Kommandoübergabe Truppenübungsplatz Bruckneudorf und Gedenktag
Bruckneudorf, 23. August 2019 - Zahlreiche Ehrengäste aus Politik, Wirtschaft und Militär sowie auch die Abordnungen des Traditionsverbandes k.u.k. Infanterieregiment Nr.76, der Reitenden Artillerie Division Nr.2 und des Österreichischen Kamaradschaftsbundes, bildeten die Kulisse für die feierliche Kommandoübergabe des Truppenübungsplatz Bruckneudorf und dem Gedenktag - Gefecht bei Polichna - bei dem das k.u.k. Infanterieregiment Nr. 76 am 23. August 1924 in Polen erfolgreich gegen die Russen kämpfte und viele seiner Soldaten verlor.
Oberst Franz Neuhold übergab nach zwölf Jahren an seinen derzeitigen Stellvertreter, Oberstleutnant Markus Ziegler, die Führung des zweitgrößten Truppenübungsplatzes Österreichs bis sein Nachfolger bestimmt ist.
Dankesworte vom Militärkommandant des Burgenlandes
Militärkommandant Brigadier Gernot Gasser bedankte sich beim scheidenden Kommandanten Oberst Franz Neuhold für die gute Zusammenarbeit. Er habe als Kommandant des Truppenübungsplatzes und auch der Garnison eine sehr vielseitige und auch fordernde Aufgabe gehabt, die er stets hervorragend erfüllt habe. Als Zeichen der Wertschätzung überreichte er Oberst Franz Neuhold, der auf 43 Jahre erfolgreiche Dienstzeit zurückblickt und gleichzeitig seinen Abschied feierte, die "Commanders Coin" für seine herauasragenden Leistungen.
Truppenübungsplatz mit langer Tradition
Der an den nördlichen Ausläufern des Leithagebirges an der Nordgrenze des Burgenlandes zu Niederösterreich gelegene Truppenübungsplatz Bruckneudorf hat die längste Tradition aller österreichischen Übungsplätze. Bereits seit 1806 besteht in der Stadt Bruck an der Leitha eine Garnison. Infanterie, Kavallerie und Pioniere (damals Sappeure) übten damals im Raum zwischen Neusiedler See und Donau. 1863 entstand eine Schießstätte an den Hängen des Leithagebirges und 1866 erteilte Kaiser Franz Josef I. den Befehl zur Errichtung eines Truppenlagers südöstlich der Stadt Bruck bzw. des Leitha-Flusses. Damals entstand auch die neue Gemeinde Bruckneudorf. 1873 wurde das Lager bereits um das "Kavallerielager" erweitert und es konnten im gesamten Lagerkomplex bereits 10.000 Mann und 2.300 Pferde untergebracht werden.
Das neu aufgestellte Bundesheer installierte 1956 ein "Truppenübungsplatz-Kommando Bruckneudorf-Kaisersteinbruch" mit dem Auftrag zur Wiedererrichtung/Neugestaltung des Truppenübungsplatzes. Das Gebiet wurde wesentlich verkleinert und umfasst nun eine Fläche von 41,3 km² bei einer Grenzlänge von 43 Kilometern und ist der zweitgrößte Truppenübungsplatz nach Allentsteig (Döllersheim). Am Truppenübungsplatz befinden sich die Benedek-Kaserne sowie die "Uchatius Kaserne" und das Lager in Kaisersteinbruch.
Ansprache und Dank
Oberstleutnant Markus Ziegler betonte in seiner Rede nochmals die vielseitigen Aufgaben des Truppenübungsplatzes, wie die Erhaltung und das Betreiben der Schießplätze, die Sicherstellung der Verpflegung und der Unterkunft für über 1.000 Soldaten pro Jahr und verwies aber auch auf die zukünftigen Herausforderungen wie den Ausbau der Ortskampfanlage und die weitere Verbesserung der Infrastruktur. Mit den Worten "Großes entsteht nur, wenn man mehr macht als man muss" bedankte er sich bei seinen Vorgänger und will auch diesem Leitspruch folgen.
Verabschiedung nach 43 erfolgreichen Dienstjahren
Abschließend bedankte sich Oberst Neuhold bei den Anwesenden, den Soldaten und Mitarbeitern, alle seinen Kommandanten und auch seiner Gattin Gertraud für Kameradschaft, Freundschaft, Engagement, Zusammenhalt und Unterstützung. "Der Abschied schmerzt immer,auch wenn man sich lange darauf freut", resümierte er zufrieden aber auch ein wenig wehmütig.
Ein Bericht der Redaktion Militärkommando Burgenland