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Jägerbataillon 24 (Hochgebirge)

Das Jägerbataillon 24 (Hochgebirge, HGeb) ist ein hochgebirgsbeweglicher Infanterieverband der 6. Jägerbrigade, der Gebirgsbrigade des Österreichischen Bundesheeres. Die spezielle Gliederung und Ausrüs­tung befähigen das Bataillon, das gesamte Einsatzspektrum eines infanteristischen Kampfverbandes abzudecken, mit Schwergewicht im Hochgebirge unter schwierigsten Witterungs- und Geländeverhältnissen.

Eine der Kernaufgaben des Bataillons stellt die Ausbildung von Grundwehrdienern dar. Neben dem Erlernen des militärischen Grundhandwerks stehen die Ausbildung in der Einsatzaufgabe sowie die Festigung der Gebirgskampfkompetenz im Vordergrund. Regelmäßig werden auch Angehörige des Bataillons in UN- und NATO-Missionen entsandt wie etwa zum österreichischen UNDOF-Kontingent in Syrien mit dem höchsten UN-Stützpunkt der Golanhöhen auf dem Mount Hermon (2 814 m).

Seit 1. April 2004 ist das Jägerbataillon 24 (HGeb) für die Aufstellung einer Kaderpräsenzeinheit (KPE) für Internationale Operationen (KIOP) verantwortlich. In die 1. Jägerkompanie ist derzeit ein Jägerzug eingegliedert. Vom 1. Juli 2007 bis 30. November 2011 kam zusätzlich zum Jägerzug die Aufstellungsverantwortung für das Kompaniekommando der KIOP/KPE-Kompanie der 6. Jägerbrigade dazu.

Gliederung Das Jägerbataillon 24 (HGeb) ist seit 1. April 1999 wie folgt gegliedert:

  • Kommando & Stabskompanie,
  • drei Jägerkompanien (HGeb) und
  • eine Kampfunterstützungskompanie (HGeb).

In Lienz sind die Stabskompanie und die Kampfunterstützungskompanie in der Haspinger-Kaserne und die 1. Jägerkompanie in der Franz Josef-Kaserne stationiert. In der Wintersteller-Kaserne St. Johann in Tirol befinden sich die 2. und 3. Jägerkompanie. Als Besonderheit in der Gliederung steht jeder Jägerkompanie ein alpiner Erkundungstrupp zur Verfügung, dem die Beratung der Kompaniekommandanten in alpinistischer Hinsicht obliegt und die gesicherte Bewegung der Kompanie im Gebirge gewährleistet.

Geschichte

Am 15. Juli 1975 erfolgte erstmals die Formierung eines Verbandes mit der Bezeichnung Jägerbataillon 24 (JgB24) in Lienz. Mit der Aufstellung des Landwehrstammregimentes 64 (LWSR64) am 1. Jänner 1979 wandelte man das JgB24 zu einer Milizeinheit um. Am 1. Oktober 1994 wurde im Zuge einer neuen Heeresgliederung das LWSR64 zum Jägerregiment Lienz. Die Strukturanpassung 1999 brachte schließlich wieder die Bezeichnung JgB24 hervor. Der Verband wurde in die 6. Jägerbrigade, die Gebirgsbrigade des Österreichischen Bundesheeres, eingegliedert.

Tradition

Das Bundesministerium für Landesverteidigung wies dem JgB24 das I. und II. Regiment der Tiroler Kaiserjäger als Traditionstruppenkörper zu. Als Traditionsgedenktag legte man den 17. April fest. An diesem Tag im Jahr 1916 sprengten die Italiener nach 106 vergeblichen Angriffen um Mitternacht den Gipfel des Col di Lana mitsamt seinen Verteidigern, der 6. Kaiserjäger-Kompanie. Die österreichischen Truppen konnten sich jedoch am Monte Sief, der mit dem Col di Lana durch einen Gipfelgrat verbunden ist, behaupten und einen italienischen Durchbruch verhindern.

Jedes Jahr fährt am Vortag des Traditionstages eine Alpinisten-Patrouille des Jägerbataillons 24 nach Buchenstein in die Provinz Belluno, um auf dem Gipfel des Col di Lana gemeinsam mit den befreundeten italienischen Alpini einen Kranz im Gedenken an die vielen gefallenen Soldaten niederzulegen. Ebenso findet alljährlich am ersten Sonntag im August eine Gedenkfeier am Col di Lana statt, bei der die Lien­zer Gebirgsjäger mit einer großen Abordnung vertreten sind.

Partnerschaft

Das JgB24 mit seinen Vorgängerorganisationen ist in allen Gesellschaftsbereichen des territorialen Umfeldes voll integriert. Der ehemalige Bezirkshauptmann von Lienz, Hofrat Dr. Othmar Doblander, initiierte 1982 eine Partnerschaft des JgB24 (damals noch LWSR64) mit den 33 Gemeinden des Verwaltungsbezirkes Lienz. Bei der Partnerschaftsfeier am 30. Oktober 1982 auf dem Hauptplatz in Lienz wurde dem damaligen Kommandanten, Brigadier i. R. Ambros Eigentler, ein Ehrensignalhorn überreicht, das heute seinen festen Platz im Insignientrupp des Jägerbataillons 24 hat.

Seit 9. November 2007 unterhält das Bataillon eine Ausbildungskooperation mit dem Gebirgsjägerbataillon 231 der Deutschen Bundeswehr in Bad Reichenhall. Militärischer Partner des JgB24 ist, als Milizverband, das Jägerbataillon Tirol.

Unterstützungsleistungen

Seit dem Jahr 2000 unterstützt das Bataillon die Aktion "Friedenswege" der Dolomitenfreunde, wobei es beim Ausbau und der Erhaltung des Freilichtmuseums am Plöckenpass mitwirkte. Außerdem werden jährlich im Museum 1915 - 1918 (Vom Ortler bis zur Adria) in Kötschach-Mauthen Auf- und Abbauarbeiten für verschiedene Ausstellungen durchgeführt. Schon zur Tradition geworden ist die Unterstützung der Herren-Weltcuprennen am Hahnenkamm in Kitzbühel. Soldaten des Verbandes stehen dem Kitzbüheler Ski Club an allen drei Renntagen bei der Durchführung des weltbekannten Klassikers rund um die Uhr zur Verfügung.

Bataillonswappen

Das Bataillonswappen besteht aus einem gotischen, gold bordierten Schild in Grün. Darauf thront ein stilisierter Berggipfel in Silber und Gold. Im rechten oberen Eck sind in Silber die Buchstaben "JgB", im linken oberen Eck die Ziffer "24" eingraviert. Im Schildfuß ist ein Edelweiß in Silber und Gold abgebildet. Der grüne Wappengrund steht für die Zugehörigkeit zur Infanterie. Das Bergsymbol im Morgenlicht symbolisiert den hochalpinen Charakter des Verbandes und die positive Aufbruchstimmung. Das Edelweiß steht für die Zugehörigkeit zur 6. Jägerbrigade.

Major Thaddäus Weiler, Vizeleutnant Boris Kurnik

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