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Psychologie des Einsatzes: Die NATO-Arbeitsgruppe - Kernaussagen "NATO-Leader`s Guide to Psychological Support"

Österreichischen Militärpsychologen waren im Zeitraum von 2002 bis 2006 in der NATO-Arbeitsgruppe zum Thema "Stress and Psychological Support in modern Military Operations" vertreten. Ergebnis dieser Arbeitsgruppe, an welcher mehr als 30 Experten aus 20 NATO- und PfP-Ländern teilnahmen, war der "NATO-Leader’s Guide to Psychological Support". Die einzelnen Themenbereiche wurden an die Gegebenheiten des Österreichischen Bundesheeres angepasst bzw. erweitert und als acht einzelne TRUPPENDIENST-Beiträge abgedruckt.

Die ausgearbeiteten Themen erstrecken sich von den Erwartungshaltungen der Kommandanten und Soldaten, über die individuelle psychologische Fitness, die Bedeutung der Familienangehörigen, über die Möglichkeiten der psychologischen Behandlungen nach belastenden Ereignissen bis hin zum Ablauf der psychologischen Versorgung im jeweiligen Anlassfall. Dieser Beitrag arbeitet die Kernaussagen aus den letzten acht Kapiteln heraus und stellt sie gemeinsam dar. Im Besonderen wird auf

  • die Auswirkungen von Stressfaktoren und Belastungen auf Soldaten und die Einheit,
  • die Erwartungshaltungen und ihr Einfluss auf den Einsatz,
  • die Einsatzmotivation und Effektivität der Einheit und
  • die psychologische Versorgung im Österreichischen Bundesheer (ÖBH)

eingegangen.

Es werden individuelle Belastungsfaktoren, Erwartungshaltungen von Soldaten und Parameter, die die Effektivität der Einheit beeinflussen, nochmals dargestellt, diskutiert und aufgezeigt.

Zusätzlich wird präsentiert wo und wie man im Österreichischen Bundesheer adäquate psychologische Unterstützung und Hilfe bekommen kann.

Auswirkungen von Stressfaktoren und Belastungen

Vor allem in Einsätzen sind Soldaten großen Belastungen ausgesetzt, so z. B. dem Fehlen von Familie und Freunden, dem Mangel an Privatsphäre, extremen Wetterbedingungen mit verändertem Klima, dem Umstand jederzeit alarm- und einsatzbereit, monatelang in einem Camp stationiert zu sein oder unter Lebensgefahr Dienst zu versehen.

Besonders belastende Situationen

Vorweg muss gesagt werden, dass ähnliche oder gleich belastende Situationen bzw. potenziell traumatisierende Ereignisse durch Soldaten individuell sehr unterschiedlich erlebt und verarbeitet werden. Was dem einen Stress verursacht, kann für einen anderen unbelastend sein. Es gibt jedoch gewisse grundlegende Fakten, die sich mit äußerst starken Stressereignissen verbinden lassen. Folgende Ereignisse werden von Soldaten mit hoher Wahrscheinlichkeit als belastend erlebt:

  • Bedrohlich: Bei einem Feuerkampf unter Beschuss geraten;
  • Überwältigend: Mit dem Tod eines Kameraden konfrontiert werden;
  • Unerwartet: Während des Auslandeinsatzes mit schlechten Nachrichten von Zuhause überrascht werden;
  • Unsicher: Unklarheit bei einem Einsatz über das genaue Rückkehrdatum;
  • Zweideutig: Auf einen Vorfall reagieren müssen, wenn die Einsatzrichtlinien unklar erscheinen;
  • Kumulativ: Es treten zu einem Zeitpunkt mehrere belastende Ereignisse gleichzeitig auf.
Der militärische Kommandant hat im Einsatz nicht nur mit Belastungen zurecht zu kommen, die ihn selbst betreffen, er hat darüber hinaus dafür Sorge zu tragen, dass auch die Einsatzfähigkeit seiner untergebenen Soldaten hergestellt wird und erhalten bleibt.

Was können Kommandanten tun?

Während der Erfüllung eines Auftrags hat der Kommandant sicherzustellen, dass sich die Truppe auf ihr unmittelbares Ziel konzentriert. Nach Auftragserfüllung ändert sich seine Rolle dahingehend, dass er Bedingungen zur Rückführung in die Normalität schaffen soll. Soldaten reagieren unterschiedlich auf belastende Situationen. Deren Bewältigung ist eine höchst individuelle Angelegenheit. Solange die individuelle Art der Bewältigung hilft und nicht zerstörerisch ist, sollte man die Soldaten ermutigen, das zu tun, was für sie am besten funktioniert.

Gut zusammengeschweißte militärische Einheiten bieten oft automatisch ein Umfeld, das eine gesunde Bewältigung unterstützt. Soldaten tun dies durch Scherzen, Bildung enger Freundschaften und gegenseitiges Erzählen von Erlebnissen. Greifen diese Bewältigungsstrategien nicht, sollte professionelle psychologische Hilfe (Brigadepsychologe, Kontingentspsychologe etc.) in Anspruch genommen werden.

Genauso wie sich Stress, Stressfaktoren und Belastungen auf den einzelnen Soldaten bzw. die Truppe auswirken, können sich auch die Erwartungshaltungen des Einzelnen auf den Einsatz auswirken.

Erwartungshaltungen und ihr Einfluss auf den Einsatz

Befragt man Soldaten vor einem Auslandseinsatz was denn eigentlich, neben der guten Verdienstmöglichkeit, ihre Erwartungen an den Auslandseinsatz sind, so lauten die häufigsten Antworten "gute Kameradschaft", "neue Erfahrungen", "interessante Aufgaben" und "neue Menschen/Land und Leute kennenlernen". Diesen Erwartungen stehen Befürchtungen gegenüber, die sich insgesamt kurz mit "der Einsatz gestaltet sich anders als erwartet" beschreiben lassen.

Erwartungen, die sich nicht erfüllen, können zu Enttäuschung, Frustration, mangelnder Motivation und damit zu einer unzureichenden und fehlerhaften Arbeitshaltung führen. Dies kann zu Disziplin- und Leistungsproblemen führen, die entscheidende Auswirkungen auf den Einsatz haben.

Daher ist es für Kommandanten wichtig, sich mit den eigenen Erwartungen, aber auch mit jenen der Untergebenen, auseinanderzusetzen. Obwohl Enttäuschungen für Soldaten nie gänzlich vermeidbar sind, können Kommandanten ein Klima innerhalb der Einheit schaffen, um Konflikte in Zusammenhang mit nicht erfüllten Erwartungen zu minimieren. Dabei können Führungsmaßnahmen einen effektiven Umgang mit Erwartungen unterstützen.

Führungsmaßnahmen

Kommunizieren

Aktives Zuhören erleichtert die Kommunikation innerhalb einer Einheit. Dies trifft sowohl auf formelle Situationen, wie z. B. Stabsbesprechungen, als auch auf informelle Situationen zu, z. B. Gespräche in der "Freizeit". Die Schaffung einer sicheren Umgebung, die es Soldaten ermöglicht, ihre Ansichten auszudrücken, ermutigt zu offener Kommunikation.

Fair handeln

Soldaten werden eine Verletzung ihrer Erwartungen eher tolerieren, wenn sie die Diskrepanz zwischen ihren Erwartungen und der aktuellen Situation nicht als unfair erleben.

Vertrauen schaffen

Im Fall von Erwartungsverletzungen kann Vertrauen zu den Kommandanten den Ausschlag geben, dass Soldaten negative Reaktionen zeigen. Vertrauen kann aufgebaut und erhalten werden indem Kommandanten verfügbar und erreichbar sind, Kompetenz demonstrieren, ihre Versprechen halten und auch ihren Untergebenen vertrauen.

Sensible Themen ansprechen

Kommandanten müssen im Einzelfall entscheiden, ob und in welcher Form sie sensible Themen, wie z. B. Konflikte innerhalb der Kompanie, ansprechen. Grundsätzlich überwiegen die Vorteile eines offenen Umgangs mit Konflikten und anderen "sensiblen" Themen, auch wenn dies kurzfristig zu zeitweisen Unstimmigkeiten innerhalb einer Einheit führen kann.

Partizipation bei Entscheidungen zulassen

Entscheidungen sorgfältig zu treffen ist ein Prozess, der sich mitunter als schwierig erweisen kann. Soweit es möglich und zielführend ist, Untergebene dabei einzubinden, sollte ein Klima angestrebt werden, in dem diese keine Angst davor haben müssen, ihre Meinung zu äußern.

Neben Faktoren, die den Soldaten und die Einheit einschränken können (z. B. Belastungen, enttäuschte Erwartungen) gibt es auch Faktoren, die die Effizienz im Einsatz steigern und einen Schutz gegen negative Einflüsse darstellen können.

Einsatzmotivation und Effizienz der Einheit

Ein bedeutsamer Aspekt in der Beurteilung der Leistungsfähigkeit der Einheit liegt in der Erhebung der "Psychologischen Lage". Eine hohe Einsatzmotivation ist dabei die Eigenschaft von Soldaten oder Einheiten, in Kämpfen auch in als schwierig empfundenen Situationen nicht aufzugeben und in ihren Anstrengungen nicht nachzulassen. Jegliche negative Beeinträchtigung der Einsatzmotivation gefährdet die Auftragserfüllung.

Folgende Faktoren beeinflussen die Einsatzmotivation einer Einheit:

  • Wird der Auslandseinsatz als sinnvoll erlebt?
  • Wird der Einsatz von der Bevölkerung unterstützt (z. B. bei humanitären Einsätzen "helfen, wo andere nicht mehr können")?
  • Sind die Soldaten ihrer Ausbildung gemäß adäquat eingesetzt (z. B. Kampfkräfte/SOF die humanitäre Unterstützung leisten müssen)?
  • Informationsstand der Soldaten über den Einsatz;
  • Die Medienberichterstattung;
  • Anerkennung der Leistungen der Einheit etc.

Der bedeutendste Faktor, die Einsatzmotivation einer Einheit zu beeinflussen, ist jedoch die Führungsqualität der Kommandanten auf jeder Ebene. Soldaten verlassen sich darauf, dass die Führung die Mission definiert und die Bedingungen zur Auftragserfüllung festsetzt. Im Gegenzug für ihren Einsatz erwarten sich die Soldaten, dass sich die Führung um sie kümmert und ihre Interessen wahrnimmt. Wenn die Soldaten den Auftrag verstehen und sich sowohl professionell als auch persönlich durch die Führung unterstützt fühlen, sind sie willig, den Härten des Einsatzes standzuhalten.

Wie können Kommandanten die Einsatzmotivation einer Einheit beurteilen? Es gibt informelle und formelle Möglichkeiten dies zu realisieren.

Informelle Beurteilungsmöglichkeiten

Die einfachste Beurteilungsmöglichkeit für den Kommandanten besteht darin, seinen Untergebenen einmal zuzuhören. Dies kann in den verschiedensten Situationen passieren:

  • während Sportveranstaltungen,
  • beim Essen und
  • in zahlreichen anderen Bereichen während und nach dem Dienst.

Diese informellen Augenblicke können einem Kommandanten viel über die Einsatzmotivation der Angehörigen der Einheit sagen. Sich auf diese informellen Augenblicke allein zu verlassen, könnte jedoch nicht genug sein. Informelle Beurteilungen verschaffen sprechfreudigeren Mitgliedern der Einheit eine Stimme, reflektieren aber nicht unbedingt die Ansichten und Probleme der Mehrheit der Einheit.

Mehr Objektivität in der Beurteilung der Einsatzmotivation kann die Betrachtung von Problemverhalten in der Einheit liefern. Solche Verhalten umfassen disziplinäre Verstöße, Unfälle und Beinahe-Unfälle, Verletzungen, unerlaubte Abwesenheiten und Krankheitsausfälle. Normalerweise werden solche Probleme von der Einheit dokumentiert.

Formelle Beurteilungsmöglichkeiten

Viele NATO-Nationen verlassen sich auf zwei formale Methoden die Einsatzmotivation zu beurteilen:

  • Fokusgruppen und
  • Umfragen.

Fokusgruppe

Eine Fokusgruppe ist eine strukturierte Diskussionsrunde mit ungefähr zehn bis fünfzehn Angehörigen einer Einheit, die von einem ausgebildeten Betreuer geleitet wird. Die Angehörigen der Einheit besprechen ihre Bedenken, üben konstruktive Kritik und machen Vorschläge zu spezifischen Problemen. Ein Thema einer solchen Fokusgruppe könnte z. B. Teamförderung sein.

Umfragen

Umfragen sollten in Zusammenarbeit von Einsatzkommandanten und Fachleuten der militärisch-psychologischen Unterstützung, die in Umfragemethodologie ausgebildet sind, erstellt werden. Solche ausgebildeten Experten befinden sich z. B. im Heerespsychologischen Dienst. Diese Experten entwickeln und beaufsichtigen Umfragen, analysieren, interpretieren die Resultate und stellen sicher, dass die Prozesse den wissenschaftlichen Standards entsprechen.

Die einzelnen Soldaten bzw. die Truppe sind während eines Einsatzes vielfältigen Einflüssen ausgesetzt. Die Kommandanten tun ihr Bestes, um ihre Untergebenen im Einsatz vor psychischem Leid zu schützen bzw. ihnen bei der Bewältigung zur Seite zu stehen. Manchmal entstehen jedoch Situationen, in denen professionelle psychologische Hilfe in Anspruch genommen werden sollte.

Psychologische Versorgung im ÖBH

Soldaten, die akute traumatische Erfahrungen machen, also besonders belastende Situationen erleben, verändern sich. Im positiven Fall gehen sie gestärkt aus einer solchen Situation hervor - sie wachsen an der Aufgabe und an den Erfahrungen des Einsatzes. Im negativen Fall belastet sie das Erlebte, ihre Persönlichkeit verändert sich. Sie brauchen Hilfe durch Kameraden, Peers (Englisch: Gleichgestellte) oder Fachkräfte (Psychologen, Ärzte, Militärseelsorger), um das Erlebte bewältigen zu können.

Um die jeweiligen Betreuungsangebote zu beleuchten wird im Weiteren die psychologische Versorgung im ÖBH dargestellt. Sie gliedert sich in 4 Ebenen:

  • Ebene 1: Psychologische Selbst- und Kameradenhilfe;
  • Ebene 2: Notfallpsychologische Versorgung durch Psychologen und psychologische Ersthelfer (Peers);
  • Ebene 3: Klinische Psychologie in den Militärmedizinischen Zentren;
  • Ebene 4: Psychotraumatologische Versorgung im Traumazentrum.

Unterschiedliche Situationen verlangen unterschiedliche Unterstützungen und Hilfestellungen auf verschiedenen Ebenen. Psychologische Unterstützung und Betreuung erfolgt auf Ebenen, die denen der medizinischen Versorgung sehr ähnlich sind. Gezieltes Handeln auf den verschiedenen Ebenen ist ein Garant dafür, dass die Einsatzbereitschaft von Soldaten erhalten bzw. rasch wiederhergestellt werden kann.

Ebene 1: Psychologische Selbst- und Kameradenhilfe

Ein Teilbereich der Selbst- und Kameradenhilfe (SKH) ist die informelle psychologische Unterstützung eines Soldaten durch einen anderen. Kameradenhilfe beruht auf persönlicher Beziehung und gemeinsamen Erfahrungen und manifestiert sich als gegenseitiges "Sich-um-den-anderen-kümmern" unter Kameraden. Kommandanten haben die Verpflichtung, ein Klima zu schaffen, in dem Kameradenhilfe während des Einsatzes stattfinden kann.

Ebene 2: Notfallpsychologische Versorgung durch Psychologen und psychologische Ersthelfer (Peers)

Interventionen auf Ebene 2 umfassen formellere Handlungen als die SKH (Ebene 1). Diese Maßnahmen werden durch Notfallpsychologen und Peers bzw. speziell in Psychotraumatologie ausgebildete Ärzte oder Militärseelsorger gesetzt.

Die Interventionen sollen eine Hilfestellung zur Vorbeugung und Bewältigung von Belastungen nach potenziell traumatisierenden Ereignissen bieten.

Das verwendete Konzept des CISM (Critical Incident Stress Management) geht auf Mitchell & Everly zurück und wurde von der Militärpsychologie an die Anforderungen des ÖBH angepasst und im Laufe der Jahre weiterentwickelt. CISM-Interventionen setzen sich u. a. aus folgenden Komponenten zusammen: Informationen über Reaktionen und Symptome bei potenziell traumatisierenden Ereignissen, Austausch über Erlebtes, Hilfsangebote, Erörterung von Bewältigungsmethoden, Erarbeiten von Perspektiven etc.

Kommandanten können bei der Umsetzung von CISM-Maßnahmen behilflich sein, indem sie wissen, welche ihrer Soldaten Peers sind, im Anlassfall Räumlichkeiten zur Verfügung stellen, die Teilnahme der Betroffenen zu ermöglichen und koordinierend unterstützen.

Die CISM-Maßnahmen werden durch Psychologen und/oder Peers durchgeführt. Peers sind Soldaten bzw. Bedienstete des Ressorts, die eine spezielle Ausbildung in CISM absolviert haben. Die Hauptaufgaben eines Peers bestehen darin, in Abstimmung mit der Militärpsychologie die erste Betreuungs- und Beratungstätigkeit vor Ort durchzuführen, die Verbindung zu Vorgesetzten herzustellen sowie CISM-Maßnahmen für die Truppe anzubieten bzw. vorzubereiten.

Ebene 3: Klinische Psychologie in den Militärmedizinischen Zentren

Diese Ebene beinhaltet die spezielle Behandlung Einzelner durch Fachkräfte in den Militärmedizinischen Zentren. Die psychologische Versorgung erfolgt durch klinische Psychologen. Bei anhaltenden Belastungen bzw. bei Beeinträchtigung der Lebensqualität in Folge des Erlebens eines traumatischen Ereignisses werden Soldaten durch den Truppenarzt an die klinischen Psychologen in den Militärmedizinischen Zentren überwiesen. Die Hauptaufgabe liegt in der Erstellung einer ausführlichen Diagnostik und dem Erarbeiten von Behandlungsalternativen, um die Voraussetzungen zur Erhaltung bzw. der Wiederherstellung der Einsatzbereitschaft von Soldaten zu schaffen.

Ebene 4: Psychotraumatologische Versorgung im Traumazentrum

Beim KdoEU im Sanitätszentrum West in Innsbruck wurde ein militärpsychologisches Kompetenzzentrum für Stressmanagement und Psychotraumatologie - das Traumazentrum - eingerichtet. Zielgruppe für die Betreuung und Behandlung durch das Traumazentrum sind Soldaten und Bedienstete nach Einsätzen und/oder anderen Critical Incidents, die im Rahmen der dienstlichen Verwendung erlitten wurden. Der Betreuungsprozess soll für die Betroffenen Voraussetzungen für den Wiedereintritt in ein "Leben nach dem Einsatz" gewährleisten.

Abschließende Bemerkungen

Das Ziel dieser Artikelserie war, die Kommandanten zu informieren, wie sich Stress, Erwartungen und Motivation auf ihre Soldaten und den Einsatz auswirken, und dass es Möglichkeiten gibt, auf diese Faktoren bereits bei der Truppe Einfluss zu nehmen. Falls dies nicht gelingt, und Soldaten nach einem Einsatz mit Belastungen etc. zu kämpfen haben, sollen die Kommandanten wissen, dass das ÖBH über ein großes Unterstützungsnetzwerk verfügt.

Die psychologische Versorgung ist in vier Ebenen aufgeteilt, die sich durch unterschiedliche Spezialisierungsgrade unterscheiden. Jeder kann dadurch psychologische Hilfe in Anspruch nehmen.


Autor: Hauptmann Mag. Gerald Moser, Jahrgang 1975. 1995 bis 1998 Offiziersausbildung an der Theresianischen Militärakademie, ausgemustert zur Luftraumüberwachung. Verwendungen von 1998 bis 2008 als Identifizierungsoffizier, Einsatzoffizier Radar und Leiter Luftraumbeobachtungsdienst. 2003 bis 2008 nebenberufliches Diplomstudium der Psychologie an der Universität Salzburg; seit 2010 klinischer und Gesundheitspsychologe, zur Zeit in Ausbildung zum Notfallpsychologen; seit 2008 Psychologe im Heerespsychologischen Dienst.

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