Österreichische Bundesbahn trifft Institut für Höhere Militärische Führung
Am Dienstag fand eine gemeinsame Fortbildung der Österreichischen Bundesbahnen und des Instituts für Höhere Militärische Führung statt. Ziel der Veranstaltung war es, Grundsätze der Führung und des strategischen Denkens kennenzulernen sowie einen Führungsprozess auf strategischer Ebene an einem praktischen Beispiel zu veranschaulichen.
Geleitet wurde diese Ausbildungskooperation seitens des Instituts für Höhere Militärische Führung durch Oberst des Generalstabsdienstes Jürgen Wimmer sowie seitens ÖBB Infra durch den Management Vorstand Johann Pluy. Insgesamt nahmen 15 Personen beider Organisationen an der Veranstaltung teil.
Strategisch Denken aus Sicht des Österreichischen Bundesheeres
Die Teilnehmenden erhielten Einblicke in die Herangehensweise des Österreichischen Bundesheeres an strategisches Denken. Dabei wurde verdeutlicht, wie das Österreichische Bundesheer komplexe Herausforderungen durch strukturierte Planung und klare Zielsetzung bewältigt. Der Schwerpunkt lag hier auf der Anwendung eines strategischen Planungsprozesses, welcher die systematische Analyse von Problemen, die Ableitung von Handlungsoptionen und deren Umsetzung umfasst. Zusätzlich wurde die Fähigkeit zur langfristigen Orientierung, auch unter unsicheren Bedingungen, hervorgehoben.
Strategisch Denken aus Sicht der ÖBB
Im Gegensatz dazu beleuchteten Vertreter der ÖBB den strategischen Ansatz ihres Unternehmens. Hier liegt der Fokus auf Innovationsfähigkeit und dem Umgang mit komplexen Systemen in der Infrastrukturplanung und im Kundenservice. Strategisches Denken wird dabei als integraler Bestandteil des Unternehmens verstanden, um Wettbewerbsfähigkeit zu sichern und auf gesellschaftliche Herausforderungen wie Nachhaltigkeit oder Digitalisierung zu reagieren. Beispiele verdeutlichten, wie verschiedene Interessensgruppen in den Planungsprozess eingebunden werden, um langfristig tragfähige Lösungen zu entwickeln.
Wesen der Führung, Führungsgrundsätze und Prinzipien
In diesem Themenblock wurden allgemeine Führungsprinzipien und das Wesen von Führung erläutert und unterschiedliche Sichtweisen kurz diskutiert. Führung wurde dabei als Fähigkeit definiert, Ziele zu setzen, Mitarbeitende zu inspirieren und Prozesse zu steuern, um diese Ziele zu erreichen. Führungsgrundsätze wie Klarheit, Verlässlichkeit, Verantwortungsbewusstsein und Teamorientierung wurden als essenziell hervorgehoben. Außerdem wurden die Unterschiede zwischen situativer und langfristig orientierter Führung anhand praktischer Beispiele diskutiert.
Strategieprozess anhand eines praktischen Beispiels
Ein konkreter Fallstudienansatz veranschaulichte die Umsetzung strategischer Planungs- und Führungsprozesse. Dafür wurden die Teilnehmenden anhand eines Blackout Szenarios in strategische Führungsprozess eingewiesen. Dieser Prozess konnte den Teilnehmern die Notwendigkeit gesamtstaatlichen Denkens auf strategischer Ebene sowohl in der Analyse, als auch in der Entscheidungsfindung vermitteln. Besonderer Fokus lag hier auf der Abstimmung zwischen den verschiedenen Machtinstrumenten des Staates und deren Synchronisation.
Fazit
Die Fortbildung bot den Teilnehmenden eine wertvolle Gelegenheit, strategisches Denken und Führungsprinzipien aus unterschiedlichen Perspektiven kennenzulernen, sowie das gegenseitige Verständnis zu stärken.