Der 30. Workshop der Studiengruppe „Regional Stability in the South Caucasus”
Der 30. Workshop der Studiengruppe "Regional Stability in the South Caucasus" fand dieses Jahr vom 23. bis 26. Oktober im Seminarzentrum Reichenau statt und widmete sich dem Thema "Today and Tomorrow: Prospects for Peace and Pitfalls of Emerging Technologies". Organisiert wurde die Veranstaltung von der Landesverteidigungsakademie in Kooperation mit der Generaldirektion Verteidigungspolitik sowie dem Partnership for Peace Consortium of Defense Academies and Security Studies Institutes. Zahlreiche Expertinnen und Experten kamen nach Reichenau/Rax, um sich in einem offenen Forum über aktuelle sicherheitspolitische Entwicklungen im Südkaukasus auszutauschen und die vertrauensbildende Zusammenarbeit zu vertiefen.
Zielsetzung der Studiengruppe
Seit über zehn Jahren bietet die Studiengruppe eine Plattform für internationalen und interdisziplinären Austausch mit dem Ziel, zu Stabilität und Friedenssicherung im Südkaukasus beizutragen. Die Expertinnen und Experten, größtenteils aus dem Südkaukasus selbst, diskutierten über aktuelle Konflikte, Krisen und mögliche Auswege. Der durch die Chatham House Rule offene und geschützte Rahmen ermöglicht einen ehrlichen und respektvollen Austausch für die Erarbeitung konstruktiver Empfehlungen. Die Empfehlungen früherer Workshops fanden bereits Beachtung in politischen Prozessen, was die Relevanz der Arbeit dieser Studiengruppe unterstreicht.
Themenschwerpunkt: KI als Chance und als Risiko
Aufbauend auf den Ergebnissen des letzten Treffens in Istanbul im April 2025 stand der Einsatz neuer Technologien, insbesondere von KI, zur Förderung von Frieden und Stabilität im Südkaukasus im Zentrum des Workshops. Dabei wurden sowohl die Chancen für Konfliktlösung und regionale Kooperation, als auch die Risiken eines gezielten, manipulativen Einsatzes kritisch beleuchtet. Angesichts der aktuellen geopolitischen Veränderungen durch den Friedensvertrag zwischen Armenien und Aserbaidschan widmete sich die Studiengruppe intensiv den möglichen Auswirkungen auf die regionale Sicherheitsarchitektur. In Vorträgen, Plenumsdiskussionen und Arbeitsgruppen zu den Themen "Geopolitics & Connectivity" sowie "Cyber & AI" wurden konkrete Lösungsansätze erarbeitet – etwa zur Förderung technologischer Zusammenarbeit zwischen den Ländern der Region und zur Rolle von KI in der Bekämpfung von Desinformation.
Empfehlungen
Die themenspezifischen Vorträge boten eine fundierte Grundlage für die abschließende Erarbeitung der Policy Recommendations. Der Workshop bot damit erneut eine Gelegenheit für interaktive Diskussionen, die zur Förderung regionaler Kooperation und Vertrauensaufbau zwischen den Südkaukasus-Staaten beitragen. Die Ergebnisse dieser Diskussionen, die durch die Landesverteidigungsakademie veröffentlicht werden, können als wichtiges Instrument zur Konfliktlösung und den Bemühungen um Friedenssicherung und Stabilität in der Region beitragen.