Bundesheer Bundesheer Hoheitszeichen

Bundesheer auf Twitter

Kaderfortbildung an Pädagogischen Akademien

In den letzten Jahren hat sich in den Bundesländern Steiermark, Niederösterreich und Oberösterreich im Rahmen der militärischen Kaderfortbildung eine Zusammenarbeit von Dienststellen des Bundesheeres mit lokalen Pädagogischen Akademien entwickelt. Generelles Ausbildungsziel aller drei Initiativen war und ist die pädagogische Professionalisierung der teilnehmenden Offiziere und Unteroffiziere.

Durchgeführt wurden:

- ein Sonderstudiengang für „Wehrpädagogisches Management“ an der Pädagogischen Akademie Graz-Hasnerplatz für Unteroffiziere und Offiziere des Militärkommandos Steiermark,
- die Fortbildung des Lehrpersonals der Artillerieschule durch die Pädagogische
Akademie Baden und
- die Vorbereitung eines Teiles des Lehrpersonals der Heeresunteroffiziersakademie auf die neue Stabsunteroffiziersausbildung durch die Pädagogische Akademie in Linz.
Alle drei Initiativen wurden von den verantwortlichen militärischen Dienststellen äusserst positiv beurteilt.

Evaluierung durch Universität Graz

Besonders umfassend und genau dokumentiert sind die Auswirkungen des ersten Sonderstudienganges „Wehrpädagogisches Management“ an der Pädagogischen Akademie Graz-Hasnerplatz, denn dieser Sonderstudiengang wurde von der Universität Graz evaluiert. Die Teilnehmer bewerteten den Studiengang insgesamt als sehr wertvoll und innovativ. Der Studiengang brachte für sie vor allem eine Weiterbildung in ihrer ausbildungsmethodischen Kompetenz. Sie bekamen den Hintergrund Ihrer Ausbildungshandlungen besser beschrieben und wurden zum Denken, Ausprobieren angeregt.
Der Studiengang führte auch zu Ergebnissen, die primär nicht beabsichtigt waren. Unter anderem erfolgte ein Abbau von Barrieren zwischen der Pädagogischen Akademie und dem Bundesheer aber auch ein Abbau von Berührungsängsten zwischen Offizieren und Unteroffizieren. Für Leser, die an weiteren detaillierten Ergebnissen dieses Studienganges interessiert sind, weisen wir auf die dazu erfolgte Veröffentlichung hin: Egger R. & Florian, H. (Hrsg.): Pädagogische Professionalisierung im Bundesheer, Verlag Peter Lang, Frankfurt am Main, 1999.

Für den Erfolg aller drei Kaderfortbildungen waren zwei Tatsachen ausschlaggebend:
- Sowohl die lokalen militärischen Dienststellen als auch die Pädagogischen Akademien wünschten die Zusammenarbeit und
- die Ausbildungsinhalte, die sich am konkreten Bedarf orientierten, konnten durch die militärischen Dienststellen festgelegt werden.
Letzteres führte zu sehr unterschiedlichen Ausbildungsinhalten und Ausbildungszeiten der einzelnen Vorhaben. So wurde die Dauer des Sonderstudienganges „Wehrpädagogisches Management“ mit 180 Unterrichtseinheiten – aufgeteilt auf drei Semester – festgelegt. Die Kaderfortbildung der Artillerieschule dauerte hingegen nur 35 bzw. 40 Unterrichtseinheiten und jene der Heeresunteroffiziersakademie 75 Unterrichtseinheiten.

Die Ausbildungsinhalte waren:

Berufsspezifischen Sozialisation, Selbst- und Fremdwahrnehmung; Autorität, Verantwortung, Führung; Konflikt, Kommunikation und Kooperation; Lernen, Lehren und Moderieren in Groß- und Kleingruppen; Lehrverhaltenstraining, Qualitätssicherung, Controlling; Verhaltensauffälligkeiten von Auszubildenden; Lernziele, Kontrolle, Beurteilung; Leistungsfeststellung, Beobachtung; Evaluation; Innovation; Soziologie: Schichten, Rollen, Jugendkultur; Projektunterricht als Lehr- & Lernmethode.

Zusammenfassend kann auf Grund der gewonnen Erfahrungen festgestellt werden, dass die pädagogischen Akademien eine lokale und professionelle Institution zur Abdeckung des Fortbildungsbedarfes sind. Interessenten für diese neue Form der Kaderfortbildung können sich an BMLV/Ausb A/sRef b wenden.

ObstdhmfD Mag. Heinz Florian, Ausbildungsabteilung A

Eigentümer und Herausgeber: Bundesministerium für Landesverteidigung | Roßauer Lände 1, 1090 Wien
Impressum | Kontakt | Datenschutz | Barrierefreiheit

Hinweisgeberstelle