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Die Verbände des Österreichischen Bundesheeres: Jagdkommando

Das Jagdkommando zeichnet sich durch einen hohen Kampfwert, rasche Verfügbarkeit, Flexibilität und ein breites Einsatzspektrum aus. Die Einsatzelemente des Jagdkommandos sind für Spezialaufgaben vorgesehen und werden dem Auftrag entsprechend zusammengestellt und ausgerüstet.

Aufgaben

Die Hauptaufgaben des Jagdkommandos als Waffengattung der Teilstreitkraft "Spezialeinsatzkräfte" sind in Einsatzaufgaben und Ausbildungsaufgaben unterteilt.

Die Elemente des Jagdkommandos

  • der Stab (Stb) einschließlich der Grundlagenabteilung,
  • die Einsatzbasis (EBa),
  • die 1. Special Operations Task Group (1. SOTG),
  • die 2. SOTG,
  • die 3. SOTG(mob) sowie
  • die Lehrabteilung (LAbt)
bilden den organisatorischen Rahmen in allen Bereichen der Einsatzvorbereitung.

Eine SOTG, ein Special Operations Command&Control Element (SOCCE) und die erforderlichen Unterstützungselemente müssen jederzeit verfügbar gehalten werden. Sie müssen sich außerdem der Herausforderung von Spezialaufklärung und Kommandounternehmen (z. B. Befreiung von festgehaltenen Militärpersonen, Mitwirken bei der Festnahme von gesuchten Kriegsverbrechern, Vernichtung von gefährlichen Waffenstellungen, Such- und Rettungsoperationen, Evakuierung von Personen aus Krisengebieten und Kampf gegen subversive Kräfte) stellen. Das Jagdkommando muss in der Lage sein, einen Einsatz mit hoher Intensität im Ausland und gleichzeitig einen Einsatz mit geringer Intensität im In- oder Ausland für grundsätzlich bis zu drei Monaten oder zur Unterstützung von Evakuierungsoperationen als Teil der nationalen Reserve abzudecken.

Die Ausbildungsaufgaben sind unterteilt in Aus- und Fortbildung der präsenten Jagdkommandosoldaten und der Miliz sowie in Spezialausbildungen für das Österreichische Bundesheer, z. B. militärischer Nahkampf, militärische Fallschirmsprungausbildung, Pioniertauchausbildung, Überlebensausbildung und Winterkampfausbildung.

Historie

Vorläufer des Jagdkommandos existierten bereits beim Aufbau des Bundesheeres 1955 in Form von Kampfzügen in den Infanteriebataillonen. Die Ausbildung war damals geprägt von Offizieren, welche Ausbildungen der Spezialeinsatzkräfte ausländischer Armeen absolviert haben, damals meist in den Vereinigten Staaten von Amerika und in Frankreich. 1963 wurde die Heeressport- und Nahkampfschule mit der Ausbildung der Spezialeinsatzkräfte beauftragt. Als Kursort war damals die Fasangartenkaserne (heute: Maria-Theresien-Kaserne) in Wien festgelegt worden. Mit jeder Ausbildung wurden Verbesserungen und weiterer Erfahrungsgewinn erreicht. Zusätzlich wurde stets Wert auf den Erfahrungsaustausch mit den Spezialeinheiten anderer Armeen gelegt. Nachdem 1967 das Jagdkommando nach Hainburg verlegt hatte, kam nach mehrjähriger Ausbildung der Wechsel in den bis heute aktuellen Standort Wiener Neustadt. 1986 wurde der eigenständige Truppenkörper "Ausbildungszentrum Jagdkampf" aufgestellt. Damals dauerte der Jagdkommando-Grundkurs bereits 38 Wochen und beinhaltete schon viele der heute noch vermittelten Ausbildungsthemen. Nach der Umstrukturierung zum "Zentrum Jagdkampf" und der Aufstellung des Kommandos "Spezialeinsatzkräfte" wird das Jagdkommando heute unmittelbar durch das Streitkräfteführungskommando geführt. Das Einsatzgebiet hat sich im Laufe der Zeit immer mehr ins Ausland verlagert.

Partnerschaften

Das Jagdkommando ist durch langjährige Partnerschaften mit der Österreichischen Nationalbank und der Firma Hirtenberger AG verbunden.

Einsätze

Einer der ersten Einsätze des Jagdkommandos war die OSZE-Mission 1997 in Albanien, bei der das Jagdkommando neben dem Schutz des OSZE-Hauptquartiers auch noch die Unterstützung von Wahlbeobachtern zur Aufgabe hatte. 1999 sicherte das Jagdkommando das Militärspital in Albanien, um einen Erfolg der humanitären Operation zu gewährleisten. Ab April 2000 stellte das Jagdkommando laufend Einsatzteams, die Spezialaufklärung, Personenschutz und Hausdurchsuchungen in sensiblen Räumen durchführten. Im Rahmen der International Security Assistance Force (ISAF) wurden Soldaten des Jagdkommandos innerhalb eines deutschen Kontingentes in Afghanistan eingesetzt. Sie hatten Patrouillentätigkeiten im 10. Kabuler Polizeidistrikt wahrzunehmen. Derzeit befindet sich das Jagdkommando im Einsatz im Tschad. Dieser humanitäre Einsatz stellt eine Herausforderung für jeden einzelnen Soldaten und mit Sicherheit einen großen Erfahrungsgewinn für das Jagdkommando dar.


Autor: Stabswachtmeister Thomas Puntigam, Unteroffizier für Öffentlichkeitsarbeit und Kommunikation, Erreichbarkeit des Jagdkommandos/Öffentlichkeitsarbeit: E-Mail: jakdo.037@bmlvs.gv.at; Tel.: 050201/2035710.

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