Vortragsreihe "80 Jahre Zweiter Weltkrieg": 1945. Ende mit Schrecken
Das Institut für Strategie und Sicherheitspolitik lud Donnerstagabend zu dem Vortrag des Historikers Felix Schneider "80 Jahre Zweiter Weltkrieg": 1945. Ende mit Schrecken. Die zahlreich erschienenen Gäste erhielten interessante Einblicke in das Geschehen des letzten Kriegsjahres. Schneider legte in seinem Vortrag wie gewohnt neben den militärgeschichtlichen Ereignissen auch diesmal wieder den Fokus auf wirtschaftliche und gesellschaftliche Faktoren und Fortschritte in der Waffentechnik und nicht zuletzt auf die wechselnden Strategien der Kriegsgegner.
Das letzte Kriegsjahr
Das letzte Kriegsjahr des bis dato verlustreichsten Krieges der Militärgeschichte begann im Westen im Zeichen des vom deutschen Diktator noch Ende 1944 begonnenen Unternehmens "Wacht am Rhein", der sogenannten "Ardennenoffensive" mit Ziel Antwerpen, die von der Wehrmacht schließlich erfolglos im Januar 1945 abgebrochen werden musste. An der Ostfront bereitete sich die Rote Armee indessen auf den finalen Stoß auf die deutsche Reichshauptstadt Berlin vor, zu deren Erstürmung Angreifer wie Verteidiger alle verfügbaren Kräfte mobilisierten.
Die Kapitulation
Die alten Grenzen Österreichs, das mit 27. April 1945 politisch wiedergeboren wurde, waren von sowjetischen Kräften am 29. März 1945 bei Klostermarienberg überschritten worden. Schneider zeichnete hier die schweren Kämpfe in Ostösterreich mit dem finalen Höhepunkt der Schlacht um Wien im April 1945 nach. Nach dem Freitod Adolf Hitlers in den Trümmern von Berlin (30. April) kapitulierte die neue deutsche Führung unter Großadmiral Karl Dönitz am 8./9. Mai 1945 bedingungslos an allen Fronten.
Ersteinsatz der Atombombe
Am Ende seines Vortrags blickte der Historiker in den Fernen Osten. Dieser stand zu Beginn des Schicksalsjahres 1945 im Zeichen schwerer Kämpfe im strategischen Vorfeld Japans (Iwo Jima, Okinawa). Die exorbitanten Verluste der US-Streitkräfte vor der eigentlichen Eroberung des japanischen Mutterlandes (geplante Operationen Olympic und Coronet) untermauerten zusätzlich die politische Entscheidung zum Ersteinsatz der US-Atombombe (Manhattan-Project) am 6. bzw. 9. August gegen die beiden japanischen Städte Hiroshima und Nagasaki. Am 15. August 1945 verkündete daraufhin der japanische Kaiser Hirohito via Radio die Kapitulation Japans. Der Zweite Weltkrieg endete als Atomkrieg.
Schneider beschloss mit dieser Veranstaltung die von ihm 2019 begonnene Reihe "80 Jahre Zweiter Weltkrieg".