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Pionierbrücke 2000

Eine wesentliche Aufgabe der Pioniertruppe ist das rasche Überwinden von etwa 35 m breiten Hindernissen (meist Gewässer) durch Brücken. Die Tragkraft der Brücke muss der Heereslastenklasse 70 entsprechen. Die bisher vorhandenen ALU Brücken waren infolge beginnender Materialermüdung für diese Aufgabe nicht mehr geeignet.
Nach einer öffentlichen Interessentensuche und Ausschreibung wurde nach einer kommissionellen Bewertung das Brückensystem der Firma EUROBRIDGE als Bestbieter ermittelt.

Gerätehalter

Von dem Brückengerät werden sechs Geräteeinheiten beschafft. Der Lieferplan sieht vor, dass drei Brückensysteme im Jahr 2001 und drei Brückensysteme im Jahr 2002 geliefert werden. Als Gerätehalter sind die Pionierbataillone 1-3 mit jeweils zwei Geräteeinheiten vorgesehen.

Geräteeinheit

Im wesentlichen besteht eine Geräteeinheit der „Pionierbrücke 2000“ aus
* einer 40m langen Brücke (Faltbrücke),
* einem Verlegefahrzeug mit Kran und Verlegevorrichtung sowie
* vier Transportfahrzeugen für Brückenteile.

Leistungsdaten der Brücke:

* Gesamtlänge 40 m
* Baulängen von 14, 20, 27 u.33 m sind auch möglich
* Tragkraft HLK 70
* 4,30 m nutzbare Breite
* 2,75 m Breite in verlastetem Zustand
* Bauzeit ca. 1 Stunde mit 6-8 Mann

Verlegefahrzeug:

* ÖAF 4-Achsfahrzeug mit
* aufgebauten Verlegesystem mit Kran
* einen Verlegebalken
* zwei Vorbauträger-Rampenabschnitte
* zwei Uferbalken

Transportfahrzeuge:

* ÖAF 3-Achsfahrzeug mit
* Hakenladesystem für Flatrack oder Container
* Brückenflatrack für Brückenkomponenten wie Brückenrampenabschnitte, Brückeninnenabschnitte, Rampenträger, Vorbauträgerabschnitte

Bauvorgang:

Der Brückenbau beginnt mit dem Verlegen des Vorbauträgers über das Hindernis.
Nach Absenken des ausgefahrenen Vorbauträgers auf dem Uferbalken des Gegenufers wird der diesseitige Uferbalken platziert und abgesenkt.
Die Brückenrampenabschnitte und Brückeninnenabschnitte werden mit dem Kran auf den Verlegebalken gesetzt und gekuppelt und mit Hydraulikantrieb vorgeschoben.
Zuletzt werden die Rampen angebaut.

Zusammenfassung:

Neben der militärischen Aufgabenerfüllung zur Überwindung von ca 35 m breiten Hindernissen mit Gefechtsfahrzeugen der HLK 70 kann dieses Brückensystem auch im Zuge von Hilfeleistungen in Katastrophenfällen eingesetzt werden, da die Rampenkonstruktion auch für Fahrzeuge ziviler Bauart (einschließlich Großraumbus/San) geeignet ist.
Die Ausführung der Transportfahrzeuge mit Hakenladesystem bietet zusätzlich die Möglichkeit, vielfältige Transporte des öBH auf Flatracks oder Container im Frieden und im Einsatz durchzuführen.

Oberst Walter Resch, KfB

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