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Eine Mission - ein Team - ein Ziel!

Gegenseitige Wertschätzung ist die Grundlage für die erfolgreiche Zusammenarbeit österreichischer und kroatischer Soldaten beim österreichischen Bataillon der UNDOF auf den Golan-Höhen, ganz im Sinne des UNDOF-Leitspruchs "One Mission - one Team - one Goal!"

Jeder militärische Auftrag durchläuft vor seiner Ausführung mehrere Führungsebenen, wo er von allen mit der Durchführung befassten Soldaten Vertrauen zu den Mitarbeitern und Teamarbeit verlangt.

Dieser Faktor kommt besonders in der Zusammenarbeit in internationalen Missionen zum Tragen. Dort liegt die Herausforderung nicht nur im Umstand, fern der Heimat, umgeben von einer fremden Kultur und fremdem Brauchtum zu sein, sondern vielmehr in der Fähigkeit, sich in militärische Systeme der Streitkräfte anderer Staaten integrieren zu können. Die fremde Sprache, ein anderer Zugang zur Auftragserfüllung, die andere Mentalität - über alles das haben wir in den Vorbereitungsmonaten auf die Zusammenarbeit in der UNDOF-Mission als Angehörige der kroatischen Kompanie des österreichischen Bataillons intensiv nachgedacht.

Die Vorbereitung gab uns das Selbstvertrauen und die Bestätigung, dass wir die volle Einsatzbereitschaft erreichen werden, indem wir neben den typischen militärischen Aufträgen auch emsig an anderen Fähigkeiten feilten, die für den Erfolg im internationalen Umfeld unumgänglich sind.

Gelungene Integration

Letzte Zweifel an einer erfolgversprechenden Integration in den Einsatzverband verflogen bereits nach den ersten Einsatztagen. Die Hilfsbereitschaft der Österreicher sowie die Gleichbehandlung aller Kompanien vermittelten uns den Eindruck, dass in der Auftragserfüllung nur die Fachkompetenz zählt.

Nach einer Eingewöhnungszeit an den UNDOF-Arbeitsrhythmus und zum Kennenlernen des Geländes sowie der Aufträge im Führungsbereich erhielten die kroatischen Soldaten immer komplexere Aufgaben, die von uns eine enge Zusammenarbeit mit den österreichischen Teilen erforderten. Nach dem Beginn der jüngsten israelischen Operation und der damit verbundenen Spannungszunahme im Einsatzgebiet wurde diese Zusammenarbeit noch intensiver. Die Koordination eigener und gemeinsamer Abschnittspatrouillen, die tägliche Verbindungsaufnahme mit den anderen Bataillonselementen und die Lagebesprechungen im Kommando wurden für uns zur Alltagsroutine.

Der Informationsaustausch und die Teamarbeit zwischen den Österreichern und uns Kroaten verliefen störungsfrei. So vergaßen wir in kürzester Zeit, unterschiedlichen Nationen anzugehören. Gerade durch die gemeinsamen Einsätze kamen wir uns auch auf der persönlichen Ebene näher. Es entstanden viele neue Freundschaften, was auch zur immer besseren Zusammenarbeit beigetragen hat.

Gemeinsame Aufträge

Größere Aufträge, die gemeinsam durchgeführt wurden, waren neben der Sicherstellung des "Family shouting" (durch die Grenze getrennte Familienangehörige kommen zu festgelegten Zeiten an die Grenzzäune und rufen sich über mehrere Meter hinweg Neuigkeiten zu), woran die raschen Eingreifkräfte des Bataillons mitwirkten, das "Apple crossing" (eine im Februar 2009 begonnene Aktion, wobei Äpfel von den israelisch besetzten Golan-Höhen auf die syrische Seite gebracht werden), wo die kroatischen Kräfte Teilbereiche überwachten, die im Verantwortungsbereich der österreichischen Kompanie lagen. Darüber hinaus stärkten die tägliche Mitwirkung im Bataillonsstab und die gemeinsame Bewältigung der Streifen- und Überwachungstätigkeit das gegenseitige Vertrauen und das Gefühl, demselben Team anzugehören.

Die Krönung der Zusammenarbeit war die Bataillonsübung "GOPHER HALE 2009", bei der österreichische und kroatische Soldaten gemeinsam eingespielte Übungsszenarien auf professionelle Art lösten. Im Bataillonskommando war die Lage völlig gleich, was auch die Tatsache beweist, dass zu Beginn der Mission in der täglichen Kommunikation Begriffe verwendet wurden, wie "erste österreichische Kompanie" oder "unsere", die dritte kroatische Kompanie. Aber bereits nach wenigen Tagen wurden alle Kompanien zu "unseren" - alle waren Bestandteile "unseres Bataillons".

Gegenseitige Wertschätzung

Die gegenseitige Wertschätzung zeigte sich im Zusammenwirken der Einsatzerfahrung der österreichischen Angehörigen in dieser Mission und im Enthusiasmus und dem Einbringen von kroatischen Erfahrungen, z. B. aus dem Afghanistan-Einsatz. Dass einige unserer Innovationen als wertvoll beurteilt und als Standard für das gesamte Bataillon übernommen wurden, bedeutete für uns eine große Anerkennung, aber auch eine Verpflichtung für die weitere, noch erfolgreichere Zusammenarbeit mit dem gemeinsamen Ziel im Sinne des UNDOF-Leitspruchs "One Mission - one Team - one Goal!" (Eine Mission - ein Team - ein Ziel!).

Autor: narednik Slaven Licina, Kommandant der Kommandogruppe/3. Kp AUSBATT, 2. Croatian Contingent/UNDOF


CROCON/UNDOF

Das 2. CROCON (Croatian Contingent) war seit dem 25. Dezember 2008 in der UNDOF-Mission auf den Golan-Höhen. Das Kontingent hatte eine Stärke von 95 Soldaten und war als Kompanie im Rahmen des österreichischen Bataillons wie folgt eingesetzt:

  • 76 Soldaten auf sechs Positions mit einem Verantwortungsbereich von rund 60 Quadratkilometern im nördlichen Trennungsbereich;
  • eine Gruppe (11 Soldaten) im Rahmen der Eingreifkräfte (Force HQ);
  • 8 Soldaten im UNDOF-Stab in Stabsfunktionen (5 Offiziere und 3 Unteroffiziere).

Dank und Anerkennung:

Am 15. Juni 2009 wurde das Kommando über die kroatischen Teile von UNDOF im Camp Faouar feierlich übergeben. Nach sieben Monaten übergab der bisherige Deputy Commanding Officer und kroatische National Contingent Commander, Oberstleutnant Vedran Grubljesic, seine Agenden an seinen Nachfolger Oberstleutnant Antun Saf. Grubljesic wies darauf hin, wie gut die kroatischen Kameraden im AUSBATT integriert waren, und appellierte an alle, dies auch weiterhin so zu halten. Mit den besten Wünschen für seinen Nachfolger übergab er sein Amt und schloss damit die Rotation des dritten kroatischen Kontingentes ab. Der Force Commander, Generalmajor Wolfgang Jilke, betonte in seiner Rede, dass das kroatische Kontingent das jüngste in dieser Mission sei und äußerte seine Zufriedenheit mit der Disziplin und der Erfüllung der Einsatzaufgaben.

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