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Die 3. Panzergrenadierbrigade

Die "Dritte" ist einer der beiden mechanisierten großen Verbände des Österreichischen Bundesheeres. Sie untersteht dem Streitkräfteführungskommando und ist als Verband in der Lage, den vielfältigen Aufträgen zur Erfüllung sowohl nationaler als auch internationaler Aufgaben gerecht zu werden.

Der Ursprung der "Dritten" liegt in der 3. motorisierten (Infanterie-)Brigade, die am 1. September 1956 in Wien aufgestellt wurde. Im Oktober 1956 verlegte das Kommando nach Krems und 1957 erfolgte die Übersiedlung in die derzeitige Garnison, die Raab-Kaserne in Mautern.

Das Truppenkörperabzeichen der "Dritten" ist ein goldgefasster schwarzer Halbrundschild mit weißem Kreuz, welches dem Hesserkreuz nachempfunden ist. Im Schnittbereich des linken und oberen Kreuzbalkens (vom Betrachter aus gesehen) befindet sich ein weißes vierblättriges Kleeblatt, das die vier Viertel Niederösterreichs symbolisiert. Darüber, im Schildhaupt, steht in weißer Schrift 3. PzGrenBrig.

Fähigkeiten

Führung

Das Brigadekommando führt seine Verbände mit Hilfe von acht Stabsabteilungen, welche im Einsatz in vier schichtfähige Stabszellen (Führung, Kampfunterstützung, Einsatzunterstützung und Führungsunterstützung) umgegliedert werden. An zusätzlichen Führungselementen stehen sechs Bataillonskommanden zur Verfügung, die neben dem waffengattungsspezifischen Einsatz auch allgemeine Führungsaufgaben, wie z. B. die Führung im sicherheitspolizeilichen Assistenzeinsatz bzw. im Katastropheneinsatz, über einen längeren Zeitraum wahrnehmen können.

Kampfelemente

An Kampfelementen stehen in der Dritten ein Panzerbataillon, ein Panzergrenadierbataillon und ein Jägerbataillon zur Verfügung, die jeweils in eine Stabseinheit und drei Kampfeinheiten gegliedert sind. Mit dem Kampfpanzer "Leopard" 2A4 und dem Schützenpanzer "Ulan" besitzen die beiden mechanisierten Verbände modernes Gerät mit hoher taktischer Beweglichkeit, Stoßkraft und Schutz vor Waffenwirkung.

Die Stärke des Jägerbataillons liegt in seiner vielseitigen Einsetzbarkeit, auch im unwegsamen Gelände, und in seiner großen Personalstärke ("Manpower"). Die derzeit noch vorhandenen Defizite in den Bereichen Feuerkraft und Schutz vor Waffenwirkung sollten in naher Zukunft durch die Beschaffung von Allschutztransportfahrzeugen für die Infanterie behoben werden.

Kampfunterstützung

Zur Kampfunterstützung sind verfügbar

  • zwei Panzerartillerieeinheiten,
  • zwei Infrastrukturpionierkompanien (Pionierbaukompanie, Technische Pionierkompanie),
  • zwei Kampfunterstützungspionierkompanien (Panzerpionierkompanie, Brückenübersetzungskompanie) sowie
  • eine ABC-Abwehrkompanie mit Spezialisierung auf die Bereiche Spüren, Dekontaminieren, Trinkwasseraufbereitung sowie Retten und Bergen

Führungsunterstützung

Auf die taktische Erdaufklärung sind zwei gepanzerte Aufklärungskompanien des Aufklärungs- und Artilleriebataillons spezialisiert. Alle Elemente zur Aufrechterhaltung der Bereiche Richtfunk, Netzwerkbetrieb und Vermittlungsbetrieb sind in der Führungsunterstützungkompanie des Panzerstabsbataillons vereint.

Einsatzunterstützung

Zwei Einheiten des Panzerstabsbataillons der Brigade nehmen die Einsatzunterstützung in den Bereichen Materialerhaltung (Panzerwerkstättenkompanie) sowie Nachschub und Transport (NT-Kompanie) wahr.

Ausbildungsunterstützung

Die Lehrkompanie des Panzerstabsbataillons umfasst sechs Ausbildungszüge. Diese sind für die qualifizierte Kaderausbildung (Chargenkurse, Einjährig-Freiwilligen-Kurse), aber auch für die Abdeckung von Bedarfsspitzen bei der Grundwehrdiener-Ausbildung vorgesehen.

Allgemeine Aufgaben

Gemäß den Vorgaben der Bundesheer-Reformkommission sind "… die Brigaden als zentrale Aufgabenträger der Landstreitkräfte zu etablieren, die über eine moderne Ausrüstung und Fähigkeiten, insbesondere im Bereich der Führung und Führungsunterstützung, der Aufklärung, der Logistik, der Beweglichkeit und des Schutzes verfügen." (BMLV, ÖBH 2010 - Die Realisierung, S. 40, 7/2005) Aufgaben, wie sie immer wieder an die 3. Panzergrenadierbrigade herangetragen werden, sind:

  • Die Stellung von Einsatzkräften sowohl im Inland als auch im Ausland. Zur militärischen Landesverteidigung waren letztmals 1991 Kräfte (1 100 Mann) während der Jugoslawien-Krise eingesetzt; seit 1990 werden Assistenzkräfte für die Grenzraumüberwachung gestellt.
  • Beinahe jährlich wird durch die Pioniere spezialisierte Katastrophenhilfe und - je nach Bedarf - durch die restlichen Verbände der Brigade allgemeine Katastrophenhilfe geleistet.
  • Seit 2006 wird die 3. PzGrenBrig regelmäßig als Leitbrigade für die Ausbildung und Formierung von Auslandskontingenten herangezogen. Sie hat seither mehrmals UNDOF-, EUFOR- und KFOR-Kontingente formiert und ausgebildet.

Neben diesen Einsatzvorbereitungen und Einsatzgestellungen sind die Ausbildung von Grundwehrdiener-Kontingenten, die Kaderaus- und -weiterbildung sowie die Sicherstellung der materiellen Einsatzbereitschaft permanente Aufgaben.

Aktuelle Aufgaben und Herausforderungen

Stellung von Kräften für die Operational Reserve Forces (ORF): Derzeit hält die 3. Panzergrenadierbrigade eine Kompanie dieses multinationalen Bataillons für den Westbalkan bereit. Diese Einheit ist sowohl für Einsätze in Bosnien im Rahmen der EUFOR als auch für Einsätze im Rahmen KFOR ausgebildet und ausgerüstet.

Führung einer Task Force im Kosovo: Die 3. PzGrenBrig wurde als Leitbrigade für die Formierung AUCON/KFOR19 designiert und mit der Übernahme der Führung der Multinational Task Force South von KFOR im zweiten Halbjahr 2008 beauftragt.

Stellung von Kaderpräsenzeinheiten: Eine ständige Herausforderung ist die Befüllung und Erhaltung von Kaderpräsenzkräften im Rahmen des KPE-Aufwuchses. Im Falle der 3. PzGrenBrig sind dies eine Panzergrenadiereinheit, eine verminderte Pionierbaukompanie, zwei Panzeraufklärungszüge, ein Jägerzug, ein schwerer Granatwerferzug, ein Sanitätszug und ein Versorgungszug sowie zwei gepanzerte Führungsunterstützungselemente.

Umsetzung der Vorgaben für die Reform des Österreichschen Bundesheeres: Im Jahr 2008 sind das Brigadekommando, das Jägerbataillon, das Pionierbataillon, das Aufklärungsbataillon, das Panzergrenadierbataillon und das Panzerbataillon in einen neuen Organisationsplan überzuleiten.

Mit der Reduzierung der Verbände durch die Reform ÖBH 2010 kam es zu einer Aufgabenverdichtung bei der Truppe, die natürlich in vielen Bereichen spürbar ist. Die 3. PzGrenBrig stellt sich diesen vielfältigen Aufgaben unter Anwendung der Philosophie der "Dritten": "Nutzen wir unsere Fähigkeiten und Kapazitäten dazu, um Möglichkeiten, Mittel und Wege zu finden, das Schwierige trotz aller Probleme machbar zu machen, und nicht dazu, Gründe zu finden und zu erfinden, warum etwas nicht machbar ist!"


Autor: Oberstleutnant Franz Langthaler

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