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Die militärischen Operationen der EU

Operation EUFOR "Concordia" Mazedonien

März 2003 bis Dezember 2003, 400 Soldaten aus 26 Ländern, VNSR-Resolution 1371, OHQ: SHAPE/Mons (BEL).

Die erste gemeinsame Operation der Europäischen Sicherheits- und Verteidigungspolitik war EUFOR "Concordia" vom 31. März bis 15. Dezember 2003 in der Ehemaligen Jugoslawischen Republik Mazedonien. Die EU übernahm dabei den NATO Einsatz "Allied Harmony", wobei die NATO weiterhin im Einsatzraum unterstützend tätig war. Der Auftrag von EUFOR war die Überwachung des Rahmenabkommens von Ohrid (Vereinbarung zwischen den zwei großen albanischen Parteien Mazedoniens, die eine angemessene Repräsentation der albanischen Minderheit Mazedoniens garantieren sollte). Der Einsatz umfasste etwa 400 Soldaten aus 26 Nationen, deren Grundlage die VNSR-Resolution 1371 war. Diese Operation war auch ein Test für die im Dezember 2002 geschlossene strategische Sicherheitspartnerschaft zwischen der NATO und der EU ("Berlin-Plus").

Operation "Artemis" Demokratische Republik Kongo

Juni 2003 bis September 2003, 2 000 Soldaten aus 16 Ländern, VNSR-Resolution 1484, OHQ: Paris/Mont Valérien (FRA).

Die Operation "Artemis" bestand aus einer Kriseninterventionstruppe der EU in der Demokratischen Republik Kongo vom 16. Juni bis 7. Sep­tember 2003. Ihre Hauptaufgabe war es, in der von heftigen Kämpfen gebeutelten Hauptstadt Bunia in der Provinz Ituri die Lage zu beruhigen und die humanitären Bedingungen zu verbessern. Zusätzlich sollten Flüchtlingslager geschützt und die Menschenrechte durchgesetzt werden. Der Einsatz erfolgte auf Basis der VNSR-Resolution 1484, die auch eine Gewaltanwendung durch die Truppen autorisierte. Als Führungsnation stellte Frankreich den größten Teil der Truppen zur Verfügung. Insgesamt waren etwa 2 000 europäische Soldaten aus Österreich, Belgien, Brasilien, Kanada, Zypern, Griechenland, Ungarn, Irland, Italien, den Niederlanden, Portugal, Südafrika, Spanien, Großbritannien und Deutschland eingesetzt. Die Operation "Artemis" war die erste militärische Operation der EU außerhalb Europas und wurde gänzlich unabhängig von der NATO und ihren Strukturen durchgeführt.

Operation EUFOR "Althea" Bosnien-Herzegowina

Seit Dezember 2004, 1 500 Soldaten aus 23 Ländern, VNSR-Res. 1575, 1639, 1722, 1785, 1845; OHQ: SHAPE/Mons (BEL).

Am 2. Dezember 2004 übernahm die EU die bisher von der NATO geführte SFOR- (Stabilisation Force-) Operation in Bosnien und Herzegowina mit 6 300 Soldaten. Völkerrechtlich war der Einsatz der nun als EUFOR "Althea" bezeichneten Operation durch die VNSR-Resolution 1575 gedeckt. Das Hauptquartier von EUFOR ist Camp "Butmir" in Sarajewo. Die Grundlagen für den Einsatz der Friedenstruppe in Bosnien und Herzegowina sind im Vertrag von Dayton und in den UN-Resolutionen 1031 und 1088 geregelt. Das Ziel von EUFOR "Althea" ist es, durch militärische Präsenz zu einem sicheren und gesicherten Umfeld beizutragen, in dem das Dayton-Abkommen umgesetzt werden kann. Gewaltausbrüche der ehemaligen Konfliktparteien sollen verhindert und die nationalen und internationalen Akteure in die Lage versetzt werden, ihre Aufgaben zu erfüllen. Zur Zeit sind an "Althea" 18 EU-Staaten und zusätzlich Albanien, Chile, Mazedonien, die Schweiz und die Türkei beteiligt. Österreich stellt seit 2009 den Kommandanten von EUFOR; seit 3. Dezember 2012 Generalmajor Dieter Heidecker.

Operation EUFOR RD Congo

Demokratische Republik Kongo, April 2006 bis Dezember 2006, 2 400 Soldaten aus 22 Ländern, VNSR-Resolution 1671, OHQ: EinsFüKdo BW/Potsdam (DEU).

Bereits seit 1999 begleiten die Vereinten Nationen mit der Mission MONUC (United Nations Organization Mission in the Congo), die etwa 16 000 Soldaten umfasst, die Demokratische Republik Kongo (RD Congo) auf ihrem Weg in eine souveräne Demokratie. In der äußerst kritischen Phase der Präsidentschaftswahlen, neben den Parlaments- und Provinzwahlen, bedurfte es zur Absicherung des Wahlprozesses weiterer militärischer Unterstützung. Die VN baten am 27. Dezember 2005 die EU um militärischen Beistand. Auftrag von EUFOR RD Congo war die Unterstützung der VN-Truppe MONUC während der Wahl, die Stabilisierung der Lage, der Schutz der Zivilbevölkerung im Einsatzgebiet im Falle einer akuten Gefahrenlage, der Schutz des internationalen Flughafens in der Hauptstadt, der Schutz der Einrichtungen der EUFOR-Mission, ihres Personals und die Sicherstellung der Bewegungsfreiheit der Soldaten sowie die Durchführung kleinerer Evakuierungsmaßnahmen. Die Operation dauerte vom 12. April bis 23. Dezember 2006. 22 Nationen nahmen daran teil.

Operation EUFOR Tchad/RCA

Tschad/Zentralafrikanische Republik, März 2008 bis März 2009, 2 700 Soldaten aus 18 Ländern, VNSR-Resolution 1778, OHQ: Paris/Mont Valérien (FRA).

EUFOR Tchad/RCA im Tschad und in der Zentralafrikanischen Republik war die bisher größte Militäroperation der Europäischen Union in Afrika bis dato. Sie dauerte vom März 2008 bis März 2009. 18 Staaten entsendeten bis zu 2 700 Soldaten direkt in das Einsatzgebiet. Insgesamt waren an EUFOR Tchad/RCA Soldaten aus 23 EU-Staaten sowie Albanien und Kroatien beteiligt, wobei einige nur im Operation­al Headquarters Dienst versahen. Der Einsatz von EUFOR war begleitend zu zivilen Maßnahmen vorgesehen. Die Aufgaben waren u. a. Zivilpersonen, insbesondere Flüchtlinge und Binnenvertriebene, zu schützen, humanitäre Hilfe und die Bewegungsfreiheit von Personal zur humanitären Hilfe durch Verbesserung der Sicherheitslage zu unterstützen und Personal, Ausrüstung und Einrichtungen der VN zu schützen sowie die Bewegungsfreiheit von VN-Personal zu gewährleisten. Die Operation beruhte auf der VNSR-Resolution 1778. Mit der VNSR-Resolution 1861 wurde mit der Übergabe der Verantwortung an MINURCAT die EUFOR-Operation beendet.

EUNAVFOR Somalia Operation "Atalanta"

Horn von Afrika, Seit Dezember 2008,Gemischter multinationaler Marineverband mit Schiffen aus Deutschland, Frankreich, den Niederlanden und Spanien. Als erster Nicht-EU-Staat war Norwegen von August 2009 bis Januar 2010 mit einem Schiff im Einsatz.

VNSR-Resolutionen 1814, 1816, 1838, 1846 und 1851; OHQ: Northwood (GBR).

Die EUNAVFOR (European Naval Forces) Somalia - Operation "Atalanta" ist eine multinationale Mission der EU zum Schutz von humanitären Hilfslieferungen nach Somalia, der freien Seefahrt und zur Bekämpfung der Piraterie vor der Küste Somalias am Horn von Afrika im Golf von Aden, die seit Dezember 2008 bis dato läuft. Die Mission bezeichnet gleichzeitig einen gemischten multinationalen Marineverband (Flottille) und ist auch die erste Marineoperation der EU. Der Hauptauftrag des Marineverbandes ist der Schutz humanitärer Hilfslieferungen des Welternährungsprogrammes der Vereinten Nationen nach Somalia u. a. durch die Präsenz von bewaffneten Kräften an Bord dieser Schiffe, der Schutz logistischer Seetransporte von AMISOM (African Union Mission in Somalia) sowie die Abschreckung, Verhütung und Beendigung von seeräuberischen Handlungen oder bewaffneten Raubüberfällen, auch mit Hilfe des Einsatzes von Gewalt. Seit 6. April 2013 ist die portugiesische Fregatte "Álvares Cabral" das Flaggschiff der Operation "Atalanta" für die nächsten vier Monate.

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