Sprachmittlereinsatz bei der 65. Internationalen Militärwallfahrt nach Lourdes
Andreas Prutsch vom Sprachinstitut des Bundesheeres an der Landesverteidigungsakademie nahm vom 15. bis 19. Mai 2025 als Sprachmittler an der 65. Internationalen Militärwallfahrt nach Lourdes, Frankreich, teil. Diese wurde heuer von etwa 16.000 Soldatinnen und Soldaten aus über 40 Ländern besucht. Die österreichische Delegation umfasste in diesem Jahr inklusive Pilgerleitung etwa 400 Personen.
Geschichte der Militärwallfahrt Lourdes
Die Militärwallfahrt nach Lourdes hat ihre Wurzeln in der Nachkriegszeit und entstand 1958, als Frankreich anlässlich des hundertjährigen Jubiläums der Marienerscheinungen in Lourdes eine Pilgerreise für Soldaten organisierte. Ziel war es, ehemaligen Kriegsgegnern eine Plattform der Versöhnung und des Friedens zu bieten. Was als französische Initiative begann, entwickelte sich rasch zu einem internationalen Ereignis. Seither treffen sich jährlich Soldaten und Militärangehörige aus der ganzen Welt in Lourdes, um gemeinsam zu beten und sich auszutauschen.
Organisation der Militärwallfahrt
Das Programm umfasst religiöse Zeremonien wie Messen und Prozessionen sowie internationale Veranstaltungen, um die Gemeinschaft zu fördern. Die Gesamtkoordination wird durch die französische Militärdiözese übernommen. Die einzelnen Zeremonien und Veranstaltungen werden jedoch durch ein Land oder mehrere Länder geplant und durchgeführt. Aufgrund traditioneller sowie geographischer Gründe war und ist die gemeinsame Sprache Französisch, was für die meisten Teilnehmer einen koordinierten Einsatz von Sprachmittlern notwendig macht.
Sprachmittlung als unabdingbarer Beitrag
Die Sprachmittlung während der Militärwallfahrt sowie der Vorbereitungskonferenz obliegt grundsätzlich den einzelnen teilnehmenden Staaten und wird nur während einer für die höchsten Würdenträger durchgeführten Veranstaltung durch Frankreich sichergestellt. Seit Mitte der 2000er Jahre unterstützt das Sprachinstitut des Bundesheeres an der Landesverteidigungsakademie das Militärordinariat durch die Abstellung eines oder mehrerer Sprachmittler, um einen reibungslosen Informationsfluss sowie einen delegationsübergreifenden Austausch sicherzustellen. Das Aufgabenspektrum des Sprachmittlers erstreckt sich dabei von der Übersetzung des Schriftverkehrs bzw. von Koordinierungsgesprächen zwischen den handelnden Organisationsteilen bis hin zum Konsekutivdolmetschen bei diversen offiziellen Programmpunkten wie Ministerbesuchen.
Die nächste Militärwallfahrt befindet sich bereits in Planung und wird vom 21. bis 24. Mai 2026 stattfinden. Das Sprachinstitut des Bundesheeres wird auch nächstes Jahr einen wichtigen Beitrag zur erfolgreichen Teilnahme unserer Soldatinnen und Soldaten an der Wallfahrt leisten.