Workshop für Translationswesen der Zentraleuropäischen Verteidigungskooperation
Dolmetscher und Übersetzer aus Tschechien, Slowenien, Kroatien, der Slowakei und Österreich trafen sich vom 11. bis 15. November 2024 zum Translationsworkshop der Zentraleuropäischen Verteidigungskooperation an der Landesverteidigungsakademie.
Nachbarschaftliche militärische und sprachliche Zusammenarbeit in Zentraleuropa
Die Zentraleuropäische Verteidigungskooperation, die Central European Defence Cooperation, wurde 2010 gegründet. Sechs mitteleuropäische Staaten (Kroatien, Slowakei, Slowenien, Tschechien, Ungarn und Österreich) sind Mitglieder dieser nachbarschaftlichen militärischen Zusammenarbeit. Zusätzlich dazu gibt es die CEDC+, die alle Westbalkanstaaten beinhaltet. Das Hauptziel der Zentraleuropäischen Verteidigungskooperation ist die Stärkung der regionalen Sicherheit innerhalb der EU und der NATO-Partnerschaft für den Frieden durch die Förderung spezifischer regionaler Interessen der teilnehmenden Länder.
Im Jahr 2019 wurde auf Initiative der Landesverteidigungsakademie und des Sprachinstitutes des Bundesheeres die Gründung einer Sprachenkooperation als Beitrag zur Stärkung der gemeinsamen strategischen Kultur in Zentraleuropa und in der Europäischen Union innerhalb der Central European Defence Cooperation beschlossen.
Die Zukunft der Translation: maschinelle Übersetzung und künstliche Intelligenz
Der multilaterale Workshop hatte die aktuellen digitalen Entwicklungen im Translationswesen, das durch KI-gestützte Applikationen wie ChatGPT in der Verwendung von Sprachentechnologie einen Paradigmawechsel erfahren hat, zum Thema.
Im Lichte dessen hielt Professor Dragos Ciobanu vom Zentrum für Translationswissenschaften der Universität Wien einen Vortrag über Tools für die maschinelle Übersetzung und das notwendige Post-Editing. Mittels seiner mitreißenden Präsentation und der Einbindung der Anwesenden konnte er neue Wege und Mittel aufzeigen, die vor allem auch für den Bereich des Translationswesens im Militär einen Mehrwert haben.
Einbettung des Translationswesens im Militär
Christopher Schönberger, Referatsleiter für Sprachmittlung am Sprachinstitut des Bundesheeres, leitete eine Diskussionsrunde, die sich mit der Notwendigkeit und Organisation von Sprachmittlungselementen in Streitkräften beschäftigte. Hierbei konnte eine Vielzahl von Parallelen und Unterschieden in den zentraleuropäischen Ländern herausgearbeitet werden. Vor allem im Bereich der Einbettung der Sprachmittlung in die Strukturen der Streitkräfte sowie im Umfang und in der Anzahl der abgedeckten Sprachen bestehen erhebliche Unterschiede.
2025 unter slowakischer Präsidentschaft
2025 übernimmt die Slowakei die Präsidentschaft der Zentraleuropäischen Verteidigungskooperation. Es wurde bereits festgelegt, dass im April 2025 der nächste Translationsworkshop an der Landesverteidigungsakademie stattfinden wird. Ziel ist es dann, konkreter auf Translationstools, die für das militärische Umfeld geeignet sind, einzugehen.