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Die Gebirgskriegsmuseen am Plöckenpass und in Kötschach-Mauthen

Das "Museum 1915 bis 1918" in Kötschach-Mauthen - klein aber fein - zeigt ohne Beschönigung oder gar Verherrlichung die Geschichte des Krieges gegen Italien an der Südwestfront. Das Freiluftmuseum am Kleinen Pal liefert dazu die "Hardware".

Vor nunmehr 40 Jahren entstand der Verein der Dolomitenfreunde um den 2004 verstorbenen Bundesheer-Offizier Walther Schaumann. Dieser hatte 1972 begonnen, am Monte Piano in den Dolomiten alte Steige aus dem Ersten Weltkrieg im Dienste der Völkerverständigung wiederherzustellen. Ein Jahr später folgte die Vereinsgründung. 1977 verließen die Dolomitenfreunde die Gegend um den Monte Piano und suchten sich 1983 am Plöckenpass ein neues Betätigungsfeld. Seither legen Freiwillige Sommer für Sommer auf dem Kleinen Pal österreichische und italienische Stellungen frei und machen so der Öffentlichkeit ein Stück des Gebirgskrieges von 1915 bis 1918 ein wenig zugänglicher. Immer wieder bekamen und bekommen sie dabei kräftige Unterstützung durch das Österreichische Bundesheer.

Der Kleine Pal ist auch für weniger geübte Alpinisten relativ leicht zugänglich. Teile der Stellungen, wie die MG-Nase, können vom Plöckenpass aus sogar in 15 Minuten erreicht werden. Die Sicherheitshinweise sind aber besonders zu beachten.

Beeindruckend ist auf dem Kleinen Pal, wie nahe Österreicher und Italiener sich gegenüber lagen. Oft sind die Stellungen nur eine "Handgranaten-Wurfweite" voneinander entfernt. Augenscheinlich ist auch der Qualitätsunterschied der Stellungen. Während viele italienische Unterstände betoniert waren, mussten die Österreicher meist mit Stein-Wehren und Sandsäcken auskommen.

Neben diesem Freilichtmuseum an der Grenze zwischen Kärnten und Italien wurde 1992 ebenfalls ein Museum im Rathaus von Kötschach-Mauthen am Fuße des Plöckenpasses eingerichtet. Auf 600 Quadratmetern wird dort der Krieg mit Italien dokumentiert. In Bildern, Ausrüstungsgegenständen und mit aussagekräftigen lebensgroßen Szenen aus dem Frontalltag wird ein Stück heimischer Geschichte vermittelt. Ganz bewusst werden viele Fundstücke vom Kleinen Pal und den umliegenden Frontbergen (z. B. Cellon-Schulter) in der Ausstellung präsentiert. Einerseits, um die Verbundenheit mit dem Freilichtmuseum zu manifestieren und andererseits, um nicht durch zu neuwertige Ausrüstung und Waffen ein Bild von einem "sterilen" Krieg entstehen zu lassen.

Neben der permanenten Schau gibt es jedes Jahr eine Sonderausstellung. 2013 trägt sie den Titel "Kamerad auf vier Pfoten" und widmet sich der Rolle von Hunden im Krieg. Zugänglich ist sie von Mitte Juni bis Mitte Oktober 2013 zu den Öffnungszeiten des Museums.

Insgesamt ist die Darstellung auf hohem Niveau angesiedelt und muss sich zum Beispiel hinter dem viel gepriesenen Museum des Gebirgskrieges in Karfreit (Slowenien) nicht verstecken. Für die gute Arbeit wurde dem Museum im letzten Jahr das Museumsgütesiegel auf fünf Jahre verliehen.

Ebenso wie das Museum ist der dazugehörige Shop klein aber fein. Unter den angebotenen Büchern befinden sich selbstverständlich auch die beliebten und bekannten Führer von Walther Schaumann zu den Schauplätzen des Ersten Weltkrieges an der Südwestfront.

In Verbindung mit dem Freilichtmuseum ergibt sich ein besonders eindruckvolles Bild der seinerzeitigen menschlichen Tragödien im italienisch-österreichischen Grenzgebiet.

Mag. Uwe Schwinghammer

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