"Liaison and Observation Teams": Arbeiten mit Fingerspitzengefühl
Einfühlungsvermögen und Fingerspitzengefühl sind Grundvoraussetzungen für die Arbeit der "Liaison and Observation Teams" (LOT) in Bosnien-Herzegowina. Das gilt besonders für Aufträge rund um Gedenk- und Begräbnisfeierlichkeiten der einst kriegführenden Bevölkerung.
Aufmerksames Beobachten
Mitte Juni fand in Milici, einer Stadt im Osten Bosnien-Herzegowinas, die Beisetzung von 55 Opfern eines Überfalles aus dem Jahr 1992 statt. Milici liegt im Verantwortungsbereich des LOT Vlasenica. Der Kommandant des LOT war mit seinem Team vor Ort, um den Ablauf zu beobachten und die Erkenntnisse mit Vertretern internationaler Organisationen auszutauschen. "Das Hauptaugenmerk lag dabei auf der Sicherheit, der Gesamtorganisation der Feierlichkeiten und darauf, wie die lokale Polizei den Einsatz führt", so der Teamleiter.
DNA-Analyse identifiziert Opfer
Massenbegräbnisse der Opfer des Bosnienkrieges finden auf beiden Seiten der ehemals kriegführenden Ethnien statt. Die mehrfache Umbettung und Zusammenlegung von Massengräbern während dem Krieg erschwert die Identifizierung der Opfer, die nur mittels DNA-Analyse möglich ist. Das Auffinden und die Zuordnung der DNA eines Vermissten aus verschiedenen Massengräbern dauern meist viele Jahre. Erst wenn die Identität zweifelsfrei festgestellt wurde, dürfen die sterblichen Überreste eines Vermissten an dessen Familie übergeben werden. Als Zeichen der Verbundenheit und des Gedenkens begraben die Hinterbliebenen ihre Angehörigen gemeinsam.