Multitasking - Pioniere machen es möglich
Seit sechs Wochen sind die Soldaten der Pionierbaukompanie am Truppenübungsplatz Allentsteig. In den ersten beiden Wochen zeichneten sich die Pioniere für den Aufbau der Infrastruktur der EURAD13 verantwortlich. Anschließend standen Kampfunterstützung im Rahmen der multinationalen Übung, NATO-Evaluierung sowie Abbau der Container und Zelte am Programm.
Hauptmann Heinrich Lindner kommandiert diese Pionierkompanie. Seine Kaderpräsenzeinheit setzt sich aus rund 170 Soldaten zusammen, die vom Pionierbataillon 2 aus Salzburg und vom Pionierbataillon 3 aus Melk kommen. Lindners Einheit ist mit über 100 Fahrzeugen und Pioniermaschinen verschiedenster Typen ausgerüstet.
Infrastruktur für die EURAD13
In Horn und Langenlebarn wurden Gefechtsstände sowie an weiteren 36 Standorten in den Bezirken Horn und Zwettl Energieversorgungs- und Sanitäranlagen bzw. Unterkünfte auf Container- oder Zeltbasis errichtet. Insgesamt haben die Pioniere 137 Container und 62 Zelte verschiedenster Bauart inklusive Blitzschutzanlagen aufgebaut und mit etwa 250 Beleuchtungskörpern versehen. Zudem wurden rund acht Kilometer Stromkabel und zwei Kilometer Wasserleitung verlegt.
"Combat ready"
Während der multinationalen Übung waren die Pioniere in ihrer ureigenen Funktion eingesetzt: als Kampfunterstützer. Das Übungs-Highlight sei die NATO-Evaluierung "Level 2" der Pionierbaukompanie mit Ergebnis "combat ready" gewesen, erzählte Lindner voll Stolz auf seine Soldaten. Dieses Zertifikat bedeute, dass die Kompanie im internationalen Verbund voll einsetzbar sei, so Lindner.
Katastrophenhilfe
Von den heftigen Niederschlägen der zweiten Übungswoche, die vor allem in Westösterreich und im benachbarten Deutschland sowie entlang der Donau für teils katastrophale Zustände sorgten, war auch Lindners Einheit betroffen. Seine Soldaten gingen nicht wie geplant schon am Freitag ins Wochenende. "Wir wurden nach Horn beordert, um die dort errichtete Zeltstadt gegen eintretendes Wasser abzusichern. Erst am Samstag konnten wir den Weg in unsere Heimatgarnisonen antreten", berichtete Lindner.
Sonntags sollte dann wieder in den Übungsraum der EURAD13, nach Allentsteig, verlegt werden. Doch Teile der Salzburger Pionierkräfte wurden direkt in den Katastropheneinsatz im Salzburger Land beordert. Der Rest von Lindners Truppe nahm, so wie vorgesehen, weiter an der EURAD13 teil.
Mitte der dritten Übungswoche wurden die Pionierteile aus Melk aus der laufenden Übung herausgelöst, um in Niederösterreich Katastrophenhilfeassistenz zu leisten. Als Ersatz für die im Assistenzeinsatz befindlichen Kräfte werden Soldaten vom Pinonierbataillon 1 aus Villach sowie von der ABC-Abwehrschule zu Lindners Pionierbaukompanie nach Allentsteig abkommandiert.
Alles unter Dach und Fach
Dennoch ist Lindner zuversichtlich, den Abbau und Rücktransport der Container und Zelte in der ihm zur Verfügung stehenden Zeit zu schaffen. Sie würden das Wochenende nach der EURAD13 durcharbeiten und bis zum darauffolgenden Mittwoch "alles unter Dach und Fach" haben, so Lindner.