Streitkräftekommandant geht im Angriff mit
Typisches Allentsteig-Wetter, wie es die Truppenübungsplatz-Erfahrenen kennen: Es ist kalt und nieselt. Die Wege sind aufgeweicht durch Panzerketten, österreichische und deutsche Tanks harren im Unterholz auf ihren Einsatz. Birken und nicht einmal mannshohe Steinmauern ehemaliger Häuser stehen da, wo sich einst die Ortschaft Dietreichs befand.
Persönlicher Eindruck vor Ort
Unweit davon fährt ein Schützenpanzer mit Streitkräftekommandant Generalleutnant Franz Reißner an Bord hinter zwei Kompanien her: Der hohe Militär bei der Dienstaufsicht seiner Truppe. Mitten im Wald wird abgesessen, es geht im Fußmarsch weiter. Generalleutnant Reißner begleitet der Kommandanten des angreifenden Bataillons, Oberstleutnant Karl-Heinz Tatschl. Während die Schützen in den Gräben beidseits des Weges marschieren, erkundigt sich der Vorgesetzte nach den persönlichen Karrieren seiner Begleiter.
Das Ohr am Soldaten
Einmal über die Panzerstraße setzen, dann ist der Perweißer Wald erreicht. Unweit einer Lichtung liegen Scharfschützen. Gut getarnt mit schwarz bemalten Gesichtern sind sie vom Wald kaum zu unterscheiden. Generalleutnant Reißner schüttelt Hände, erkundigt sich nach der Bewaffnung und den Erfahrungen damit. Die oberste Führung mit dem Ohr am Herz des Soldaten. "Geist und Moral der Truppe sind hervorragend, da krankt es an nichts", resümiert Reißner.
Der Generalleutnant hockt sich zu zwei Schützen hinter einem Baum. Der eine wird einmal in den elterlichen Landwirtschaftsbetrieb einsteigen, der andere Bodenkultur studieren. "Roger, out", krächzt es aus einem Funkgerät. Der Angriff steht unmittelbar bevor. "Feueranforderung jetzt auslösen", lautet der Befehl.
Internationale Übungen als Vorteil
Doch es dauert noch, bis der Angriff selbst ausgelöst wird, der taktische Kommandant gibt der vorsichtigen Annäherung den Vorzug vor einem Drauflosstürmen. Der Inspizierende zeigt Verständnis für das Vorgehen. Im Hintergrund brummen deutsche Marder-Panzer. "Schon seit mehreren Jahren hat das Bundesheer die Möglichkeit, international zu üben und sich auf diese Weise mit anderen Nationen zu messen", sagt Reißner. "Und da schneiden wir immer sehr gut ab." In der Zusammenarbeit wie im Können.