffizier/Spezialist "Demokratische Identität" beenden. Der Abschnitt, der auf dem Lehrgang für Informationsoffiziere aufbaut, ist Bestandteil der Kooperation des Bundesheeres mit dem Mauthausen Memorial. Verantwortlich hierfür ist das Zentrum für menschenorientierte Führung und Wehrpolitik der Landesverteidigungsakademie.

Mit dem Zusatz "Demokratische Identität" ist der kleinste gemeinsame Nenner unseres gesellschaftlichen Zusammenlebens auf der Grundlage unserer Verfassung gemeint. Dieser Identitätsansatz bildet die Ausgangsbasis zur Schaffung eines Mindsets, das politisch, ethnisch und/oder religiös motivierten Extremismus im Bundesheer weder aufkommen lässt noch schweigend duldet. Die Absolventen dieser Ausbildung verfügen über langjährige Truppenerfahrung und teilweise auch über ein einschlägiges Studium (Politikwissenschaft, Geschichte etc.). Gemeinsam ist allen Teilnehmern ein vertieftes Interesse an Themen des Nationalsozialismus, aber auch an Radikalismen und Extremismen anderer Provenienz.

Die Inhalte dieser speziellen Ausbildung in Zusammenarbeit mit dem Heeresgeschichtlichen Museum sind folgende: historischer Abriss zum Nationalsozialismus, Antisemitismus, Krieg und Holocaust und das zugrundeliegende Geschichtsbild. Weiters die Darstellung aktueller Bedrohungsbilder im Sinne von politischem, religiösem und/oder ethnischem Radikalismus/Extremismus.

Gemeinsame Ausbildung mit dem Kooperationspartner

Zur Vermittlung des ideellen Hintergrunds und der Methodik des NS-Terrors gestaltet Mauthausen Memorial das zweite Modul der Ausbildung. Es dient der Herausarbeitung des Wesens radikaler/extremistischer Ideologien auf Basis der Geschehnisse in der NS-Zeit, um damit einen Transfer zu aktuellen gesellschaftlichen Entwicklungen zu schaffen. Denn der zu beobachtende Verlust der gesellschaftlichen Mitte im Kontext zu den aktuellen Krisen (Migrations-, Corona- und die Ukrainekrise) ist nur ein exemplarisches Beispiel derzeitiger sozio-politischer Entwicklungen. Diese Herausforderungen machen auch vorm Bundesheer nicht halt, ist dieses doch durch die Wehrpflicht ein Spiegel der Gesellschaft.

Im dritten und letzten Teil werden selbständig erarbeitete Präsentationen zu persönlich gewählten Erinnerungsorten mit Militärbezug erstellt (sie sind gleichzeitig die Abschlussarbeiten) und die adaptierten Stundenbilder didaktisch-methodisch erarbeitet. Dabei bietet zum wiederholten Mal die Birago-Kaserne des Pionierbataillons 3, die auch Außenlager des KZ Mauthauen war, einen adäquaten Lernort.

Dem Informationsoffizier/Spezialisten kommt in der wehrpolitischen Ausbildung der Grundwehrdiener eine wichtige Stellung zu. Im Train-the-Trainer-Ansatz gibt dieser den anderen Informationsoffizieren und auch interessiertem Kaderpersonal in einer Anfangsphase Unterstützung bei der Unterrichtung der Stundenbilder im Rahmen der Staats- und wehrpolitischen Bildung. Dieser Ansatz, unterstützt durch das Pionierbataillon 3 und das Heeresgeschichtliche Museum, ist ein wichtiger Beitrag zur österreichischen und europäischen Strategie gegen Antisemitismus und Rassismus und führt innerhalb des Ressorts zu einer allgemeinen Sensibilisierung für Radikalismen und Extremismen.

Gruppenfoto der Teilnehmer. (Bild öffnet sich in einem neuen Fenster)

Gruppenfoto der Teilnehmer.

Ein Blick in den Unterrichtsraum. (Bild öffnet sich in einem neuen Fenster)

Ein Blick in den Unterrichtsraum.

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