Verteidigungsminister Darabos besucht 7. Jägerbrigade
Klagenfurt am Wörthersee, 27. Juni 2012 - Pünktlich um 09.55 Uhr landete am Mittwoch ein S-70 "Black Hawk"-Hubschrauber des Bundesheeres in der Klagenfurter Khevenhüller-Kaserne. Dies wäre an und für sich nichts besonderes, ist doch in dieser Kaserne das einzige Luftlandebataillon, das Jägerbataillon 25, beheimatet. Jedoch entstiegen auch zivile Passagiere dem Hubschrauber, haben doch zahlreiche Wiener Journalisten das Angebot des Bundesheeres angenommen, Verteidigungsminister Norbert Darabos beim Truppenbesuch bei der 7. Jägerbrigade nach Klagenfurt zu begleiten. Brigadier Thomas Starlinger, Kommandant der 7. Jägerbrigade, empfing den Bundesminister und informierte ihn über die Aufgaben und Aufträge der "Siebenten".
Gefechtsvorführung des Kaderverbandes
Minister Norbert Darabos machte sich im Rahmen dieses Besuchs bei der 7. Jägerbrigade ein Bild von den Fortschritten des Pilotprojektes 3 "Professionalisierung von Verbänden" beim Jägerbataillon 25. Das Bataillon wird im Rahmen des Pilotprojektes als Musterverband ausschließlich aus Zeit- und Berufssoldaten aufgestellt.
Neben einer imposanten Gefechtsvorführung des künftigen Kaderbataillons, bei der die Soldaten gemeinsam mit den Luftstreitkräften ihre Einsatzbereitschaft demonstrierten, stand auch eine gemeinsame Pressekonferenz von Verteidigungsminister Darabos mit Brigadier Thomas Starlinger und dem Kommandanten des Jägerbataillons 25, Oberst Herbert Kraßnitzer, am Programm.
"Wir gehen neue Wege" - Darabos setzt erste Schritte Richtung Profiheer
Verteidigungsminister Norbert Darabos bei der Pressekonferenz: "Auch wenn mit dem Koalitionspartner die Transformation jetzt nicht möglich ist, hindert mich das nicht an der Vorbereitung des Umbaus." Innerhalb von zwei Jahren soll das Bataillon nur noch aus 530 Kadersoldaten bestehen und ohne Grundwehrdiener auskommen. Der Umbau des Jägerbataillons 25 in ein reines Profi-Bataillon ist eines von drei Pilotprojekten, das die Umwandlung des Österreichischen Bundesheeres in eine "Profiarmee" vorbereitet. Darabos begründete die Wahl mit dem schon jetzt hohen Anteil an Profisoldaten, der Erfahrung der Truppe bei In- und Auslandseinsätzen und dem hohen Ausbildungsstand der Soldaten. Grundwehrdiener werden laut Plan nicht mehr in der Khevenhüller-Kaserne stationiert. "Ich möchte lieber heute als morgen die Wehrpflicht abschaffen und ein Profiheer einsetzen", so Darabos.
Interne und externe Rekrutierung angelaufen
Rekrutiert werden die Soldaten heeresintern aber auch extern. Bis dato haben sich "rund 300 Soldaten für den Dienst im neuen Jägerbataillon 25 gemeldet", so der Kommandant, Herbert Kraßnitzer. Gesucht werden vor allem Kraftfahrer, Jäger, Sanitäter, Funker, Scharfschützen, Mechaniker und Köche. Eine attraktive Bezahlung, sowie eine monatliche Prämie, die bei Austritt aus dem Bundesheer ausgezahlt werden, sollen Anreiz für junge Österreicherinnen und Österreicher sein, dem Profiverband beizutreten. Im Fall von Auslandseinsätzen gibt es eine weitere monatliche Zulage. Außerdem gewährt das Bundesheer eine Fortzahlung von 75 Prozent des Entgelts nach dem Dienst für ein Drittel der geleisteten Dienstzeit - gedacht als Aus- oder Fortbildungsmaßnahme zur Wiedereingliederung ins zivile Berufsleben. Darüber hinaus deckt das Bundesheer zumindest einen Teil der Ausbildungskosten.
"Ob das Bataillon als Profitruppe schließlich billiger oder teurer kommt, wird erst die Vollkostenrechnung am Ende zeigen," sagte der Kommandant der 7. Jägerbrigade Thomas Starlinger. "Die sechs Monate eines Grundwehrdieners kosten rund 10.000 Euro - und ein solcher hat wenig Nutzen, auch weil er nicht im Ausland eingesetzt werden kann. Das neue Jägerbataillon 25 soll hingegen jederzeit für Einsätze im In- und Ausland gerüstet sein", so Starlinger.
Weiterführende Information
Ein Bericht der Redaktion 7. Jägerbrigade
Fotos zu diesem Artikel

Der Kommandant der "Siebenten" informiert Minister Darabos über Aufgaben und Aufträge der 7. Jägerbrigade.

Eindrucksvoll demonstrieren die Soldaten des Bataillons bei der Gefechtsvorführung ihr Können und ihre Einsatzbereitschaft.