EURAD13: EU-Battlegroup setzt Aufklärung in Krisenregion ein
Die Situation in der fiktiven Krisenregion Greenland wird immer brisanter. Der Einsatz der EU-Battlegroup in den nächsten Tagen scheint immer wahrscheinlicher. Bereits seit Tagen sind Aufklärungskräfte zur Informationsgewinnung über die aktuelle Lage vor Ort - so stellt sich derzeit die Übungssituation der EURAD13 dar.
Lagebild und Signal für die Bevölkerung
Oberst Ulfried Khom, stellvertretender Kommandant der EU-Battlegroup zum Hintergrund des aktuellen Einsatzes: "Die Aufklärungskräfte sind in der Krisenregion, um einerseits ein klares Lagebild über die Situation für einen Einsatz unserer Offensivtruppen zu schaffen. Andererseits geht es uns auch darum, der Bevölkerung vor Ort zu signalisieren, dass die EU-Battlegroup für sie Sicherheit und Stabilität schafft." Dafür stehen seit Freitag 560 Soldatinnen und Soldaten der militärischen Aufklärung mit ihrem Spezialequipment im Einsatz.
Der Aufklärungsverbund
Oberstleutnant Robert Mandl, verantwortlicher Stabsoffizier für die Erstellung des erforderlichen Lagebildes, erklärt den Aufklärungsverbund der Übung: "Wir sammeln schon seit Wochen Informationen über diese Krisenregion. Da nun ein Einsatz der EU-Battlegroup unmittelbar bevorsteht, brauchen wir besonders exakte Daten, die wir vor Ort einholen. Und das machen wir am Boden und in der Luft." So sammeln beispielsweise getarnt agierende Aufklärungssoldaten Informationen über versprengte Widerstandsgruppen und deren Bewaffnung.
Mandl: "Wir brauchen aber auch Daten über Bedrohungen durch giftige und radiaktive Stoffe. Das machen unsere Experten der ABC-Aufklärung." Französische Experten analysieren beispielsweise Bedrohungen, die von der terroristischen Sprengung von Staudämmen in der Region ausgehen könnten. Ein deutscher Offizier ergänzt: "Wir zeigen aber auch Flagge, indem wir engen Kontakt zur Bevölkerung halten. Das machen die Leute von der Gesprächsaufklärung. Sie treffen sich beispielsweise mit Bürgermeistern und Vertretern von Hilfsorganisationen. Uns ist wichtig zu wissen, welche Sorgen die Einheimischen haben."
Luft und Daten
Natürlich beobachtet die EU-Battlegroup auch aus der Luft. So schweben etwa unbewaffnete deutsche Aufklärungsdrohnen über der Krisenregion. Mobile Radarstationen überwachen den Luftraum bis zu 100 Kilometer im Umkreis. "Wir beobachten auch den Datenverkehr der Irregulären. Die aktuellen Informationen darüber beschaffen uns französische und österreichische Experten der elektronischen Aufklärung."
"Wir profitieren sehr"
"Alle diese vielseitigen Daten laufen bei uns hier im Hauptquartier ständig ein", sagt Mandl. Und zur Herausforderung: "Wir müssen hier neben einer komplexen Analyse und Verarbeitung der Daten auch multinationale Abläufe aufeinander abstimmen." Bilden doch militärische Aufklärer aus Deutschland, Frankreich und Österreich den Aufklärungsverbund der EURAD13. Oberstleutnant Mandl ist zufrieden: "Das funktioniert sehr gut. Wir haben hier einen enormen wechselseitigen Lerneffekt. Wir Österreicher profitieren sehr von den Einsatzerfahrungen der internationalen Teilnehmer."