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Fokus: Der Einsatz ist das Maß aller Dinge

Das Jägerbataillon 12 ist der Infanterieverband der 4. Panzergrenadierbrigade mit seiner militärischen Heimat, der Ostarrichi-Kaserne in Amstetten. Gemäß unserem Leitspruch "Der Einsatz ist das Maß aller Dinge" wollen wir jegliche an uns übertragenen Aufgaben mit allen uns zur Verfügung stehenden Kräften und Mitteln rasch, konsequent und selbstbewusst umsetzen.

Dabei war und ist von allen Angehörigen des Jägerbataillons 12 geistige Flexibilität gefordert. Denn die Geschichte des Verbandes ist mit erheblichen Paradigmenwechseln verbunden. Als vor 30 Jahren das Landwehrstammregiment 35 in der Ostarrichi-Kaserne stationiert worden war, war das Schwergewicht der Einsatzführung die Verteidigung aus vorbereiteten Stellungen. Nach dem Ende des Kalten Krieges erfolgte die Überleitung zu einem Versorgungsverband mit geringen Kampfanteilen. Schlussendlich führte die "Heeresgliederung-Neu/Strukturanpassung" zur Gründung des Jägerbataillons 12. Das Aufgabenspektrum dieses Verbandes war nun deutlich vielfältiger als zuvor. Flexibilität im Denken und Handeln, Erhöhung der Gefechtsgeschwindigkeit (v. a. mit der Eingliederung in die 4. Panzergrenadierbrigade 2005), die Fähigkeit zur internationalen Kooperation und die waffengattungsübergreifende Zusammenarbeit sind die Pfeiler der Entwicklung der vergangenen Jahre. Daraus abgeleitet, wurde das Leitbild des Jägerbataillons 12 entwickelt. Die Berücksichtigung der vielfältigen Anforderungen, führte zu einem Spezialisierungskonzept. So erfolgt in den Einheiten eine thematisch vertiefende Ausbildung in den Bereichen Lufttransport (1. Jägerkompanie), Zusammenarbeit mit mechanisierten Kräften - v. a. im urbanen Umfeld (2. Jägerkompanie) sowie Kampf im alpinen Gelände (3. Jägerkompanie). Das Ziel ist es, aus dieser spezifischen Auseinandersetzung, Grundlagen für die Aus- und Weiterbildung auf Verbandsebene zu generieren. Dies führt in letzter Konsequenz zur Einsatzbereitschaft in allen möglichen Szenarien im In- und Ausland.

Für die Bewältigung von Assistenzeinsätzen im Inland stehen dem Bataillon zahlreiche Experten, wie Fachkräfte für atomare, biologische und chemische Bedrohungen, Alpinfachpersonal und Rettungssanitäter, zur Verfügung. Diese Spezialisten kooperieren mit Partnern ziviler Einsatzorganisationen, wie Feuerwehr, Bergrettung, Polizei und Rotes Kreuz, üben gemeinsam mit diesen und stehen in Einsätzen jeglicher Art Schulter an Schulter. Daher wird besonders auf gemeinsame Ausbildungen und Übungen mit allen Blaulichtorganisationen Wert gelegt.

Für Auslandseinsätze trägt das Jägerbataillon 12 in zweierlei Hinsicht bei: Einerseits wird die Einsatzvorbereitung für Auslandskontingente (z. B. EUFOR/TSCHAD 2009, EUFOR "Althea" 2012) in Amstetten durchgeführt, und andererseits erfolgt die Entsendung von Soldaten zu internationalen Übungen oder Einsätzen. Immerhin besitzen bereits 70 Prozent des Kaderpersonals des Bataillons Auslandsübungs- und/oder -einsatzerfahrung.

Zur Wahrnehmung der militärischen Landesverteidigung wird unser Infanterieverband im Verbund der 4. Panzergrenadierbrigade eingesetzt. Hier gilt es, das gesamte Spektrum der klassischen Einsatzarten zu beherrschen. Im rückwärtigen Raum ist das Bataillon v. a. Träger des Kampfes im urbanen Umfeld. Darüber hinaus kommt auch die Notwendigkeit und Fähigkeit zur Auftragserfüllung im gebirgigen Gelände.

Innerhalb des Forschungs- und Weiterentwicklungsprojektes der 4. Panzergrenadierbrigade hat das Jägerbataillon 12 unter dem Arbeitsbegriff "4 Level Warfare" die Herausforderungen für die Zukunft angenommen. Stabilisierungsoperationen bilden absehbar das Schwergewicht militärischer Einsätze. Dies bedeutet, einerseits im In- und Ausland Aufträge inmitten der lokalen Bevölkerung zu erfüllen und anderseits alles zu unternehmen, diese nicht unnötig zu gefährden. Der Verband ist mit all seinen Experten, die gut ausgebildet, hochqualifiziert und motiviert sind, bereit, Einsätze in urbanem und schwierigem Gelände zu erfüllen.

Gemäß den Forderungen des Brigadekommandanten sind wir ständig bemüht, unser täglich benötigtes Soldatenhandwerk zu beherrschen bzw. ständig zu verbessern. Dabei gilt es, alle notwendigen Schritte zu setzen, um mit einem klaren Ziel vor Augen den "neuen" Herausforderungen zu begegnen. Dabei steht national die Sicherheit Österreichs und international der Beitrag für das Krisenmanagement im Rahmen der Internationalen Staatengemeinschaft im Vordergrund. Ziele und Schwergewichte in der Ausbildung definieren wir nach dem Grundsatz: "Tun wir die richtigen Dinge, und tun wir die Dinge richtig!" Somit bin ich mir sicher, dass das Jägerbataillon 12 durch seinen täglichen Einsatz die Herausforderungen der Zukunft professionell wie bisher bewältigen wird.

Oberstleutnant dG Mag. Franz Sitzwohl

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