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Wiederkehrendes Nasenbluten

Das wiederkehrend auftretende Nasenbluten bei unbekannter Blutungsquelle ist ein Zeichen einer ernsten Erkrankung! Es darf in diesem Fall nicht abgewartet oder zur Selbstbehandlung gegriffen, sondern es sollte rasch der (Truppen)arzt aufgesucht werden!

Die häufigste Blutungsquelle bei Nasenbluten ist ein gefäßreicher Schleimhautbezirk der knorpeligen Nasenscheidewand (Locus Kiesselbach). Die Verletzung dieses Gefäßgeflechtes durch die Schädigung der Nasenschleimhaut, z. B. durch einen Fremdkörper, durch Austrocknung (oft durch Klimaanlagen), durch äußere Reize wie Gase und/oder Dämpfe, durch witterungsbedingte Einflüsse (Wärme/Kälte) oder durch das Absinken des Luftdruckes bei Aufenthalt in großer Höhe ("Berg/Höhenkrankheit"), hat mild verlaufende und nur kurz dauernde Blutungen der Nase zur Folge.

Manchmal ist Nasenbluten das begleitende Krankheitszeichen einer meist harmlos verlaufenden Gesundheitsstörung, wie eines fieberhaften ("grippalen") Infektes des Hals-Nasen-Ohrentraktes. Die Blutung kommt hier rasch zum Stillstand. Verletzungen der knöchernen Anteile der Nase, z. B. ein Nasenbeinbruch, sind hingegen mit Blutungen von großer Stärke und von langer Dauer verknüpft.

Einseitiges Nasenbluten verursacht Schleimhaut- oder Gefäßgeschwülste der vorderen Nasenscheidewand und der Nasennebenhöhlen. Vitamin C-Mangelkrankheiten gehen oft mit schwach verlaufendem Nasenbluten einher.

Chronisch Leidende, z. B. an Bluthochdruck (Spritzblutungen!), an Atheriosklerose ("Gefäßverkalkung") oder an Herzklappenfehlern, sind, vor allem im höheren Lebensalter, von Nasenbluten betroffen. Die Blutungsquelle liegt im mittleren und hinteren Drittel der Nasenscheidewand.

Wichtig: Auch Blutgerinnungsstörungen (krankhafte Blutungsneigung) und Bluterkrankungen sind für das plötzlich auftretende Nasenbluten von erheblicher Stärke und langer Dauer verantwortlich! Im Vordergrund der Erstmaßnahmen bei Nasenbluten steht die Beruhigung des Betroffenen. Der Kranke wird mit erhöhtem, leicht nach vorne geneigtem Oberkörper gelagert und dazu angewiesen, das Blut nicht zu verschlucken sondern "auszuspucken". Zur Blutstillung bewährt es sich, kalte Tücher auf dem Nasenrücken und/oder kalte Gegenstände im Nacken zu platzieren. Gleichzeitig übt der Betroffene selbst oder ein Helfer minutenlang mäßigen Druck auf die Nasenflügel aus.

Wichtig: Bei Nasenbluten ist es für den Betroffenen gefahrlos möglich, kurze Zeit abzuwarten. Kommt die Blutung trotz Maßnahmen der Erst- und Eigenbehandlung nicht zum Stillstand, muss möglichst rasch (truppen)ärztliche Hilfe aufgesucht werden! Dringend ist zu beachten, dass der Verlauf und die Ursachen von Nasenbluten in den meisten Fällen harmlos sind. Es ist jedoch unerlässlich, die Blutungsquelle des ohne auslösende oder erkennbare Schädigung wiederkehrend (!) auftretenden Nasenblutens (truppen)ärztlich abklären zu lassen! Im Besonderen kommt den begleitend auftretenden Gesundheitsstörungen, wie Kopfschmerzen, Schwindel, Atemnot, rascher Ermüdbarkeit, verminderte Leistungsfähigkeit, Appetitlosigkeit, Gewichtsverlust und anhaltendem Fieber, Bedeutung zu.


Autor: Oberstarzt MR Dr. Peter Hutzler, MAS, MBA, Jahrgang 1948. Medizinstudium und Promotion an der Universität Wien. Niedergelassen als Arzt für Allgemeinmedizin in Thaya, Niederösterreich. 1993 Bestellung zum ärztichen Leiter der Sanitätsdienstlichen Versorgung des Truppenübungsplatzes Allentsteig. 1996 Erwerb des Diploms "Akademisch geprüfter Krankenhausmanager" an der Universität Wien. 2002 Verleihung des akademischen Grades "Master of Advanced Studies (MAS) - Hospital Management" und 2006 des "Masters of Business Administration (MBA) - Health Care Management" durch die Wirtschaftsunuversität Wien. 2008 Verleihung der Auszeichnung "Österreichisches Ehrenkreuz für Wissenschaft und Kunst". 2008 Verleihung der Auszeichnung "Großes Silbernes Ehrenzeichen der Ärztekammer für Niederösterreich.

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