Das Seminar Umfassende Landesverteidigung an der Landesverteidigungsakademie
Am 06. Oktober 2025 fand an der Landesverteidigungsakademie ein eintägiges Seminar zur Umfassenden Landesverteidigung (ULV) statt an dem unter anderem Bezirkshauptfrauen und -männer sowie ULV-Referenten der Bezirkshauptmannschaften Österreichs, Militärkommandanten und deren Verbindungsoffiziere teilnahmen.
Der Kommandant der Landesverteidigungsakademie, Generalleutnant Erich Csitkovits, wies in seinen Begrüßungsworten auf den hohen Stellenwert der Umfassenden Landesverteidigung mit ihren Teilbereichen der geistigen, militärischen, zivilen und wirtschaftlichen Landesverteidigung hin.
Die Notwendigkeit der Umfassenden Landesverteidigung
Generalmajor Ronald Vartok, Leiter der Gruppe Verteidigungspolitik und Internationale Beziehungen im Bundesministerium für Landesverteidigung, erläuterte in seinem Vortrag die Ziele und Funktionsweisen hybrider Kriegsführung.
Wolfgang Baumann, Sicherheitspolitischer Berater des Kommandanten der Landesverteidigungsakademie und ehemaliger Generalsekretär im Bundesministerium für Landesverteidigung, gab einen Überblick über die Entstehungsgeschichte der Umfassenden Landesverteidigung und ihre aktuelle Struktur. Besonders hervorgehoben wurden die Leistungen der Landesverteidigungsakademie für die Umfassende Landesverteidigung.
Die militärische Landesverteidigung
Als Seminarleiter erläuterte Generalmajor i.R. Peter Fender die militärische Landesverteidigung mit besonderem Fokus auf den Aufbauplan 2032+ des Bundesheeres. Weiters informierte er über die legistischen Grundlagen der Umfassenden Landesverteidigung in all ihren Teilbereichen.
Oberst des Generalstabsdienstes Ernst Schwarzenbacher, Leiter des Referats Staatliches Krisen-und Katastrophenschutzmanagement sowie Internationale Humanitäre-u. Katastrophenhilfe im Bundesministerium für Landesverteidigung, erläuterte die wichtige Rolle der Verbindungsoffiziere in der Umfassenden Landesverteidigung. Diese würden bei Bedarf von den Militärkommanden in zivile Einrichtungen entsandt, um die zivil-militärische Koordination und den Informationsfluss sicherzustellen sowie zivile Stellen zu beraten.
Die zivile Landesverteidigung
Am Nachmittag setzte Jürgen Schwanzer, geschäftsführender Leiter der Abteilung Krisenmanagement, Lageinformation und Leitstellenangelegenheiten des Bundesministeriums für Inneres, mit einem Vortrag über die zivile Landesverteidigung und ihr Verhältnis zur Umfassenden Landesverteidigung fort. Im Fokus standen Maßnahmen des Zivilschutzes und der Einsatz von (Zivil-)personal für die zivile Landesverteidigung. Darüber hinaus informierte Herr Porchersdorfer, stellvertretender Leiter der Abteilung Bundeskrisensicherheit gemäß Bundeskrisensicherheitsgesetz im Bundesministerium für Inneres, über das Bundeslagezentrum der Regierung und den im Bundeskanzleramt angesiedelten Regierungsberater für Krisenvorsorge, Krisenbewältigung, umfassende Landesverteidigung, nationale Sicherheit und staatliche Resilienz.
Die wirtschaftliche Landesverteidigung
Georg Manlik aus dem Bundesministerium für Wirtschaft, Energie und Tourismus erläuterte die Maßnahmen seines Hauses im Bereich der wirtschaftlichen Landesverteidigung. Im Zentrum seiner Ausführungen standen dabei die relevanten Gesetze zur Sicherstellung der Güterversorgung für die Bevölkerung und Unternehmen Österreichs sowie Zuständigkeiten und Handlungsabläufe im Fall einer Krise.
Die geistige Landesverteidigung
Abschließend informierten Jan Sisko, Grundsatzabteilung der Sektion Allgemeinbildung und Berufsbildung des Bundesministeriums für Bildung und zwei beauftragte Forscherinnen darüber, wie die geistige Landesverteidigung im Sinne der Vermittlung einer demokratischen Wertehaltung und der Notwendigkeit diese zu schützen, in den Schulen integriert sind. Sorge bereitet dabei die Gefahr einer Militarisierung der Schulen.