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"... in der Gewalt des Feindes"

von Hubert Speckner

Kurzfassung

◄ Unter dem Eindruck der "positiven" Erfahrungen des Ersten Weltkrieges mit dem Arbeitseinsatz der Kriegsgefangenen besonders in der Landwirtschaft begannen schon lange vor Beginn des Zweiten Weltkrieges die Planungen und Vorarbeiten der Deutschen Wehrmacht zur Schaffung einer eigenen Dienststelle für die möglichst effektvolle "Nutzung" von Kriegsgefangenen.

Bis Anfang 1942 unterstand das Kriegsgefangenenwesen (KGW) der Wehrmacht dem "Allgemeinen Wehrmachtsamt" (AWA) des OKW. Am 18.2.1941 wurde durch das OKW die Dienststelle des "Kommandeurs der Kriegsgefangenen im Wehrkreis" geschaffen, der dem Wehrkreisbefehlshaber direkt unterstellt war und die Befugnisse eines Divisionskommandeurs hatte. Bedingt durch die hohe Zahl der Kriegsgefangenen wurde Anfang des Jahres 1942 das KGW im OKW zum ersten Mal umgegliedert, als zu der bisherigen Gliederung die Dienststelle des "Chefs Kriegsgefangenenwesen im OKW" (Chef KGW) geschaffen wurde.

Ganz zufrieden schien man im OKW mit dieser Situation nicht gewesen zu sein, da im Juli 1943 die Neuschaffung der Dienststelle des "Generalinspekteurs für das Kriegsgefangenenwesen der Wehrmacht" angeordnet wurde. Der Generalinspekteur war dem OKW unmittelbar unterstellt und hatte den Auftrag, die sichere Verwahrung der Kriegsgefangenen sowie deren Verwendung für die Kriegsanstrengungen sicherzustellen.

Nach einer Massenflucht von Offizieren und dem Attentat auf Hitler kam es im Herbst 1944 zu einer neuen Befehlsstruktur für das KGW: Hitler als "oberster Kriegsherr" hatte nun auf der einen Seite den Chef OKW, dem das AWA und diesem wiederum der "Inspekteur für das Kriegsgefangenenwesen im OKW" unterstand. Auf der anderen Seite der Befehlshierarchie stand Himmler auf derselben Stufe wie der Chef OKW, ihm unterstand der Chef KGW und diesem die Organisation des KGW in den Wehrkreisen.

Die Wehrmacht benannte die verschiedenen Lager nach der ihnen zugedachten "Belegschaft": Man unterschied zwischen Mannschaftsstammlagern (Stalag) und Offizierslagern; daneben gab es noch Durchgangslager, Heimkehrerlager und Internierungslager. Ein Stalag diente der Aufnahme von Mannschaftsdienstgraden und Unteroffizieren; seine Belegsstärke war - theoretisch - mit 10.000 Mann begrenzt, betrug aber tatsächlich bis zu 60.000 Mann. Einen eigenen Bereich im KGW der Wehrkreise stellten die "Kriegsgefangenen Bau- und Arbeitsbataillone" dar, die zwar zumeist organisatorisch einem Stalag angeschlossen waren, ansonsten aber eine gliederungsmäßige Einheit bildeten. Ihre Aufgabe war der möglichst geschlossene Einsatz von Kriegsgefangenen in den verschiedenen Industriezweigen, des Bergbaues und speziell der Rüstungsindustrie.

Im Sommer 1944 befanden sich insgesamt 137.585 Kriegsgefangene der verschiedensten Nationalitäten in den Lagern des Wehrkreises XVII (Wien) und 70.465 Kriegsgefangene in den Lagern des Wehrkreises XVIII (Salzburg), die größte Gesamtzahl in den Kriegsjahren. Dass diese größte Gesamtzahl im Sommer 1944 erreicht wurde, hängt einerseits mit dem Frontverlauf und der dadurch bedingten Evakuierung von Kriegsgefangenenlagern in der Nähe der Ostfront und andererseits mit den Erfordernissen des Arbeitseinsatzes der Kriegsgefangenen - v.a. in der "Kriegswirtschaft", die in der "Ostmark" ihre höchsten Produktionszahlen im Jahr 1944 erreichte - zusammen.

Insgesamt ergibt sich eine Zahl von mindestens 23.039 Opfern in den Kriegsgefangenenlagern der "Ostmark", wobei es sich bei 96 % dieser Opfer um sowjetische Kriegsgefangene handelte - die Opfer in Mauthausen nicht mit eingerechnet. Auf Grund des Vergleiches der Todeszahlen unter den Kriegsgefangenen in der "Ostmark" und im "Altreich" kann von einer grundsätzlich etwas besseren Behandlung und Situation der Kriegsgefangenen in der "Ostmark" ausgegangen werden.

Allerdings gibt es auch hier keine klaren Antworten auf die Frage nach der Beachtung der Bestimmungen der Genfer Konvention: Wurden die amerikanischen Kriegsgefangenen - von wenigen Ausnahmen abgesehen - weitgehend nach deren Bestimmungen behandelt, so wurde in der Behandlung der sowjetischen Kriegsgefangenen die Genfer Konvention völlig außer Acht gelassen und ab 1943 den italienischen Militärinternierten nicht einmal der Status von Kriegsgefangenen zuerkannt. Die Bestimmungen für das Verhalten gegenüber den kriegsgefangenen Angehörigen der Feindmächte waren völlig unterschiedlich und wurden auch völlig unterschiedlich gehandhabt. Der Grund dafür lag weit von den Bestimmungen des Kriegsvölkerrechts entfernt, da es sich dabei ausschließlich um rassenideologische Grundgedanken handelte. ►


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"... in der Gewalt des Feindes"

Das Kriegsgefangenenwesen der Deutschen Wehrmacht 1939-45

Bereits lange vor Beginn des Zweiten Weltkrieges wurde von der Deutschen Wehrmacht - nicht zuletzt auf Grund der "positiven" Erfahrungen des Ersten Weltkrieges mit dem Arbeitseinsatz der Kriegsgefangenen besonders in der Landwirtschaft - an die in einem "kommenden Kriege" zu erwartenden Kriegsgefangenen gedacht. Dementsprechend wurde frühzeitig mit Planungsarbeiten und mit Vorarbeiten zur Schaffung einer eigenen Dienststelle für die möglichst effektvolle "Nutzung" der Kriegsgefangenen, dem "Kriegsgefangenenwesen" (KGW) begonnen.

Organisation des "Kriegsgefangenenwesens"

Von Kriegsbeginn bis Anfang 1942 unterstand das KGW der Wehrmacht dem Allgemeinen Wehrmachtsamt (AWA) des OKW. Sein Chef - General Reinecke - hatte den Chef des OKW, Generalfeldmarschall Keitel, zum unmittelbaren Vorgesetzten. Beiden Ebenen war durch Hitler ein Vertreter der Parteikanzlei - der General z.b.V. beim Chef OKW bzw. beim AWA - zugeteilt worden. Beim AWA gab es den Dienstposten des Inspekteurs für das Kriegsgefangenenwesen im OKW, dem die Aufgabe der Inspektion der verschiedenen Lager des Reichsgebietes (nicht der Lager des Operationsgebietes) zufiel. Die Abteilung für Wehrmachtsverluste und Kriegsgefangenenwesen des AWA bearbeitete alle Angelegenheiten bezüglich der Kriegsgefangenen und führte die Kriegsgefangenenlager direkt.(Fußnote 1/FN1) Als einzig zusätzliche Instanz fungierte in den Anfangszeiten des Krieges noch der jeweilige Bezirkskommandant der Kriegsgefangenen.

Am 18.2.1941 wurde durch das OKW die Dienststelle des Kommandeurs der Kriegsgefangenen im Wehrkreis (Kdr.Kgf.) geschaffen, weil durch die zunehmende Zahl der Kriegsgefangenen und der damit einzusetzenden Wachtruppen eine neue Gliederung für nötig erachtet wurde.(FN2) Dieser Kdr.Kgf. war dem Wehrkreisbefehlshaber unmittelbar unterstellt, hatte die Befugnisse eines Divisionskommandeurs und war Sachbearbeiter für das gesamte KGW im Wehrkreis. In dieser Eigenschaft war er an die Weisungen des Chefs des Generalstabes des Wehrkreiskommandos gebunden. Seine Aufgabe war die Leitung des gesamten Kriegsgefangenen- und Interniertenwesens im W.Kr., einschließlich der Bewachung der Kriegsgefangenen und des Arbeitseinsatzes, den er wiederum gemeinsam mit den zuständigen Arbeitseinsatzbehörden zu bearbeiten hatte. In seiner Verantwortung lag auch die Durchführung der "Bestimmungen des Abkommens über die Behandlung der Kr. Gef. vom 27.7.1929". Er hatte zudem "engste Fühlungsnahme" mit den Dienststellen der Partei und anderen zivilen Behörden zu halten. Seine Befehlsbefugnis umfasste außer sämtlichen im Wehrkreis befindlichen Kriegsgefangenen, einschließlich der Kriegsgefangenen Bau- und Arbeitsbataillone, die Kommandanten der Kriegsgefangenenlager sowie sämtliche im KGW eingesetzten Landesschützenbataillone.(FN3) Anfang des Jahres 1942 wurde das KGW im OKW zum ersten Mal umgegliedert, als zu der bisherigen Gliederung die Dienststelle des Chefs Kriegsgefangenenwesen im OKW (Chef KGW) geschaffen wurde, dem wiederum die Allgemeine Abteilung für das Kriegsgefangenenwesen im OKW sowie die Organisationsabteilung unterstanden. Die Allgemeine Abteilung bearbeitete die Fragen der Behandlung der Kriegsgefangenen, den Verkehr mit dem Auswärtigen Amt und den Schutzmächten, die wirtschaftlichen Angelegenheiten, den Verkehr mit dem Roten Kreuz und der YMCA (Young Men‘s Christian Association), die Postangelegenheiten sowie Beurlaubungen, Entlassungen und den Austausch von Kriegsgefangenen. Die Organisationsabteilung bearbeitete die Statistik und Bewachung, die Personalangelegenheiten des gesamten KGW, den Arbeitseinsatz sowie die Karteiführung, Einrichtung der Lager und Bearbeitung der Fluchten. Der Chef KGW stellte eine reine Sachbearbeitungsdienststelle dar, die zuerst von Generalmajor v. Graevenitz und nach diesem von Generalmajor Westhoff geführt wurde. Die Entscheidungen im Kriegsgefangenenwesen lagen beim AWA bzw. Chef OKW selbst.(FN4) Ganz zufrieden schien man im OKW mit dieser Situation nicht gewesen zu sein, da im Juli 1943 die Neuschaffung der Dienststelle des Generalinspekteurs für das Kriegsgefangenenwesen der Wehrmacht angeordnet wurde, zu dem Generalleutnant Roettig ernannt wurde.

Der Generalinspekteur war dem OKW unmittelbar unterstellt und hatte "im Auftrag des Führers" die Kriegsgefangeneneinrichtungen und den Kriegsgefangeneneinsatz zu inspizieren, wobei zu achten war auf: "a) sichere Verwahrung und Bewachung der Kriegsgefangenen, b) zweckvolle Verwendung der Kriegsgefangenen innerhalb der Wehrmacht im Rahmen des totalen Einsatzes aller Kräfte für die Kriegsführung.

[...] Der Generalinspekteur hat das Recht, an Ort und Stelle Befehle zu erteilen und sofortige disziplinare oder gerichtliche Untersuchungen anzuordnen."(FN5) Die besonderen Aufgaben des Generalinspekteurs waren also die Fluchtverhinderung und die Regelung des Arbeitseinsatzes - jene Bereiche, in denen es nach Auffassung der Parteileitung die ärgsten Missstände zu beseitigen galt. Die neue Dienststelle wurde zu diesem Zweck von Hitler selbst mit einer bis dahin im KGW unbekannten Machtfülle ausgestattet. Die wichtigste Neuerung war aber die auf das Reichsgebiet und auf das "Operationsgebiet" ausgeweitete Kompetenz des Generalinspekteurs, während bis dahin die Verantwortung im Kriegsgefangenenwesen zwischen OKW und OKH aufgeteilt war.(FN6) Vollends zufrieden gestellt wurde Hitler aber trotz dieser organisatorischen Neuerung offensichtlich nicht: Ein besonderer Vorfall - die Massenflucht aus Stalag Luft III Sagan, bei der 76 alliierte Luftwaffenoffiziere ausgebrochen waren(FN7) - ließ Hitler an den Fähigkeiten der Wehrmacht zur "zielgerichteten" Behandlung der Kriegsgefangenen zweifeln; dazu kam das Attentat vom 20. Juli, durch das er sein Vertrauen in die Wehrmacht endgültig verloren haben dürfte, was ihn schließlich im Herbst 1944 zur dritten Organisationsänderung des KGW bewog.(FN8) Bereits früher soll es manche Unstimmigkeit zwischen der Abteilung KGW und der Parteileitung gegeben haben, als diese versuchte, Einflussnahme auf Urteile der Wehrmachtsgerichte zu nehmen, wenn es zu Verhandlungen gegen Wachmannschaften wegen Verstößen gegen die Genfer Konvention kam.(FN9)

Von der Wehrmacht zur SS

Am 20. Juli 1944, kurz nach dem missglückten Attentat auf ihn, erklärte Hitler Reichsführer-SS Heinrich Himmler zum neuen Befehlshaber des Ersatzheeres (BdE). Damit waren Himmler sämtliche Landesschützenverbände unterstellt - auch jene, die in der Kriegsgefangenenbewachung eingesetzt waren. Das KGW wurde als "Wehrmachtsorganisation" beibehalten, und Himmler hatte somit einen Kommandobereich der Wehrmacht übernommen.(FN10) Den Aussagen Keitels und Reineckes vor dem Nürnberger Tribunal zufolge hatte Himmler diese Einflussnahme schon längere Zeit angestrebt, indem er bereits seit 1942 versuchte, das viel zu laxe KGW der Wehrmacht unter den Einfluss der SS zu bringen. Auch SS-Obergruppenführer Berger, dem Himmler als Befehlshaber des Ersatzheeres das KGW übergab, äußerte sich in dieser Richtung. Berger setzte jedoch den Zeitpunkt von derartigen Bemühungen Himmlers auf das Frühjahr 1944.(FN11) Obwohl laut Berger die Kompetenz des Chefs KGW gegenüber seinem Vorgänger aufgewertet wurde - Hitler soll ihn im KGW "für alles" verantwortlich gemacht haben(FN12) -, ging Hitler zugleich an die "Aufteilung" der Verantwortlichkeit zwischen SS und Wehrmacht: "Für alle Fälle, die mit der Erfüllung des Abkommens von 1929 zusammenhängen, desgleichen für Angelegenheiten der Schutzmacht- und Hilfsgesellschaften sowie für alle Angelegenheiten der in Feindeshand befindlichen deutschen Kriegsgefangenen bleibt wie bisher das Oberkommando der Wehrmacht zuständig."(FN13) Somit ergab sich ab 1.10.1944 folgende Befehlsstruktur für das Kriegsgefangenenwesen: Hitler als "oberster Kriegsherr" hatte nun auf der einen Seite den Chef OKW, dem das AWA und diesem wiederum der Inspekteur für das Kriegsgefangenenwesen im OKW (zu dem der bisherige Chef KGW ernannt wurde) unterstand.(FN14) Auf der anderen Seite der Befehlshierarchie stand Himmler auf derselben Stufe wie der Chef OKW, ihm unterstand Berger als Chef KGW und diesem die Organisation des KGW in den Wehrkreisen. Zugleich gewann das Reichssicherheitshauptamt (RSHA) als Organisation der SS eine vermehrte Bedeutung im KGW, was sich durch die Einführung des Dienstpostens eines Beauftragten RSHA zur Verhinderung von Fluchten in den Kommandanturen der Kriegsgefangenenlager äußerte, der auf derselben Hierarchiestufe wie der Lagerkommandant stand. Dadurch befanden sich nun das AWA, das RSHA und der Chef KGW auf einer Stufe der "Befehlsleiter".(FN15) Die "außenpolitischen" Angelegenheiten beließ Hitler weiterhin bei der Wehrmacht, was einen nicht uninteressanten Aspekt darstellt. Offensichtlich wollte er sich gewisse Türen nicht endgültig verschließen, und dazu gehörten die Kontakte zum IKRK und zu den verschiedenen Schutzmächten. SS-Obergruppenführer Berger hatte aber trotz der Einführung des Inspekteurs für das KGW im OKW eine bis dahin im KGW ungeahnte Machtfülle, die allerdings durch die fortgeschrittene Kriegssituation in vielen Fällen nur mehr theoretisch blieb. Völlig neu war die Regelung, dass dem Chef KGW nun alle Lager des Reiches unterstellt sein sollten, auch jene der Luftwaffe und der Marine. Neu war auch die Einführung einer Zwischeninstanz zwischen Chef KGW und den Kommandeuren der Kriegsgefangenen im Wehrkreis, wobei in diesem Fall nur auf die bestehende SS-Hierarchie zurückgegriffen wurde. Laut Verfügung "BdE/Chef KGW" vom 16.11.1944 wurde die Funktion des Höheren SS- und Polizeiführers mit der zusätzlichen Funktion des Höheren Kommandeurs der Kriegsgefangenen im Wehrkreis ausgestattet.(FN16) Ihm und nicht mehr dem OKW war nun der Kdr.Kgf. unmittelbar unterstellt, und zwar sogar in disziplinärer Hinsicht, wodurch der Kdr.Kgf. seine Befehle nicht mehr vom Wehrkreisbefehlshaber oder vom Chef des OKW, sondern von der SS empfing.(FN17) Somit hatte auch das bisherige Bemühen des Chefs KGW im OKW, das KGW weitgehend aus der Durchführung der nationalsozialistischen Rassengesetze herauszuhalten, sein Ende gefunden.(FN18) Einen der ausschlaggebenden Punkte für die Übergabe des KGW an die SS bildete wohl die große Anzahl der Fluchten und Fluchtversuche der Kriegsgefangenen. Deutlich wird dies durch einen Erlass, den Himmler durch das Reichskriminalamt ergehen ließ. Demzufolge waren sämtliche Lager und Arbeitskommandos im Hinblick auf "Sicherheit und Unterbindung jedes Aufstandsversuches zu prüfen und alle geeigneten Maßnahmen [dagegen] zu treffen".(FN19) Dass sich aber im Wesentlichen an der Organisation des KGW und an der Situation der Kriegsgefangenen auch nach der Übergabe an die SS nicht viel änderte, war einerseits durch die fortgeschrittene Kriegslage bedingt, auf der anderen Seite aber auch dadurch, dass SS-Obergruppenführer Berger - laut eigenen (nach dem Krieg gemachten) Angaben - den Einfluss der SS in seiner neuen Dienststelle möglichst gering zu halten versuchte, indem er ganze Abteilungen der alten Organisation geschlossen übernahm.(FN20)

Luftwaffe und Marine

Das KGW der Luftwaffe und der Marine blieb bis Oktober 1944 relativ streng vom KGW der Wehrmacht getrennt, da es für jede Waffengattung eigene Kriegsgefangenenlager gab. Im Bereich der Marine oblagen diese - Marlag (Marinelager) genannten - Kriegsgefangenenlager dem Allgemeinen Marinehauptamt im Oberkommando der Kriegsmarine. Diese fielen aber wegen ihrer geringen Anzahl an Kriegsgefangenen kaum ins Gewicht und stellten oft ein Teillager eines großen Mannschaftsstammlagers der Wehrmacht dar, sodass sich die Marine keine eigene Kriegsgefangenenorganisation leistete. Bei der Luftwaffe hingegen hatte Reichsmarschall Göring mit dem Bestreben, "sein" Kriegsgefangenenwesen weitgehend autonom zu halten, relativ großen Erfolg. Die kriegsgefangenen Angehörigen der feindlichen Luftwaffen unterstanden dem jeweiligen Luftgaukommando und wurden in eigenen - Stalag Luft, Oflag Luft und Dulag Luft genannten - Lagern gefangen gehalten. In der "Ostmark" bildete Stalag XVII B Gneixendorf in diesem Zusammenhang eine Besonderheit, indem ab 1943 ein Teillager der Luftwaffe in das Lager der Wehrmacht integriert wurde. Allerdings war diese Konstellation auf Grund der Rivalität zwischen Wehrmacht und Luftwaffe mit einigen Schwierigkeiten verbunden, die sich auf die Situation der Kriegsgefangenen in Gneixendorf ungünstig auswirkten.

Arten und Benennung der Kriegsgefangenenlager

Die Gesamtzahl aller Lager des KGW im Reichsgebiet schwankte während der Kriegsjahre stark. Die folgende Übersicht zeigt die Summe aller in den Bestandsmeldungen des OKW/Abt. Kgf. bzw. Chef KGW im genannten Monat angeführten Lager, beinhaltet aber nur die Kriegsgefangenenlager im Reichsgebiet, während jene des Operationsgebietes nicht in den Bestandsmeldungen des OKW enthalten waren.(FN21) Eine Art "Höhepunkt" war demnach im Sommer 1942 gegeben, wenngleich die Zahl der Offizierslager nach 1941 ständig abnahm. Den Grund dafür bildete wahrscheinlich die Zusammenlegung bzw. Auflösung vieler kleinerer Offizierslager, da das kriegswirtschaftlich bestimmte Interesse der Wehrmacht eindeutig auf dem Gebiet der Mannschaftsstammlager angesiedelt war. Die Erhöhung der Zahl der Offizierslager im Jahr 1944 gegenüber dem Jahr 1943 dürfte mit den im Herbst 1943 internierten italienischen Offizieren zusammenhängen, die sich lange Zeit erfolgreich einem Arbeitseinsatz verweigerten, was ihre Unterbringung in Offizierslagern erforderlich machte.(FN22) Die Wehrmacht benannte die verschiedenen Lager nach der ihnen zugedachten "Belegschaft": Stalag bedeutete "Kriegsgefangenen-Mannschaftsstammlager". Ein Stalag diente der Aufnahme von Mannschaftsdienstgraden und Unteroffizieren. Die Belegsstärke war - theoretisch - mit 10.000 Mann begrenzt.(FN23) Die tatsächliche durchschnittliche Belegsstärke eines Stalag umfasste ca. 30.000 Kriegsgefangene, manche Lager erreichten hingegen Stärken von 60.000 Mann und darüber. Zu diesen "Großlagern" gehörten die beiden Lager Stalag XVII A Kaisersteinbruch und Stalag XVII B Gneixendorf. Eine Bestandsmeldung von 60.000 Mann bedeutete allerdings nicht, dass diese alle im Lager untergebracht waren. Man kann auf Grund der Aussagen ehemaliger Insassen und von Belegszahlen in Überprüfungsberichten des IKRK davon ausgehen, dass in der Regel ungefähr 20% des Gesamtbestandes der Kriegsgefangenen eines Lagers im Stalag selbst untergebracht waren, während die große Mehrzahl der Kriegsgefangenen Insassen der verschiedensten Teil-, Zweig- und Arbeitskommandolager waren, die aber in den Bestandsmeldungen des OKW nicht eigens angeführt waren.

Oflag bedeutete "Kriegsgefangenen-Offizierslager". Ein Oflag diente der Aufnahme von kriegsgefangenen Offizieren und einer gewissen Anzahl einfacher Soldaten, die als Ordonnanzen zur Bedienung der Offiziere und zu Arbeiten im Lager eingesetzt wurden. Arbeitseinsatz wurde von Insassen der Oflags in nur sehr bescheidenem Ausmaß - zumeist freiwillig - geleistet. Russische Offiziere wurden nicht in Oflags eingeliefert, sondern waren Insassen von Stalags, da sie uneingeschränkt - entgegen der Genfer Konvention - Arbeitseinsatz zu leisten hatten. Die verwaltungsmäßige Größe eines Oflags entsprach auch der tatsächlichen Größe, da sich Offiziere kaum in Arbeitskommandolagern aufzuhalten hatten. Die tatsächliche Größe eines Oflag sollte gemäß Dienstvorschrift die Zahl von 1.000 kriegsgefangenen Offizieren nicht überschreiten,(FN24) was in den meisten Oflags auch eingehalten wurde. Oflag XVII A Edelbach gehörte dagegen mit einer Belegung von bis zu 5.600 Offizieren und Ordonnanzen zu den größten Offizierslagern des Reiches.(FN25) Dulag bedeutete "Kriegsgefangenen-Durchgangslager" und diente der Bezeichnung von Lagern, in denen die Kriegsgefangenen lediglich vorübergehend - zur Registrierung, Untersuchung und Entlausung - untergebracht waren, bis sie in ein Stalag weitertransportiert wurden. Im Gebiet der "Ostmark" existierten nur zu Beginn des Krieges Dulags, die im Laufe weniger Tage und Wochen in Stalags umgewandelt wurden.

Heilag bedeutete "Kriegsgefangenen-Heimkehrerlager". Ihre Aufgabe bestand in der Vorbereitung der "Repatriierung" von schwer kranken Kriegsgefangenen oder solchen, die auf Grund anderer Ursachen frei gelassen und zum Transport in ihre Heimat vorgesehen waren. Im Gebiet der "Ostmark" existierte nur kurze Zeit von Herbst 1941 bis Frühjahr 1942 das Heilag XVII A Gänserndorf, das der Repatriierung von Angehörigen der jugoslawischen Armee diente.

Ilag bedeutete "Internierungslager" und war zur Internierung von Zivilangehörigen feindlicher Staaten vorgesehen. Trotz ihrer Belegung mit Zivilisten wurden die Ilags von der Wehrmacht geführt. Im Gebiet der "Ostmark" existierte ab Herbst 1944 in Spittal/Drau das Ilag XVIII, das durch die Umwandlung des Stalag XVIII B bzw. Stalag XVIII A/Z Spittal/Drau entstand.

Als Besonderheit sind die so genannten "Schattenlager" zu bezeichnen, die lediglich aus einer Kommandantur bestanden und keinen eigenen Unterkunftsbereich hatten, da sämtliche ihrer Kriegsgefangenen auf Arbeitskommandos untergebracht waren.(FN26) Ihre Hauptaufgabe bestand in der Aufteilung des riesigen Verwaltungsaufwandes, der mit den großen Entfernungen zu vielen Arbeitskommandos erwuchs. Ein Beispiel für ein derartiges Lager ist die erstmalige Aufstellung des späteren Stalag 398 Pupping als Schattenlager, wobei der Grund für die Aufstellung wahrscheinlich in dem gewaltigen "Einzugsbereich" des Stalag XVII B Gneixendorf lag, dessen Arbeitskommandos in einem Gebiet verstreut lagen, das mehr als die Hälfte des damaligen "Gaues Niederdonau" sowie den gesamten "Gau Oberdonau" umfasste.

"Straflager" für besonders widerspenstige Kriegsgefangene sind für den Bereich der "Ostmark" nicht belegbar. Angeblich seien alle Stalags mit Nummern im Bereich 300 derartige Straflager gewesen,(FN27) was allerdings für die in der "Ostmark" gelegenen Stalags 306 (XVIII D), 317 (XVIII C) und 398 nicht zutrifft. Auf Grund von Bemerkungen des Kdr.Kgf. im Wehrkreis XVIII - Generalleutnant Wittas - sind diese Straflager "im Osten" zu suchen, mit einiger Wahrscheinlichkeit im Generalgouvernement.(FN28) Die Wehrmacht benannte die verschiedenen Lager des "Heimatkriegsgebietes" durch die Wehrkreisbezeichnung in römischen Zahlen, groß geschriebene Buchstaben in der Reihenfolge der Aufstellung der Lager und die Nennung des Lagerstandortes. So lautete die vollständige Bezeichnung des als erstes aufgestellten Lagers des Wehrkreises XVII "Stalag XVII A Kaisersteinbruch". Ab dem Jahr 1941 tauchen in der "Ostmark" die Lagerbezeichnungen "neuer" Art in Form des Stalag 398 Pupping und Stalag XVIII C (317) Markt Pongau auf. Diese Lager wurden vom OKW als "Stalags im Heimatkriegsgebiet 1. und 2. Welle" bezeichnet, bei denen die Nummernbezeichnung unerlässlich sei und die deshalb bei einem Einsatz im Heimatkriegsgebiet die arabische Nummerierung weiter zu führen hätten, wobei aber die traditionelle Wehrkreisbezeichnung in Klammer zu setzen wäre.(FN29) Es handelte sich also bei den Lagern mit der arabischen Bezeichnung um ehemalige Frontstalags, die an die "Heimatfront" rückverlegt wurden, dort aber ihre alte Bezeichnung beibehielten.

Einen eigenen Bereich im KGW der Wehrkreise stellten die Kriegsgefangenen Bau- und Arbeitsbataillone (Kr.Gef.Bau-u.Arb.Btl.) dar. Sie waren zwar zumeist organisatorisch einem Stalag angeschlossen, bildeten aber ansonsten eine gliederungsmäßige Einheit und wurden durch einen eigenen Stab von Soldaten des KGW geführt. Ihre Aufgabe war der möglichst geschlossene Einsatz von Kriegsgefangenen in den verschiedenen Industriezweigen, des Bergbaues und speziell der Rüstungsindustrie. Im Lauf des Krieges gewannen sie eine zusätzliche Bedeutung als geschlossene Kommanden zur Durchführung von Aufräumungs- und Instandsetzungsarbeiten nach alliierten Bombenangriffen. Ebenso wurden Kriegsgefangene in spezielle Nachschubbataillone der Wehrmacht eingegliedert, wobei diese Bataillone zumeist aus einigen rein deutschen und einigen Kriegsgefangenen-Kompanien bestanden.(FN30) Das KGW war sicher eine wohl überlegte und gut organisierte Einrichtung der Deutschen Wehrmacht. Der große Aufwand wurde allerdings ausschließlich im Hinblick auf die möglichst intensive Nutzung der Arbeitskraft der Kriegsgefangenen unternommen. Vor diesem Hintergrund stellten die gefangenen Angehörigen der feindlichen Armeen - mit Ausnahme der Offiziere - trotz ihrer großen Zahl auch keine "Belastung" für das Deutsche Reich dar. Spätestens ab dem Jahr 1942 waren die Kriegsgefangenen für die Wirtschaft zu unverzichtbaren Arbeitskräften geworden, und die Organisation des Kriegsgefangenenwesens war vorrangig auf den Arbeitseinsatz ausgerichtet.

Kriegsgefangenenlager in der "Ostmark”

Das gesamte Reichsgebiet wurde von der Deutschen Wehrmacht zur territorialen Verwaltung und Organisation in insgesamt 17 Wehrkreise unter der Führung eines Wehrkreiskommandos unterteilt, das zugleich ein Armeekommando (A.K.) bildete. Das "Altreich" unterteilte sich in die Wehrkreise I bis XIII und die "Ostmark" in die Wehrkreise XVII (Wien) und XVIII (Salzburg). Auf ehemals polnischem Gebiet lagen die Wehrkreise XX (Danzig) und XXI (Posen).(FN31) Der Aufgabenbereich eines Wehrkreiskommandos umfasste die Sicherstellung des personellen und materiellen Ersatzes der aus einem Wehrkreis hervorgegangenen Truppen sowie die befehlsgemäße Neuaufstellung von Verbänden, was sich von der Rekrutierung über die Ausbildung bis zur Aufstellung von Stäben erstreckte. Des Weiteren waren der Materialnachschub für diese Truppen sicherzustellen, Mobilisierungspläne zu erstellen, Unterkünfte bereitzustellen. Das Kommando eines Wehrkreises bestand aus drei Teilen: der Führungsgruppe mit mehreren Abteilungen für Ausbildung, Personalangelegenheiten, Gerichtsbarkeit, Kraftfahrwesen, Nachrichtenwesen, medizinische Betreuung, Seelsorge und Intendanzabteilung; der Wehrkreisverwaltung mit Abteilungen für Verpflegung, finanzielle Angelegenheiten, Bekleidung, Unterkünfte und Lazarettwesen sowie "aZa"-Dienststellen ("auf Zusammenarbeit angewiesen"), zu denen neben Abteilungen für Truppenbetreuung, Pressewesen, Abwehr, Feldzeugwesen, Wehrmachtsstreife, der Gruppe des Wehrwirtschaftsoffiziers, der Weiterleitungsstelle (für Betreuung und Weiterleitung von durchreisenden Wehrmachtsangehörigen zu oder von der Front), dem Beauftragten der Deutschen Arbeitsfront (D.A.F.) auch der Kommandeur der Kriegsgefangenen (Kdr.Kgf.) gehörte.(FN32) Diesem kam die Wahrnehmung sämtlicher das Kriegsgefangenenwesen betreffenden Aufgaben im Wehrkreis zu, wozu ihm einige Landesschützenbataillone (Lds. Btle.) zur Verfügung standen. Dem Kommandeur der Kriegsgefangenen im Wehrkreis XVII mit Sitz in Wien unterstanden die Landesschützenbataillone 893 in Edelbach und Horn, 864 in Attnang-Puchheim, 870 in Pöchlarn, 878 in Linz, 879 in Kaisersteinbruch, 890 in Poysdorf und 892 in Baden; dem Kommandeur der Kriegsgefangenen im Wehrkreis XVIII mit Sitz in Salzburg unterstanden die Landesschützenbataillone 873 in Innsbruck, 877 in Schladming, 891 in Graz und 910 in Oberfellach.(FN33) Diese Landesschützenbataillone setzten sich aus nicht voll feldverwendungsfähigen Soldaten - v.a. Angehörigen älterer Jahrgänge - zusammen. Ihre Hauptaufgabe bestand in Sicherungs- und Bewachungsaufgaben, wobei sie diese Aufgabe territorial wie auch in rückwärtigen Teilen der Front erfüllen konnten. Insgesamt dürften im Wehrkreis XVII über 50 und im Wehrkreis XVIII über 43 solcher Bataillone aufgestellt worden sein, von denen die wenigsten ihren Dienst in der Heimat versahen. Den Landesschützenbataillonen kamen ebenfalls verschiedenste "kriegswichtige" Sicherungsaufgaben wie Überwachung von Verkehrslinien, Kraftwerken, Rüstungsbetrieben, Brücken etc. zu. Hauptsächlich traten sie aber als Bewachungsmannschaften der verschiedenen Kriegsgefangenenlager in Erscheinung, zu welchem Zweck sie dem Kommandeur der Kriegsgefangenen im jeweiligen Wehrkreis unterstanden.(FN34) Als besonderer Aufgabenbereich der territorialen Landesschützenbataillone in Teilen Kärntens und der Steiermark ist der Einsatz dieser Truppen in der Partisanenbekämpfung zu sehen.(FN35) Die Tätigkeit der beiden Wehrkreiskommanden in der "Ostmark"- "Generalkommando XVII A.K. (Wien)" für die Truppen in Wien, Niederösterreich, Oberösterreich und Burgenland sowie "Generalkommando XVIII A.K. (Salzburg)" für die in der Steiermark, Kärnten, Salzburg, Tirol und Vorarlberg stationierten Truppen - begann mit Stichtag 1.4.1938.(FN36) Eine Veränderung dieser Einteilung erfolgte bereits ab dem 24.5.1938 - in Anlehnung an die zu diesem Zeitpunkt wirksam gewordene politische Einteilung in "Gaue" - als das Burgenland politisch und auch militärisch aufgeteilt wurde. Die nördlichen Teile und das Mittelburgenland verblieben im Wehrkreis XVII, die Bezirke Oberwart, Güssing und Jennersdorf - das Südburgenland - gehörten fortan zum Wehrkreis XVIII. Weiters erfolgten Gebietsveränderungen, als nach dem Einmarsch der deutschen Wehrmacht im Sudetenland die Bezirke Nikolsburg, Znaim und Neubistritz dem "Gau Niederdonau" angegliedert wurden, was eine Verschiebung der Grenzen des Wehrkreises XVII nach Norden auf die Linie Lundenburg/Mährisch-Krumau/Znaim-Jamnitz/Neuhaus/Litschau/Kaplitz bewirkte. Desgleichen erfolgte nach dem Jugoslawienfeldzug im April 1941 die Angliederung Krains und der Untersteiermark an den Wehrkreis XVIII.(FN37) Eng mit dem KGW verbunden war die Tätigkeit der Wehrwirtschaftsorganisation, die ab November 1939 in der Rüstungsinspektion XVII in Wien mit den Kommandos der Rüstungsbereiche Wien, Linz und Mödling sowie in der Rüstungsinspektion XVIII in Salzburg mit den Kommandos der Rüstungsbereiche Graz, Innsbruck und ab Mai 1941 auch Klagenfurt für die Beschaffung von Arbeitskräften und in Zusammenarbeit mit dem Kdr.Kgf. im Wehrkreis für den intensiven Arbeitseinsatz der Kriegsgefangenen verantwortlich war.(FN38)

Errichtung von Kriegsgefangenenlagern in der "Ostmark"

Den ersten Hinweis über die Einrichtung von Kriegsgefangenenlagern der Deutschen Wehrmacht in der "Ostmark" bildet der Geheimbefehl des Wehrkreiskommandos XVII über die Regelung des KGW im Wehrkreis vom 2. und 26.10.1939. Darin wird das Bestehen des "Kriegsgefangenen-Stammlager[s] XVII A (bisher Dulag J) Bruck a.d.L. (Kaisersteinbruch)" des "Kriegsgefangenen-Durchgangslager[s] Gneixendorf bei Krems" und des "Kriegsgefangenen-Durchgangslager[s] Döllersheim" erwähnt.(FN39) Diese Lager gehörten somit zu den ersten Lagern der Wehrmacht für die Aufnahme von polnischen Kriegsgefangenen.

Aus dem Kriegsgefangenen-Durchgangslager Gneixendorf wurde Ende Oktober 1939 das Kriegsgefangenen-Stammlager XVII B und aus dem Dulag Döllersheim vorerst das Stalag XVII C Döllersheim und im Juni 1940 das Kriegsgefangenen-Offizierslager XVII A Edelbach.(FN40) Zusätzlich zu diesen drei Lagern im Wehrkreis XVII wurde im Februar 1943 das bisherige Schatten- bzw. Zweiglager Pupping als Stalag 398 eingerichtet.(FN41) Von Juni 1941 bis Juni 1942 bestand zusätzlich noch das Heimkehrerlager XVII A Gänserndorf, das der Entlassung von Angehörigen der ehemaligen jugoslawischen Wehrmacht diente.(FN42) Im Wehrkreis XVIII bestand vom Herbst 1939 bis Frühjahr 1941 die seltsame Situation, dass es im gesamten Wehrkreis kein einziges Mannschaftsstammlager, dafür aber drei Offizierslager - Oflag XVIII A Lienz, Oflag XVIII B Wolfsberg und Oflag XVIII C Spittal/Drau - gab. Diese Situation stand im gesamten Reichsgebiet einzigartig da und wurde - im Sinne des Arbeitseinsatzes - von den Rüstungsinspektionen heftig kritisiert, nachdem der Wehrkreis XVIII der einzige Wehrkreis ohne Stalags war,(FN43) wohingegen im Wehrkreis XVII nur Stalags und kein einziges Oflag bestanden. Die für den Bereich der Rüstungsinspektion XVIII zuständigen Stalags befanden sich im Gebiet der Rüstungsinspektion XVII, wodurch in erster Linie deren Bedarf an Kriegsgefangenen gedeckt wurde.(FN44) Die Schuld an diesem Zustand wurde von der Rüstungsinspektion XVIII dem Wehrkreiskommando XVIII in Salzburg gegeben, das es versäumt hatte, trotz gemeinsamer Besichtigung von möglichen Lagerstandorten beim OKW um Errichtung eines Stalags in seinem Bereich anzusuchen. Dabei scheint der Kontakt zwischen dem Wehrkreiskommando und der Rüstungsinspektion eher dürftig gewesen zu sein. Noch im März 1941, als die Errichtung bzw. Umwandlung der bisherigen Oflags XVIII B und XVIII C in Stalag XVIII A und XVIII B in Wolfsberg bzw. Spittal/Drau bereits feststand und teilweise schon durchgeführt war, sprach die Rüstungsinspektion in ihrem vierteljährlichen Lagebericht von der geplanten Errichtung von Schattenlagern an den erwähnten Standorten, wobei das Lager in Spittal/Drau wahrscheinlich ausschließlich dem Reichsautobahnbau dienen werde - was der Realität in keiner Weise entsprach.(FN45) Die drei Offizierslager des Wehrkreises XVIII wurden ebenfalls bereits im Oktober 1939 aufgestellt; die Umwandlung der Oflags XVIII B und C in Stalag XVIII A Wolfsberg und XVIII B Spittal/Drau erfolgte im März 1941.(FN46) Ebenfalls im Frühjahr 1941 wurde Stalag XVIII C (317 Markt Pongau mit einem Zweiglager in Landeck aufgestellt.(FN47) Zwischen Juni 1941 und Oktober 1942 existierte noch das Stalag XVIII D (306) Marburg.(FN48) (FN49) Zusätzlich zu den regionalen Lagern mussten durch die Wehrkreise so genannte "Frontstalags" aufgestellt und an die Front in Marsch gesetzt werden. Am 9. Juli 1940 kam vom Befehlshaber des Ersatzheeres der Befehl an beide Wehrkreiskommanden der "Ostmark", fünf derartige Lager(FN50) aus den bestehenden Stalags für das "westliche Operationsgebiet" zu rekrutieren. Im Wehrkreis XVII wurden die Frontstalags 230, 231 und 232 und im Wehrkreis XVIII die Frontstalags 240 und 241 aufgestellt.(FN51) Die Lager dienten als eine Art Durchgangslager für die erste Aufnahme der französischen Kriegsgefangenen. Nach Beginn des Russlandfeldzuges wurden die meisten dieser Frontstalags in Dulags umbenannt und an die Ostfront verlegt.(FN52) Für den Ostfeldzug wurden weiters die Aufstellung des Stalag 327 im November 1941, das für den Bezirk Krakau vorgesehen wurde, Stalag 357 für die Ukraine und Stalag 397 für das "Operationsgebiet II" in Charkow in Russland befohlen.(FN53) Zur Ausübung der Bewachungsaufgaben wurden den Kommandeuren der Kriegsgefangenen (Kdr.Kgf.) der beiden Wehrkreise der "Ostmark" einige der Landesschützenbataillone des Wehrkreises unterstellt.(FN54) An "Kr.Gef.Bau-u.Arb.Btl." kamen im Zuge einer ersten "Aufstellungswelle" im Herbst 1940 die Bataillone 17 und 18, 37 und 38 durch die Lager des Wehrkreises XVII zur Aufstellung, wobei die Bataillone 18 und 38 für einen Einsatz im Wehrkreis XVIII bestimmt waren. Im Jahr 1941 erfolgte die Aufstellung der Bataillone 117 und 137 (Wehrkreis XVII) sowie 118 und 138 (Wehrkreis XVIII), die ausschließlich aus sowjetischen Kriegsgefangenen rekrutiert wurden. Ausschließlich aus italienischen Militärinternierten bestand das Kr.Gef.Bau-u.Arb.Btl. 195, das im Wehrkreis XVII aufgestellt und in Norddeutschland eingesetzt wurde. Im April 1945 kam noch das Kr.Gef.Arb.Btl. 9 in Waidhofen/Thaya zur Aufstellung, über einen allfälligen Einsatz ist nichts bekannt. Bereits im Herbst 1939 wurde das Nachschubbataillon 523 (Nsch.Btl.) durch den Wehrkreis XVIII in Salzburg aufgestellt und dann an den verschiedensten Kriegsschauplätzen eingesetzt.(FN55)

Statistisches Material

Im Sommer 1944 befanden sich insgesamt 137.585 Kriegsgefangene der verschiedensten Nationalitäten in den Lagern des Wehrkreises XVII und 70.465 Kriegsgefangene in den Lagern des Wehrkreises XVIII, die größte Gesamtzahl in den Kriegsjahren. Dass diese größte Gesamtzahl im Sommer 1944 erreicht wurde, hängt einerseits mit dem Frontverlauf und der dadurch bedingten Evakuierung von Kriegsgefangenenlagern in der Nähe der Ostfront und andererseits mit den Erfordernissen des Arbeitseinsatzes der Kriegsgefangenen - v.a. in der "Kriegswirtschaft", die in der "Ostmark" ihre höchsten Produktionszahlen im Jahr 1944 erreichte - zusammen. Den größten Personenanteil der verschiedenen Nationalitäten stellten die französischen Kriegsgefangenen mit einer Gesamtzahl von 81.139 Mann im Sommer 1944, gefolgt von 38.590 sowjetischen Kriegsgefangenen.(FN56)

Verluste an Kriegsgefangenen

Die genaue Anzahl jener Kriegsgefangenen, die in den Lagern der "Ostmark" ihr Leben verloren, ist nicht mehr zu ermitteln. Am genauesten dürften die Zahlen aus jenen Lagern sein, in denen Aufzeichnungen über Sterbefälle unter den Kriegsgefangenen - so genannte Totenbücher - geführt wurden, die von den beiden Lagern Stalag XVII B Gneixendorf und Stalag 398 Pupping wenigstens teilweise erhalten geblieben sind.

Eine größtenteils unbekannte Zahl Kriegsgefangener kam auf den Arbeitskommandos ums Leben, wobei Arbeitsunfälle die häufigste Todesursache neben dem anfänglichen Massensterben der sowjetischen Kriegsgefangenen waren. Auf Grund der Todesmeldungen der Stalags an den Kdr.Kgf. im Wehrkreis XVII, die für das Jahr 1944 teilweise erhalten sind, kamen in diesem Jahr durchschnittlich zehn bis zwölf Kriegsgefangene pro Stalag durch Arbeitsunfälle ums Leben oder wurden bei Luftangriffen getötet.(FN57) Auf Grund der Bestattung der Toten von Arbeitskommandos in den jeweiligen Ortsfriedhöfen und der Exhumierung der Toten nach dem Krieg - mit Ausnahme der polnischen und sowjetischen Kriegsgefangenen - existieren kaum Zahlen über diese Opfer. Die Verlustmeldungen wurden zwar an die Wehrmachtsauskunftsstelle (WASt) weitergeleitet, wo sie "beurkundet" wurden; diese Aufzeichnungen sind jedoch großteils nicht erhalten geblieben. Die letzte diesbezügliche Aufzeichnung stammt vom März 1945 und beinhaltet alle Sterbefälle von Kriegsgefangenen in der Hand der Wehrmacht bis 28.2.1945. Demnach kamen bis zu diesem Zeitpunkt im gesamten "OKW-Gebiet" (vgl. Anm. 6) 3.342 Polen, 14.376 Franzosen, 1.851 Engländer, 1.161 Belgier, 89 Holländer, 2.121 Jugoslawen, 189 Amerikaner, sechs Norweger, ein Schwede, drei Dänen und 5.541 italienische Militärinternierte ums Leben.(FN58) Aufzeichnungen über die Todesfälle unter sowjetischen Kriegsgefangenen wurden in die "Beurkundungen" nicht aufgenommen. Nach Streim betrug die Zahl der Opfer unter den sowjetischen Kriegsgefangenen mindestens 2.545.000,(FN59) wohingegen Streit bei seinen Opferberechnungen auf eine Gesamtzahl von 3,3 Mio. toten sowjetischen Kriegsgefangenen in deutscher Hand kommt, was einem Prozentsatz von 57,8 % der Gesamtzahl der sowjetischen Kriegsgefangenen entspricht.(FN60) Die höchste Sterblichkeitsrate unter den Kriegsgefangenen der übrigen Nationalitäten hatten die Polen mit 1,7%; gefolgt von den Jugoslawen mit 1,3%, den Franzosen und Engländern mit 1,1% und den italienischen Militärinternierten mit 1%. Unter 1% Todesfälle gemessen an der Gesamtzahl der Kriegsgefangenen blieben die Holländer mit 0,9%, die Belgier mit 0,7% und schließlich die Amerikaner mit der niedrigsten Quote von 0,3% Todesfällen.(FN61) Bedingt durch das Abbrechen der Bestandsmeldungen des OKW mit 1.1.1945 und der Aufzeichnungen der WASt mit 28. 2. 1945 werden die endgültigen Zahlen geringfügig höher gewesen sein, woran auch noch die Evakuierungsmärsche, die in den letzten Kriegswochen durchgeführt wurden, Mitschuld tragen dürften.

Verluste an Kriegsgefangenen in der "Ostmark"

In den einzelnen Lager der "Ostmark" ergibt sich folgendes Bild hinsichtlich der Verluste an Kriegsgefangenen: Gemäß einer Zusammenstellung der Roten Armee vom 15. Juni 1955, die auf den Unterlagen der "Kreisverwaltung" Bruck an der Leitha basierte, wurden auf dem Lagerfriedhof Sommerein des Stalag XVII A Kaisersteinbruch insgesamt 9.969 Kriegsgefangene begraben, von denen 9.584 sowjetische Kriegsgefangene sowie 385 Angehörige der verschiedenen anderen Nationalitäten der Kriegsgefangenen waren.(FN62) Über die Toten des Stalag XVII B Gneixendorf existiert das Totenbuch des Stalags, das allerdings nur für den Zeitraum von 2.8.1943 bis 26.4.1945 erhalten geblieben ist.(FN63) während man für den übrigen Zeitraum - v.a. der Zeit des Massensterbens der sowjetischen Kriegsgefangenen - auf die Angaben nach der Exhumierung der Toten des Lagerfriedhofes angewiesen ist. Gemäß der Aufschrift auf dem Denkmal des "Russengrabes" auf dem Stadtfriedhof Krems, auf dem die Opfer nach der Auflösung des Lagerfriedhofes in der Nähe des Stalag beigesetzt wurden, liegen im Massengrab ungefähr 1.600 sowjetische Kriegsgefangene begraben, zu deren Zahl man noch jene 36 Toten rechnen muss, die bereits vor Errichtung des Lagerfriedhofes auf dem Ortsfriedhof bestattet wurden, sowie fünf Opfer aus der Zeit nach der Befreiung des Lagers - auf welche Art und Weise diese fünf auch ums Leben gekommen sein mögen. Im Totenbuch sind im genannten Zeitraum 287 Todesfälle sowjetischer Kriegsgefangener und 73 der anderen Nationalitäten verzeichnet, sodass man von einer ungefähren Gesamtzahl von mehr als 200 Angehörigen anderer Nationalitäten ausgehen kann. Die Genauigkeit des Gneixendorfer Totenbuches ist hinsichtlich der amerikanischen Opfer des Lagers gegeben, da gemäß den erhaltenen Materialien vier Kriegsgefangene zwischen Dezember 1943 und April 1945 ums Leben kamen - ein Gefangener starb an Lungenentzündung, und drei Amerikaner wurden bei Fluchtversuchen erschossen.(FN64) Im Stalag 398 Pupping verstarben laut dem - allerdings erst nach Kriegsende erstellten - "Sterbebuch der Militärinternierten im ehemaligen Kriegsgefangenenlager Pupping" 913 sowjetische sowie ein rumänischer Kriegsgefangener, davon allerdings der allergrößte Teil vor Errichtung des Stalag 398, als das Lager in Pupping noch das Zweiglager XVII B/Z des Lagers Gneixendorf war. Sieben Opfer kamen noch nach Kriegsende von Mai bis November 1945 ums Leben.(FN65) Auf dem Lagerfriedhof Deinham, der einen Teil des Lagerfriedhofes aus dem Ersten Weltkrieg bildet, liegen insgesamt 1.032 sowjetische Kriegsgefangene begraben.(FN66) Im Stalag XVIII A Wolfsberg liegt die vergleichsweise äußerst geringe Zahl von 46 sowjetischen Kriegsgefangenen sowie vier Polen auf dem Lagerfriedhof St. Johann begraben. Beim Luftangriff am 18.12.1944, bei dem 46 Bomben in das Lager abgeworfen wurden, kamen 18 Franzosen, vier Belgier, vier Holländer und zehn Briten - neben "anderen Nationalitäten" (= italienische Militärinternierte und sowjetische Kriegsgefangene, Anm. des Verf.) ums Leben.(FN67) Durch die französische Kameradschaft ("Amicale") des Lagers werden folgende Opfer unter ihren Kameraden genannt: 255 französische Kriegsgefangene kamen während der Gefangenschaft in Stalag XVIII A Wolfsberg ums Leben, wobei diese Zahl die Angehörigen der verschiedenen Arbeitskommandos beinhaltet. Allein durch alliierte Luftangriffe kamen 61 Franzosen ums Leben, darunter 25 Kriegsgefangene am 16.1.1944 in Klagenfurt; 18 Opfer kostete der Luftangriff auf das Lager am 18.12.1944, und drei Franzosen starben bei einem Luftangriff am 9.2. in Graz. Sieben französische Kriegsgefangene verunglückten bei einem Grubeneinsturz am 6.8.1943 in einer Kohlenmine im steirischen Fohnsdorf.(FN68) Zwei britische Kriegsgefangene starben in Wolfsberg an schweren Erkrankungen wie einem Lungentumor und einer Lymphdrüsenerkrankung im Herbst 1944 sowie zwei durch einen Luftangriff auf einem Arbeitskommando in Trieben.(FN69) Auf den beiden "Russenfriedhöfen" des Stalag XVIII B Spittal/Drau liegen insgesamt mindestens 6.000 sowjetische Kriegsgefangene begraben sowie mindestens 54 Kriegsgefangene auf dem Soldatenfriedhof Edling, von denen 24 Franzosen in der Nachkriegszeit exhumiert wurden.(FN70) Vom Stalag XVIII C (317) Markt Pongau ist ebenfalls nur die Belegung des Lagerfriedhofes bekannt. Auf diesem heutigen "Russenfriedhof" wurden 3.598 sowjetische Kriegsgefangene, die im Lager ums Leben kamen, beerdigt. Bekannt ist weiterhin die Zahl von 88 sowjetischen Opfern der Arbeitskommandos in Kaprun sowie von 89 weiteren sowjetischen Opfern und 38 Angehörigen der übrigen Nationalitäten von Arbeitskommandos des Stalag XVIII C (317) Markt Pongau, die in verschiedenen Gräberanlagen des Landes begraben liegen.(FN71) Angehörige des Lagers Markt Pongau waren weiters 43 Sowjetbürger, die im Reservelazarett Rankweil-Valduna ums Leben kamen.(FN72) Die Amicale Nationale des Stalags XVIII gibt insgesamt 65 französische Opfer an, von denen einige durch Bombenangriffe auf Arbeitskommandos in Salzburg und Kramsach in den Jahren 1944 und 1945 ihr Leben verloren.(FN73) Schließlich kamen am 14.3.1945 laut den amerikanischen Totenlisten in Markt Pongau zwei Amerikaner ums Leben, wobei keine Gründe für deren Tod angegeben wurden.(FN74) Von den beiden Offizierslagern Oflag XVII A Edelbach und Oflag XVIII A Lienz bzw. Wagna sind keine Opferzahlen bekannt. Sicher ist nur, dass einige französische Offiziere auf einem Lagerfriedhof am Rand des Lagergeländes in Edelbach beigesetzt wurden.

Die Zahlen des Sterbebuches des Stalag 398 bzw. Zweiglagers XVII B/Z Pupping sprechen für sich: siehe Abb. 4.(FN75) Der größte Teil der insgesamt 913 Opfer - 876 Kriegsgefangene - kam zwischen März 1942, dem ersten erfassten Monat, und März 1943 ums Leben, kein einziger "Russe" hingegen im Jahr 1944. Dasselbe Bild ergeben die auf den Gräbern des "Russenfriedhofes" Rankweil-Valduna in Vorarlberg eingravierten Todesjahre der 43 Opfer des dortigen Reservelazarettes: Im Jahr 1942 starben dort 20 sowjetische Kriegsgefangene; im Jahr 1943 noch 15 Opfer, von denen zwölf in den Monaten Jänner bis März verstarben; im Jahr 1944 verstarben noch sechs und im Februar 1945 schließlich noch zwei Kriegsgefangene. Somit verstarben bis Frühjahr 1943 fast 75% der Gesamtopfer des Reservelazarettes Valduna, eine deutliche Parallele zur Situation in Pupping.

Der Verfasser geht davon aus, dass die "Sterbekurve" der sowjetischen Kriegsgefangenen in den anderen Lagern der "Ostmark" ähnlich verlaufen würde, allerdings existieren derart genaue Angaben nur aus Stalag 398 Pupping, während das Gneixendorfer Totenbuch erst ab August 1943 existiert.

Von den im heutigen "Russengrab" des Stalag XVII B Gneixendorf auf dem Stadtfriedhof Krems beerdigten ca. 1.600 sowjetischen Kriegsgefangenen verstarben "nur" noch 287 im Zeitraum zwischen August 1943 und Kriegsende, und gemäß den Aussagen von Lagerärzten und Sanitätern starben ungefähr 1.000 sowjetische Kriegsgefangene in den ersten Monaten an Typhus.(FN76) Angaben bezüglich der täglich 30 bis 40 Todesfälle unter den sowjetischen Kriegsgefangenen - die von französischen und amerikanischen Insassen des Lagers geäußert wurden - erscheinen allerdings eher übertrieben, wenn man damit die Daten jenes "Russengrabes" im Kremser Stadtfriedhof vergleicht, das bis zur Errichtung des Lagerfriedhofes als Begräbnisplatz für die sowjetischen Kriegsgefangenen des ersten Transportes diente. Auf dem von der sowjetischen Besatzungsmacht errichteten Grabstein sind die Namen von 36 Sowjetsoldaten, die zwischen dem 27.9. und 11.11.1941 ums Leben kamen, verzeichnet. In den ersten Monaten der vom übrigen Lager streng abgetrennten "Russenlager" in den Stalags musste dort jedenfalls ein Massensterben mit gewaltigen Ausmaßen stattgefunden haben.

Warum die Zahl der Opfer an sowjetischen Kriegsgefangenen im Stalag XVII A Kaisersteinbruch wesentlich höher als in den übrigen Lagern der "Ostmark" ist, erklärt sich für den Verfasser teilweise in der "Nebenfunktion" des Lagers als Durchgangslager mit der Aufgabe der Entlausung und Registrierung der neu angekommenen Gefangenen im Wehrkreis XVII und teilweise auch jener des Wehrkreises XVIII, da ein Großteil der Opfer bereits den Transport in oftmals offenen Viehwaggons sowie die Typhus- und Tuberkuloseepidemien der ersten Monate in den Lagern der "Ostmark" nicht überlebte.

Die äußerst geringe Zahl der Toten, die auf dem Lagerfriedhof des Stalag XVIII A Wolfsberg begraben liegen, ist nur durch die Beerdigung der sowjetischen Opfer an einem anderen Ort erklärbar, möglicherweise dienten die beiden Massengräberanlagen in Spittal/Drau auch für die Opfer aus Wolfsberg, was die auffallend große Zahl der in Aich I und II begrabenen sowjetischen Kriegsgefangenen erklären würde.

Insgesamt ergibt sich eine Zahl von mindestens 23.039 Opfern(FN77) in den Kriegsgefangenenlagern der "Ostmark", wobei es sich bei 96% dieser Opfer um sowjetische Kriegsgefangene handelte - die Opfer in Mauthausen nicht mit eingerechnet. Wenn man die mindestens 10.657 Ermordeten des KZ Mauthausen mitrechnet, erhöht sich somit die Zahl auf wenigstens 33.696 Opfer des NS-Lagersystems in der "Ostmark".

Auf Grund des Vergleiches der Todeszahlen unter den Kriegsgefangenen in der "Ostmark" und im "Altreich" kann von einer grundsätzlich etwas besseren Behandlung und Situation der Kriegsgefangenen in der "Ostmark" ausgegangen werden. Diese etwas bessere Behandlung wird durch die Aussagen ehemaliger Kriegsgefangener belegt.(FN78)

Behandlung der Kriegsgefangenen in der "Ostmark"

Außerdem herrschte in der Behandlung der Kriegsgefangenen in den Kriegsgefangenenlagern der Deutschen Wehrmacht eine Art "Nord-Süd-Gefälle". Bei Gesprächen zwischen den repatriierten Kriegsgefangenen kam zum Ausdruck, dass die Lager der "Ostmark", verglichen mit jenen in Norddeutschland, normalerweise um einiges "lockerer" waren.(FN79) Diese offensichtlich österreichische Grundhaltung weiter Teile der Bevölkerung war aber sicher vom Fortschreiten des Krieges und der Einsicht weiter Teile der Bevölkerung, den Krieg verloren zu haben, mitbestimmt. Am deutlichsten zeigte sich diese Entwicklung in der Behandlung und der Einstellung gegenüber den sowjetischen Kriegsgefangenen: In den ersten Wochen und Monaten kam es zu den meisten Übergriffen gegenüber den "Russen". So gefürchtet anfänglich die "slawischen Untermenschen" waren - wobei der Sicherheitsdienst (SD) an dieser Furcht der Bevölkerung und damit der Wachmannschaften einen wesentlichen Anteil trug -, kam es selbst in diesem "Extremfall" zu einer Relativierung der Sicht vieler "Ostmärker". Den sowjetischen Kriegsgefangenen gelang eine "Annäherung" an die Bewohner der Umgebung ihrer Lager. Eine wesentliche Hilfe oder wahrscheinlich sogar der einzige Weg dazu war der Arbeitseinsatz der Kriegsgefangenen, bei dem man sich im Lauf der Zeit doch etwas näher kennen und in manchen Fällen auch schätzen lernte. Darüber hinaus lernte die Bevölkerung der "Ostmark" die sowjetischen Kriegsgefangenen nicht als überaus bedrohliche und in jedem Fall gewalttätige sowie unberechenbare "Nachkommen der Hunnen" kennen, sondern zumeist als besonders armselige Gestalten, die für die kleinsten Vergünstigungen und Unterstützungen überaus dankbar waren.

Das genaue Gegenteil davon war die Situation der amerikanischen und britischen Kriegsgefangenen. Das im umgekehrten Sinn extremste Beispiel stellten die amerikanischen Insassen des Stalag XVII B Gneixendorf dar. Materiell durch ihre Rot-Kreuz-Pakete in vielen Fällen besser gestellt als die Soldaten der Wachmannschaft, noch dazu - als Besatzungen der Bombenflugzeuge und Tiefflieger - eine unmittelbare Gefahr auch für die Angehörigen der Wachmannschaft darstellend und im Übrigen ohne Kontaktpunkte zur Zivilbevölkerung, da sie keinen Arbeitseinsatz leisteten, blieben diese Kriegsgefangenen ihrem Gewahrsamsland und dessen Bevölkerung die gesamte Zeit ihrer Kriegsgefangenschaft in der "Ostmark" gegenüber "feindlich" eingestellt, zumeist auch in der Sicht der Bevölkerung.

Die amerikanischen Kriegsgefangenen hatten darüber hinaus grundsätzliche Probleme mit der Mentalität der Europäer, sei es mit jener ihrer Bewacher wie auch mit jener ihrer Mitgefangenen. Offensichtlich kam ein Großteil von ihnen mit sehr einfachen und vorgefertigten Vorstellungen von Europa und seinen Bewohnern und v.a. "Nazi-Deutschlands" über den "großen Teich". Manche scheinen ihre Grundeinstellung geändert zu haben, der Großteil tat dies nicht, wie sich der Verfasser bei einem Besuch ehemaliger amerikanischer Insassen des Stalag XVII B Gneixendorf auf dem ehemaligen Lagergelände überzeugen konnte. Das Verhalten vieler amerikanischer Insassen der Kriegsgefangenenlager scheint aus heutiger Sicht unverständlich und oftmals sogar lächerlich.(FN80) Es scheint aber auch zur Zeit der Existenz der Kriegsgefangenenlager in der "Ostmark" auf viele der Mitgefangenen der anderen Nationalitäten unverständlich und oftmals lächerlich gewirkt zu haben, v.a. auf die französischen Kriegsgefangenen.

Deren zumeist relativ gute Situation lässt sich zu einem Teil wahrscheinlich mit den um einiges geringeren Vorurteilen der österreichischen Bevölkerung den Franzosen gegenüber erklären. Der wesentlichste Punkt scheint aber auch im Fall der französischen Kriegsgefangenen deren intensive Verwendung im Arbeitseinsatz - oftmals im "erleichterten Statut" mit großer Bewegungsfreiheit - gewesen zu sein. Durch diese Verwendung, die noch dazu für jeden Bewohner der "Ostmark" unbestreitbar dringend notwendig erschien, ergaben sich mannigfaltige Kontaktpunkte zur Zivilbevölkerung, über deren Intensität sich der SD oft genug - und ergebnislos - veranlasst sah, den "volkstumspolitisch" warnenden Zeigefinger zu erheben.

Dabei scheint das Verhältnis der Bevölkerung in der "Ostmark" gegenüber den Franzosen ein wesentlich vorurteilsfreieres und offeneres als jenes der Bewohner des "Altreiches" gewesen zu sein. Das Verhältnis der deutschen Bevölkerung gegenüber den französischen Kriegsgefangenen dürfte noch deutlich vom Ersten Weltkrieg und den damaligen Erfahrungen mit dem "Erbfeind" geprägt gewesen sein.

Interessant ist hingegen aber, dass die Behandlung der italienischen Militärinternierten - denen gegenüber wiederum auf österreichischer Seite als Folge des Ersten Weltkrieges viele Vorurteile hätten bestehen müssen - in der "Ostmark" besser als in allen anderen Teilen des Reiches beschrieben wird. Jedenfalls gewannen die Repräsentanten der "Repubblica Sociale Italiana" über die Lage im österreichischen Raum einen insgesamt positiven Eindruck.(FN81) Hinsichtlich der einzelnen Kriegsgefangenenlager in der "Ostmark" stellt sich die Situation ebenfalls völlig unterschiedlich dar: Existierte mit Stalag 398 Pupping offensichtlich eines der für die Kriegsgefangenen der verschiedenen Nationalitäten "angenehmsten" Kriegsgefangenenlager des gesamten Reichsgebietes, stellte Stalag XVIII C (317) Markt Pongau demgegenüber eines der härtesten Lager dar, in dem es dementsprechend zu Kriegsende auch zu einigen Widerstandsaktivitäten seiner Insassen kam, wie sie aus den übrigen Lagern der "Ostmark" nicht bekannt wurden. Eine eigenartige Rolle spielt in dieser "Lagerbewertung" aus der Sicht der Kriegsgefangenen das Stalag XVII B Gneixendorf. Von seinen amerikanischen Insassen als "manchmal sogar brutales" Lager deklariert - v.a. in deren Aussagen vor dem amerikanischen War Crimes Office -, waren sich seine französischen Insassen der Situation, in einem der schlechtesten Lager der Wehrmacht, faktisch einem "Straflager", interniert zu sein, offenbar nicht bewusst.

Eine Art "Besonderheit" stellte das KGW in der "Ostmark" in personeller Hinsicht dar: Das oftmals vergleichsweise wohlwollende Verhalten der Soldaten der Lagerkommandanturen und der Wachmannschaften gegenüber den ihnen untergebenen Kriegsgefangenen scheint eine seiner Ursachen darin zu haben, dass ein großer Teil der Offiziere, die ihren Dienst im KGW versahen, ehemalige Soldaten der k.u.k. Armee oder des Bundesheeres der Ersten Republik waren, die bei der Machtübernahme Hitlers in Österreich als politisch "unzuverlässig" vorerst nicht in die Deutsche Wehrmacht übernommen wurden. Auf Grund des großen Bedarfes an Offizieren im Verlauf der Kriegsjahre wurden viele dieser 1938 entlassenen Österreicher als "Offiziere z.V" (= zur Verwendung) wieder in den Dienst gestellt - bevorzugt im KGW. Die politische Grundeinstellung dieser Offiziere scheint sich positiv auf deren Einstellung gegenüber den Kriegsgefangenen ausgewirkt zu haben. Diese Situation dürfte auch Ursache dafür sein, dass gerade im Wehrkreis XVII (Wien) eine große Menge der Aktenunterlagen des Kdr.Kgf. fast lückenlos erhalten blieb und kaum den von Himmler befohlenen Verbrennungsaktionen zum Opfer fiel, woran möglicherweise jene Zelle von Widerstandskämpfern "Schuld" trug, die im Wehrkreiskommando - und hier wiederum besonders im KGW - um die Person des Kdr.Kgf. tätig war.(FN82) Jedenfalls ist von der Dienststelle des Kdr.Kgf. im Wehrkreis XVII der mit Abstand umfangreichste Aktenbestand erhalten geblieben.

Fazit

Zusammenfassend lässt sich bemerken, dass sich die Frage nach der Situation der Kriegsgefangenen im Gewahrsam der Deutschen Wehrmacht in den Wehrkreisen XVII und XVIII - der "Ostmark" - nicht an sich und pauschal für "die Kriegsgefangenen" der Deutschen Wehrmacht beantworten lässt: Auf der einen Seite waren die Bestimmungen für das Verhalten der Wachmannschaft bzw. der Angehörigen der Wehrmacht gegenüber den kriegsgefangenen Angehörigen der Feindmächte völlig unterschiedlich und wurden auch völlig unterschiedlich gehandhabt. Der Grund dafür lag weit von den Bestimmungen des Kriegsvölkerrechts entfernt, da es sich dabei ausschließlich um rassenideologische Grundgedanken handelte. Die Kriegsgefangenen der Deutschen Wehrmacht sollten grundsätzlich nicht gleich behandelt werden, sondern abhängig von ihrem "Volkstum". Wenn es sich dabei auch um Gedankengänge der politischen Führung des NS-Reiches handelte, erfüllte die Wehrmacht die Forderungen der politischen Führung durch die Herausgabe entsprechender Befehle. Die Bestimmungen "von oben" fanden auf der anderen Seite aber auch ihre Fortsetzung in der Behandlung der Kriegsgefangenen "von unten" - von Seiten der Bevölkerung. Diese behandelte teilweise von sich aus und teilweise unter der massiven Beeinflussung durch den Sicherheitsdienst und sämtliche Gruppierungen der NSDAP die Kriegsgefangenen ebenfalls völlig unterschiedlich, allerdings aus den verschiedensten Beweggründen und zum Leidwesen der Parteileitung oftmals nicht nach "volkstumspolitischen", sondern nach sehr subjektiven Kriterien.

Stellte der - bereits frühzeitig geplante - Arbeitseinsatz der Kriegsgefangenen einerseits eine absolute Notwendigkeit für die "Kriegswirtschaft" des Deutschen Reiches dar, so lagen gerade darin auch die meisten "volkstumspolitischen Gefahren" durch die starke Annäherung der "deutschen Volksgenossen" an die kriegsgefangenen Angehörigen der Feindmächte. Der gravierende Arbeitskräftemangel der deutschen "Kriegswirtschaft" zwang jedoch die Parteiideologen zur Zurücknahme vieler Verordnungen "zum Schutze der Volksgesundheit" auf Grund ihrer Behinderung des umfassenden Arbeitseinsatzes von fremdländischen Arbeitskräften - Zivilarbeitern und Kriegsgefangenen.

So muss zuletzt auch die oft gestellte Frage, ob die Deutsche Wehrmacht die von ihr kriegsgefangenen Angehörigen der feindlichen Armeen gemäß den Bestimmungen der Genfer Konvention behandelt hat, auf die gleiche Art und Weise beantwortet werden wie die Frage nach der Behandlung der Kriegsgefangenen in deutschem Gewahrsam an sich: Die Antwort kann nicht lauten, dass die Wehrmacht "ihre" Kriegsgefangenen gut oder schlecht behandelt hat, sondern dass sie diese völlig unterschiedlich behandelt hat.

Die Antwort auf die Frage nach der Beachtung der Bestimmungen der Genfer Konvention ist nicht "ja" oder "nein", sondern "völlig unterschiedlich". Wurden die amerikanischen Kriegsgefangenen - von wenigen Ausnahmen abgesehen - weitgehend nach deren Bestimmungen behandelt, so wurde in der Behandlung der sowjetischen Kriegsgefangenen die Genfer Konvention völlig außer Acht gelassen und ab 1943 den italienischen Militärinternierten nicht einmal der Status von Kriegsgefangenen zuerkannt. Ebenso stellte die zwangsweise Entlassung der polnischen Kriegsgefangenen und 1944 der italienischen Militärinternierten aus der Kriegsgefangenschaft in den Status von Zivilarbeitern einen groben Verstoß gegen das Kriegsvölkerrecht dar, zumal sich die ehemaligen Kriegsgefangenen als Zivilarbeiter unter der "Obhut" der Gestapo und damit unter den direkten Auswirkungen des rassenideologischen Wahns "wiederfanden".

Darüber hinaus mussten viele Kriegsgefangene ihren Arbeitseinsatz unmittelbar in der Rüstungsindustrie - entgegen den Bestimmungen der Genfer Konvention - leisten, wenngleich in den rüstungspolitischen Anstrengungen des nationalsozialistischen Deutschlands praktisch jede Arbeitsleistung auf die Notwendigkeiten der "Kriegswirtschaft" ausgerichtet war, sodass jeder Arbeitseinsatz irgendwie der Rüstungsindustrie zugute kam.

Zuletzt kann grundsätzlich bemerkt werden, dass die Kriegsgefangenen in der Hand des Deutschen Reiches allein schon deshalb nicht gemäß den Bestimmungen der Genfer Konvention behandelt wurden, weil sie - befehlsgemäß - nach Nationalitäten und rassenideologischen Gesichtspunkten unterschiedlich behandelt wurden.

ANMERKUNGEN:

(Fußnote1/FN1) Vgl. Eidesstattliche Erklärung Westhoff vor IMT Nürnberg. 11.5.1948. Bundesarchiv-Militärarchiv, Freiburg im Breisgau (BA-MA), MSg 1/2012.

(FN2) Vgl. Befehl Wehrkreiskommando XVII. 11.3.1941. BA-MA, RH 53-17/45 und Befehl OKW 18.2.1941. Österreichisches Kriegsarchiv (KA), Nachlass Wittas. B/787, 10-15. Kt. 1138.

(FN3) Vgl. Befehl OKW 18.2.1941. KA, Nachlass Wittas. B/787, 10-15. Kt. 1138.

(FN4) Vgl. Eidesstattliche Erklärung Westhoff vor IMT Nürnberg. 11.5.1948. BA-MA, MSg 1/2011.

(FN5) Sammelmitteilungen und Befehlssammlung OKW Nr. 27. BA-MA, RW 6/v. 270.

(FN6) Der so genannte "OKW-Bereich" umfasste das Reichsgebiet samt angegliederten Gebieten, das Generalgouvernement und die Bereiche der "Wehrmachtsbefehlshaber" Ostland, Ukraine und Norwegen. Im Operationsgebiet des Heeres und im Bereich der Deutschen Heeresmission in Rumänien (dem "OKH-Bereich") lag die Verantwortung für das Kriegsgefangenenwesen beim Oberkommando des Heeres (OKH), wo die Angelegenheiten des KGW von der "Abteilung Kriegsverwaltung" beim "Generalquartiermeister des Heeres" bearbeitet wurden. Dieser Abteilung unterstanden die Kriegsgefangenen-Bezirkskommandanten (Kgf.Bez.Kdt.), die wiederum die Fachvorgesetzten der Kommandanten der "Kriegsgefangenen-Durchgangslager” (Dulags) und der "Armee-Gefangenensammelstellen" (AGSSt) waren. Ab Sommer 1942 wurde im Bereich einer Heeresgruppe zusätzlich der Dienstposten eines "Kommandeurs der Kriegsgefangenen im Operationsgebiet" geschaffen, dem die Kriegsgefangenen-Bezirkskommandanten unterstellt waren. Vgl. Streit, Christian: Keine Kameraden. Die Wehrmacht und die sowjetischen Kriegsgefangenen 1941-1945. Bonn 1991, S.67.

(FN7) Von diesen 76 Ausbrechern wurden 73 Offiziere wieder aufgegriffen. Auf besonderen Befehl Hitlers wurden 50 dieser - vor allem britischen - Offiziere von der Gestapo erschossen. Vgl. Bailey, Ronald: Der Zweite Weltkrieg. Die Kriegsgefangenen. Amsterdam 1983, S.78ff.

(FN8) Vgl. Streit, Keine Kameraden, S.289.

(FN9) Vgl. Eidesstattliche Erklärung Westhoff vor IMT Nürnberg. 11.5.1948. BA-MA, MSg 1/2012.

(FN10) Vgl. Streit, Keine Kameraden, S.290.

(FN11) Vgl. ebd., S. 289.

(FN12) Vgl. Kübler, Robert (Hg.), Chef KWG. Das Kriegsgefangenenwesen unter Gottlob Berger. Nachlass. Lindhorst 1984, S.17.

(FN13) Erlass Hitlers zur Übernahme des Kriegsgefangenenwesens durch Himmler vom 25.9.1944. Zit. nach: Streit, Keine Kameraden, S.290.

(FN14) Vgl. Forwick, Helmuth: Zur Behandlung alliierter Kriegsgefangener im Zweiten Weltkrieg. Anweisung des Oberkommandos der Wehrmacht über Besuche ausländischer Kommissionen in Kriegsgefangenenlagern. In: Militärgeschichtliche Mitteilungen 2/1967. Freiburg im Breisgau 1967, S.122.

(FN15) Vgl. Eidesstattliche Erklärung Westhoff vor IMT Nürnberg. 11.5.1948. BA-MA, MSg 1/2012.

(FN16) Vgl. Befehl Kdr.Kgf. im Wehrkreis XVII. 20.11.1944. BA-MA, RH 53-17/181.

(FN17) Vgl. Schreiber, Gerhard: Die italienischen Militärinternierten im deutschen Machtbereich 1943 bis 1945. Verraten - Verachtet - Vergessen. Beiträge zur Militärgeschichte (Herausgegeben vom Militärgeschichtlichen Forschungsamt) Band 28. München 1990., S.301.

(FN18) Vgl. Forwick, Zur Behandlung alliierter Kriegsgefangener im Zweiten Weltkrieg, S.126.

(FN19) Vgl. ebd., S.301f.

(FN20) Auch Bergers Stabschef - Oberst Fritz Meurer - gehörte der Wehrmacht an und war zuvor Kommandant eines Durchgangslagers an der Ostfront. Vgl. Streit, Keine Kameraden, S.291.

(FN21) Vgl. Bestandsmeldungen OKW/Abt. Kgf. bzw. Chef KGW. BA-MA, RW 6/v. 184, 450-452. Die Auswahl der Monate, in dessen Bestandslisten die Zählung der Lager erfolgte, ist willkürlich und hat keinen aktenmäßigen Hintergrund.

(FN22) Ursprünglich hatte die Wehrmacht beabsichtigt, auch die Offiziere der ehemaligen verbündeten italienischen Armee in Mannschaftsstammlagern zu internieren, um sie möglichst zahlreich dem Arbeitseinsatz zuführen zu können.

(FN23) Vgl. Schreiber, Die italienischen Militärinternierten im deutschen Machtbereich, S.297.

(FN24) Vgl. ebd., S.298.

(FN25) Vgl. Bestandsmeldungen OKW/Abt. Kgf. bzw. Chef KGW. BA-MA, RW 6/v. 184, 450-453.

(FN26) Vgl. Mattiello, Gianfranco/Vogt, Wolfgang: Deutsche Kriegsgefangenen- und Internierteneinrichtungen 1939-1945. Handbuch und Katalog. Lagergeschichte und Lagerzensurstempel. Band 1 und 2. Koblenz 1986 und 1987, Bd. 1, S.8.

(FN27) Vgl. Matiello/Vogt, Deutsche Kriegsgefangenen- und Internierteneinrichtungen, Bd. 2, S.28. Diese Meinung wird von Matiello/Vogt als nicht beweisbar bezeichnet.

(FN28) Vgl. Befehl Kdr. Kgf. im Wehrkreis XVIII. 21.8.1941. KA, Nachlass Wittas. B/787, 10-15. Kt. 1138.

(FN29) Vgl. Sammelmitteilungen und Befehlssammlung OKW Nr. 12. BA-MA, RW 6/v. 270. Demnach wäre die richtige Bezeichnung für das Lager Pupping Stalag 398 (XVII D), für Markt Pongau Stalag 317 (XVIII C) und für Marburg Stalag 306 (XVIII D) gewesen. Dass der eigene Erlass kaum bekannt war, zeigt die immer wieder wechselnde Bezeichnung dieser Lager in den monatlichen Bestandsmeldungen des OKW/Chef KGW.

(FN30) Vgl. Matiello/Vogt, Deutsche Kriegsgefangenen- und Internierteneinrichtungen, Bd. 2, S.95f.

(FN31) Vgl. Wehrkreiskarte OKW/Kgf. Org. Stand Februar 1944. Bundesarchiv-Militärarchiv, Freiburg im Breisgau (BA-MA), RW 6/v. 482 K.

(FN32) Vgl. Tuider, Othmar: Die Wehrkreise XVII und XVIII 1938-1945. (Militärhistorische Schriftenreihe Heft 30). Wien 1975, S.57ff.

(FN33) Vgl. ebd., S.62f.

(FN34) Vgl. Tuider, die Wehrkreise XVII und XVIII, S.31ff.

(FN35) Vgl. Rausch, Josef: Der Partisanenkampf in Kärnten im Zweiten Weltkrieg (Militärhistorische Schriftenreihe Heft 39/40), Wien 1979.

(FN36) Vgl. Tuider, die Wehrkreise XVII und XVIII, S.6.

(FN37)Vgl. ebd., S.7.

(FN38) Vgl. Schausberger, Norbert: Rüstung in Österreich 1938-1945. Eine Studie über die Wechselwirkung von Wirtschaft, Politik und Kriegsführung. Publikationen des österreichischen Instituts für Zeitgeschichte und des Instituts für Zeitgeschichte der Universität Wien. Band 8. Wien 1970, S.187f.

(FN39) Vgl. Befehl Wehrkreiskommando XVII. 2.10.1939/26.10.1939. Institut für Zeitgeschichte (IfZG) Wien, Mikrofilm T 84 R-14, frame# 41543ff.

(FN40) Vgl. Stammtafeln Dulag XVII/Dulag Tr.Üb.Pl. Döllersheim/Stalag XVII C/Oflag XVII A. Österreichisches Staatsarchiv (ÖStA), DWM 1/2 G.

(FN41) Vgl. Stammtafel Stalag XVIII B. BA-MA, RH 53-18/16.

(FN42) Vgl. Bestandsmeldungen OKW/Abt. Kgf. bzw. Chef KGW. BA-MA, RW 6/v. 184, 450.

(FN43) Vgl. Anlage zum Monatsbericht der RüIn XVIII. 15.11.1940. BA-MA, RW 20-18/27.

(FN44) Vgl. Vierteljahresbericht der RüIn XVIII. 1.7.-20.9.1940. BA-MA, RW 20-18/7.

(FN45) Vgl. Anlage zur Lage im Bereich der RüIn XVIII. 15.3.1941. BA-MA, RW 20-18/27.

(FN46) Vgl. Stammtafeln Oflag XVIII A, Stalag XVIII A und Stalag XVIII B. BA-MA, RH 53-18/16.

(FN47) Vgl. Stammtafel Frontstalag 317. BA-MA, RH 49/10 und Amicale Nationale des Stalags XVIII, Historique des Stalags XVIII, S. 3.

(FN48) Vgl. Bestandsmeldungen OKW/Abt. Kgf. bzw. Chef KGW. BA-MA, RW 6/v. 184, 450.

(FN49) Vgl. Bestandsmeldungen OKW/Abt. Kgf. bzw. Chef KGW. BA-MA, RW 6/v. 184, 450-453.

(FN50) Insgesamt waren für die ”Westfront” 60 Frontstalags aufzustellen. Vgl. Befehl Befehlshaber des Ersatzheeres. 9.7.1940. BA-MA, RH 53-17/42.

(FN51) Vgl. Befehl Befehlshaber des Ersatzheeres. 9.7.1940. BA-MA, RH 53-17/42.

(FN52) Vgl. Matiello/Vogt: Deutsche Kriegsgefangenen- und Internierteneinrichtungen 1939-1945. Handbuch und Katalog. Lagergeschichte und Lagerzensurstempel. Band 1 und 2. Koblenz 1986 und 1987. Matiello/Vogt, Deutsche Kriegsgefangenen- und Internierteneinrichtungen, Bd. 1, S.5.

(FN53) Der Werdegang des Stalag 397 scheint interessant: Ursprünglich im Juni 1941 als Stalag XVII D in Pupping aufgestellt mit der Absicht, ein "selbstständiges" Lager für den Wehrkreis XVII zu bilden. Der Stab des Lagers wurde aus den Stäben der drei Lager des Wehrkreises - Stalag XVII A, B und Oflag XVII A - gebildet. Ab Oktober wurde das Stalag allerdings dem "Kdr.Kgf. z.b.V" ("Zur besonderen Verwendung") in Lublin im Generalgouvernement unterstellt, wurde dann in Stalag 237 und ab September 1942 in Stalag 397 umbenannt und dem Kdr.Kgf. im Operationsgebiet II in Charkow unterstellt. Vgl. Stammtafel Stalag 397. BA-MA, RH 49/11.

(FN54) Im Einzelnen waren dies im Wehrkreis XVII die Bataillone Nr. 870, 864, 874, 878, 890, 893, 896, 875, 892 und 879 (Vgl. Befehl Wehrkreiskommando XVII. 11.3.1941. BA-MA, RH 53-17/45) und im Wehrkreis XVIII die Bataillone Nr. 873, 877, 891, 895 und 910 (Vgl. Stärkemeldung Wehrkreis XVIII 9.8.1941. KA, Nachlass Wittas. B/787, 10-15. Kt. 1138). In einem Befehl des Kdr. Kgf. im Wehrkreis XVIII tauchen im August 1941 die Bataillone Nr. 335 und 569 auf (Vgl. Befehl Kdr. Kgf. im Wehrkreis XVIII. 21.8.1941. KA, Nachlass Wittas. B/787, 10-15. Kt. 1138). Am 19.1.1943 waren im Wehrkreis XVII die Landesschützenbataillone 879, 890, 892, 864, 870, 878 mit Stab und vier Kompanien sowie das Landesschützenbataillon 893 mit Stab und fünf Kompanien ausschließlich für die Kriegsgefangenenbewachung zuständig. Den Ersatz für alle genannten Bataillone stellte das ”Landesschützen-Ersatzbataillon” 17 mit Sitz in Hainburg (Vgl. Befehl Wehrkreiskommando XVII. 19.1.1943. BA-MA, RH 53-17/42).

(FN55) Vgl. Matiello/Vogt, Deutsche Kriegsgefangenen- und Internierteneinrichtungen, Bd. 2.

(FN56) Vgl. Bestandsmeldungen OKW/Abt. Kgf. Bzw. Chef KGW. BA-MA RW 6/v. 184, 450-452.

(FN57) Vgl. Unfallmeldungen im Wehrkreis XVII. BA-MA, RH 53-17/187.

(FN58) Vgl. WASt, Ref. VIII Beurkundung. 2.3.1945. BA-MA, RW 48/v. 12.

(FN59) Vgl. Streim, Alfred: Sowjetische Gefangene in Hitlers Vernichtungskrieg. Berichte und Dokumente 1941-1945. Heidelberg 1982, S.175ff.

(FN60) Vgl. Streit, Keine Kameraden, S.244ff.

(FN61) Die Berechnungen erfolgten auf den Grundlagen der Bestandsmeldungen OKW/Chef KGW. BA-MA, RW 6/v. 184; 450-453 und der letzten Beurkundung der WASt. Ref VIII Beurkundung. 2.3.1945. BA-MA, RW 48/v. 12.

(FN62) Vgl. Friedhof des ehemaligen Lagers 17-A. 15.6.1955. Österreichisches Schwarzes Kreuz, Landesverband Niederösterreich.

(FN63) Vgl. Totenbuch Stalag XVII B. ÖStA, 314 ZS-120.

(FN64) Vgl. Berichte schweizerische Schutzmachtkommission Stalag XVII B. 7.12.1943/31.5.1944 und 24.10.1944. National Archives, Washington D.C. (NARA), RG 389/2151.

(FN65) Vgl. Sterbebuch der Militärinternierten im ehemaligen Kriegsgefangenenlager Pupping. Gemeindearchiv Hartkirchen.

(FN66) Schriftliche Mitteilung des Österr. Schwarzen Kreuzes. Landesstelle Oberösterreich. 24.2.1995.

(FN67) Vgl. Protokoll IKRK-Kommission Stalag XVIII A. 25.2.1945. NARA, RG 389/2151.

(FN68) Vgl. Amicale Nationale des Stalags XVIII (Hg.): Guerre 1939-1945. Captivité en Allemagne. Wehrkreis XVIII Salzburg (Autriche). Paris o.J., Décédés en captivité, S.130.

(FN69) Vgl. Bericht schweizerische Schutzmachtkommission Stalag XVIII A. 5.-13.12.1944. Schweizerisches Bundesarchiv, Bern (BAR), E 2200 Berlin/3, Bd. 77.

(FN70) Schriftliche Mitteilung des Österr. Schwarzen Kreuzes. Landesstelle für Kärnten. 7.3.1995.

(FN71) Schriftliche Mitteilung des Österr. Schwarzen Kreuzes. Landesstelle für Salzburg. 14.3.1995.

(FN72) Von den auf dem ”Russenfriedhof” Valduna begrabenen 43 Sowjetbürgern sind 37 Kriegsgefangene und sechs Zivilarbeiter.

(FN73) Vgl. Amicale Nationale des Stalags XVIII, Stalag XVIII C, S.147.

(FN74) Vgl. Death Lists: Germany #1 - #80. NARA, RG 389/2172-2174.

(FN75) Vgl. Sterbebuch der Militärinternierten im ehemaligen Kriegsgefangenenlager Pupping. Gemeindearchiv Hartkirchen. Die Auszählung der Daten erfolgte durch Gemeindearchivar Raimund Nöbauer.

(FN76) Vgl. Protokoll Vozic. Special War Problems Division. September 1944. NARA, RG 59/98.

(FN77) Bei der Ermittlung der Gesamtverluste an Kriegsgefangenen in den Lagern der Ostmark muss betont werden, dass es sich um "Mindestangaben" durch das Fehlen vieler Angaben, vor allem der Arbeitskommandos, handelt. Die - im Vergleich zu der Zahl der Opfer angeführte - Gesamtzahl Kgf. in der Ostmark beruht auf den Zahlen des OKW/Chef KGW und stellt jene Monatsmeldungen der beiden Wehrkreise dar, in denen die meisten Angehörigen einer Nationalität aufscheinen. Vgl. BA-MA, RW 6/v. 184; 450-453.

(FN78) Durand, Yves: La Captivité. Histoire des prisonniers de guerre français 1939-1945. Paris 1980, S.409.

(FN79) Freundliche Mitteilung von Albert Tribondeau am 20.3.1995 in Wolfsberg.

(FN80) Der Verfasser verweist in diesem Zusammenhang auf die im TV ausgestrahlte amerikanische Fernsehserie "Ein Käfig voller Narren" (in der amerikanischen Urfassung "Hogan’s Heroes"), die ihre seltsam anmutende "Story" aus den Begebenheiten in Stalag XVII B Gneixendorf schöpfen soll.

(FN81) Vgl. Schreiber, Die italienischen Militärinternierten im deutschen Machtbereich, S.504.

(FN82) Vgl. Molden, Fritz: Die Feuer in der Nacht. Opfer und Sinn des österreichischen Widerstandes 1938-1945. Wien 1988.

Mag. Dr. Hubert Speckner

Geb. 1958; Oberstleutnant des höheren militärfachlichen Dienstes; 1978-1990 Pflichtschullehrer in Vorarlberg; 1985-1991 Lehramtsstudium der Geschichte und Germanistik an der Universität Innsbruck; 1991-1998 Zeitsoldat und Militärperson auf Zeit beim Landwehrstammregiment 91 und Militärkommando Vorarlberg; 1994-2000 Doktoratsstudium der Zeitgeschichte an den Universitäten Innsbruck, Graz und Wien; seit 2000 Referatsleiter für interdisziplinäre Forschung an der militärgeschichtlichen Forschungsabteilung/HGM.



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Das KGW von Kriegsbeginn bis Anfang 1942.
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Das KGW von Kriegsbeginn bis Anfang 1942.

Das KGW von Anfang 1942 bis 30.9.1944.
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Das KGW von Anfang 1942 bis 30.9.1944.

KGW ab 1.10.1944.
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KGW ab 1.10.1944.

Gesamtzahlen aller Kriegsgefangenenlager im Reichsgebiet.
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Gesamtzahlen aller Kriegsgefangenenlager im Reichsgebiet.

Kriegsgefangenenlager in der "Ostmark".
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Kriegsgefangenenlager in der "Ostmark".

Monatliche Todesfällen unter den sowjetischen Kriegsgefangenen Stalag 398.
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Monatliche Todesfällen unter den sowjetischen Kriegsgefangenen Stalag 398.

Gesamtverluste an Kriegsgefangenen in den Lagern der "Ostmark".
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Gesamtverluste an Kriegsgefangenen in den Lagern der "Ostmark".

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