Workshop zum Translationswesen der Zentraleuropäischen Verteidigungskooperation an der Landesverteidigungsakademie
Dolmetscher und Übersetzer aus Tschechien, der Slowakei, Slowenien, Kroatien und Österreich sowie Gäste und Beobachter aus dem Kosovo und den Niederlanden trafen sich von 7. bis 11. April 2025 zum Translationsworkshop der Zentraleuropäischen Verteidigungskooperation am Sprachinstitut des Bundesheeres an der Landesverteidigungsakademie.
Nachbarschaftliche militärische und sprachliche Zusammenarbeit in Zentraleuropa
Die Zentraleuropäische Verteidigungskooperation, die "Central European Defence Cooperation", wurde 2010 gegründet. Sechs mitteleuropäische Staaten (Kroatien, Slowakei, Slowenien, Tschechien, Ungarn und Österreich) sind Mitglieder dieser nachbarschaftlichen militärischen Zusammenarbeit. Seit Jahresbeginn 2025 hat die Slowakei die Präsidentschaft inne.
Das Hauptziel der Zentraleuropäischen Verteidigungskooperation ist die Stärkung der regionalen Sicherheit durch die Förderung spezifischer regionaler Interessen der teilnehmenden Länder. Im Jahr 2019 wurde auf Initiative der Landesverteidigungsakademie und des Sprachinstitutes des Bundesheeres die Gründung einer Sprachenkooperation als Beitrag zur Stärkung der gemeinsamen strategischen Kultur in Zentraleuropa und in der Europäischen Union innerhalb der Zentraleuropäischen Verteidigungskooperation beschlossen.
Kenntniserweiterung und Erfahrungsaustausch im Bereich der Translation
Der Workshop hatte primär die aktuellen digitalen Entwicklungen im Translationswesen, das durch KI-gestützte Applikationen wie ChatGPT in der Verwendung von Sprachentechnologie einen Paradigmawechsel erfahren hat, zum Thema. Daneben wurden auch ganz "klassische" Methoden der Sprachmittlung besprochen und verglichen.
Oberst Stocklauser vom Sprachinstitut des Bundesheeres präsentierte im Workshop seine Forschung zur Verwendung von Dolmetschern bei Einsätzen des Österreichischen Bundesheeres. Oberstleutnant Peer von der Zentraldokumentation hielt einen Vortrag darüber, wie man Prompts für die künstliche Intelligenz erstellt. Philippe Wacker von LT-Innovate erklärte dem Publikum den Unterschied zwischen den Begriffen Language Technology und Language Intelligence. Darüber hinaus erläuterte er den Mehrwert und das Tätigkeitsfeld des Verbands der Sprachtechnologie-Industrie "LT-Innovate".
Vertiefen der Zusammenarbeit im Bereich der Sprachmittlung
Aus den Gesprächen in der Arbeitsgruppe wurde ersichtlich, dass es eine Vielzahl von Gemeinsamkeiten, aber auch eine Vielzahl an Unterschieden im Bereich des Sprachmittlungswesens in den Partnerstaaten gibt. Die Unterschiede sind vor allem auf die ungleichen Strukturen der Streitkräfte sowie den Umfang der abgedeckten Sprachen zurückzuführen. Diese wichtigen Informationen wurden im Rahmen des Workshops festgeschrieben und bilden nun die Grundlage für die Vertiefung der Zusammenarbeit im Bereich der Übersetzungs- und Dolmetschdienste in der Zentraleuropäischen Verteidigungskooperation.