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Regimental Sergeant Major - "The first under equals"

Am 16. November 2013 wurde erstmals einem Unteroffizier des Österreichischen Bundesheeres die Aufgabe, innerhalb eines Regimentes als Sergeant Major (R.S.M.) im Camp "Butmir" in Sarajewo (Bosnien und Herzegowina) zu agieren, übertragen. Seit diesem Tag ist es seine Aufgabe, im Camp für Disziplin, Sicherheit, Ordnung und korrektes militärisches Verhalten von Soldaten aus insgesamt 22 verschiedenen Nationen zu sorgen.

Der R.S.M. ist der "Hauptberater" des Kommandanten (Commanding Officer - CO) in Fragen der militärischen Disziplin, des Gehorsams, des Verhaltens und Benehmens sowie des militärischen Protokolls. Darüber hinaus ist er für den CO auch Ratgeber in Angelegenheiten der Personalverwaltung, der Truppenbetreuung und in der Logistik. Der R.S.M. ist zum Zwecke der Durchführung dieser Aufgaben Vorgesetzter der meisten Soldaten in o. a. Angelegenheiten innerhalb des Camps. Während der CO seine Befehlsgewalt über die allgemein bekannte militärische Befehlskette ausübt, wird durch den R.S.M. eine zweite, parallel dazu verlaufende Schiene aufgebaut und genützt.

R.S.M. - "Auge und Ohr" des Kommandanten -, von dieser Seite bekommt der CO einen Einblick über die Stimmungslage der Truppe innerhalb des Camps. Sollten Unstimmigkeiten, Unklarheiten, Anfragen zu bestimmten Themen oder Fehlverhalten von einzelnen oder mehreren Soldaten vorliegen, ist es die Aufgabe des R.S.M. diese im Vorfeld herauszufiltern und im Sinne des CO zu lösen. Um dieser Rolle gerecht zu werden ist es notwendig, mit den internationalen Kontingentsvertretern bzw. mit den anderen internationalen Funktionsträgern Verbindung aufzunehmen und sich mit diesen regelmäßig auszutauschen. Diese Treffen werden oft bilateral, aber auch in Form von offiziellen Konferenzen und Besprechungen abgeführt.

Als einer der ersten Repräsentanten des Camps nimmt der R.S.M. an vielen militärischen Feierlichkeiten teil, wie "Medal Parade", "Certification Ceremony", "Change of Command" von hohen militärischen Funktionen der EUFOR-Mission oder auch an einer "Honour Guard" während des Besuches hoher politischer oder militärischer Funktionsträger. Oft werden diese Feierlichkeiten bzw. Zeremonien durch den R.S.M. selbst vorbereitet, mit allen teilnehmenden Soldaten vorexerziert und dann als "Parade Commander" persönlich geleitet.

Offenheit, Respekt, diplomatisches Fingerspitzengefühl sowie Geduld und korrektes Auftreten gegenüber allen Soldaten und Nationen sind wichtige Voraussetzungen, die der R.S.M. zur Erfüllung dieser Aufgaben mitbringen sollte.

Bezeichnet wird der Regimental Sergeant Major als "The R.S.M.". Die direkte Ansprache durch die Soldaten erfolgt meistens mit "Sir" oder "R.S.M.". Das wesentlichste und weithin sichtbarste Erkennungsmerkmal des R.S.M. ist der R.S.M.-Stab (siehe Abbildung). Der Ursprung dieses Stabes bzw. dieser Tradition reicht weit vor das 17. Jahrhundert zurück, als dieser als Ausbildungshilfsmittel für die Infanterie verwendet wurde. Später wurden mit Hilfe des Stabes die Abstände zwischen den Artilleriestellungen bzw. zwischen den verschiedenen Waffensystemen genau festgelegt, um ein effektives Zusammenwirken dieser zu erreichen.

Dieser hölzerne und leicht verzierte Stab (Stick) wird durch den R.S.M., als sichtbares Zeichen seiner Funktion, immer und überallhin in seiner rechten Hand mitgeführt. Wird dem R.S.M. während einer militärischen Feierlichkeit oder auf einem seiner Camp-Rundgänge gegrüßt, wechselt der R.S.M. den Stick kurzfristig, aber betont, auf die linke Seite, um mit der freigewordenen rechten Hand den Gruß durch Salutieren zu erwidern.

Anfang Juni 2014 übergab Vizeleutnant Arno Thier (Streitkräfteführungskommando) nach 210 Tagen diese hohe und ehrenvolle Aufgabe an seinen Nachfolger, Vizeleutnant Ferdinand Dobernig (7. Jägerbrigade).

Seitdem ist er "The first under equals" (Der Erste unter Gleichen).

Vizeleutnant Arno Thier, Streitkräfteführungskommando

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