Der Prozess der Entspannung auf der koreanischen Halbinsel
erschienen in der Publikation "Jahrbuch für internationale Sicherheitspolitik 2001" (ISBN: 3-8132-0778-1) - Dezember 2001
Autor(en):
Prof. Dr. Hanns W. MaullRegion(en):
Asien und Ozeanien

Abstract:
Der Prozess der Entspannung auf der koreanischen Halbinsel
Das Gipfeltreffen zwischen den politischen Führern der beiden Koreas im Juni 2000 und der darauf aufbauende Entspannungsprozess veränderten die Dynamik der Entwicklung auf der koreanischen Halbinsel noch keineswegs. In ihrem Mittelpunkt stehen nach wie vor die Systemkrise Nordkoreas und die Bemühungen des nordkoreanischen Regimes, diese Krise zu entschärfen. Nordkorea hat von den Entspannungsfortschritten bislang zwar profitiert, aber seine Probleme noch keineswegs gelöst. Südkorea hat umgekehrt für seine "Sonnenscheinpolitik" gegenüber dem Norden noch kaum konkrete Gegenleistungen erhalten. Die regionalen Mächte unterstützen den Entspannungs- und Einbindungsprozess Nordkoreas durch den Süden mangels tragfähiger Alternativen, doch insbesondere die USA sind dabei auch bestrebt, Fortschritte in Bezug auf die von Nordkorea ausgehenden Bedrohungen zu erzielen. Die Anzeichen für kooperative und multilaterale Lösungsansätze der Mächte für die offenen Probleme auf der Halbinsel mehren sich, und es spricht vieles dafür, dass multilaterale Institutionen in der Zukunft Koreas eine noch größere Bedeutung gewinnen werden.
Das Gipfeltreffen zwischen den politischen Führern der beiden Koreas im Juni 2000 und der darauf aufbauende Entspannungsprozess veränderten die Dynamik der Entwicklung auf der koreanischen Halbinsel noch keineswegs. In ihrem Mittelpunkt stehen nach wie vor die Systemkrise Nordkoreas und die Bemühungen des nordkoreanischen Regimes, diese Krise zu entschärfen. Nordkorea hat von den Entspannungsfortschritten bislang zwar profitiert, aber seine Probleme noch keineswegs gelöst. Südkorea hat umgekehrt für seine "Sonnenscheinpolitik" gegenüber dem Norden noch kaum konkrete Gegenleistungen erhalten. Die regionalen Mächte unterstützen den Entspannungs- und Einbindungsprozess Nordkoreas durch den Süden mangels tragfähiger Alternativen, doch insbesondere die USA sind dabei auch bestrebt, Fortschritte in Bezug auf die von Nordkorea ausgehenden Bedrohungen zu erzielen. Die Anzeichen für kooperative und multilaterale Lösungsansätze der Mächte für die offenen Probleme auf der Halbinsel mehren sich, und es spricht vieles dafür, dass multilaterale Institutionen in der Zukunft Koreas eine noch größere Bedeutung gewinnen werden.