Österreichische Minenspezialisten unterstützen Minenopfer im Kosovo
Am Sonntag übergaben Kampfmittelbeseitiger des Österreichischen Bundesheeres einem einheimischen Verunglückten und seiner Familie das Ergebnis ihrer karitativen Initiative.
Minengefahr am Dulje-Pass
Die Kampfmittelbeseitiger aus dem KFOR-Camp Casablanca unterstützen noch heute täglich die kosovarischen Behörden bei der Beseitigung von Minen, Streubomben, alten Handgranaten und anderen gefährlichen Hinterlassenschaften des vergangenen Krieges. Vor allem in der Gegend um den Dulje-Pass kam es immer wieder zu schweren Minenunfällen.
Minen sprengen, Menschen helfen
Leutnant Josef Bugelnig, der Kommandant der österreichischen Kampfmittelbeseitiger, erklärt: "Unser Auftrag führt uns immer wieder in die gebirgige Region des ehemals heiß umkämpften Dulje-Passes. Dort sprengen wir oft besonders gefährliche Minentypen, die bereits ihre Opfer unter der Zivilbevölkerung forderten. Daher entschlossen wir uns über unsere tägliche Unterstützung hinaus einer betroffenen Familie der Region zu helfen."
Kalender mit Alltagsszenen
Das Spezialistenteam entschloss sich, einen aktuellen Jahreskalenders anfertigen zu lassen, der Alltagsszenen der Soldaten im Camp Casablanca zeigt - jedoch auf humorvolle Art und Weise: Zu sehen ist einer der Kampfmittelbeseitiger, der in vollem Schutzanzug durch das Camp streift.
Bugelnig dazu: "Uns war wichtig, dass sich die KFOR-Soldaten aller Nationen mit unserer Idee identifizierten. Das schien uns tatsächlich gut gelungen zu sein, denn die Kalender waren für eine freie Spende für unseren guten Zweck erhältlich und im Nu vergriffen. Wir mussten sogar noch 100 Exemplare nachdrucken lassen." Am Ende hatten die Soldaten 800 Euro gesammelt.
Spende für Minenopfer
In Kooperation mit den österreichischen Verbindungssoldaten zur lokalen Bevölkerung (den "Liaison Monitoring Teams") konnten Bugelnig und sein Team einem invaliden Minenopfer in der Region Dulje die Spende übergeben. Auf Wunsch der 20-köpfigen Familie fand die Übergabe im kleinen Rahmen statt.
"Uns österreichischen Kampfmittelbeseitigern bedeutet es sehr viel", so Bugelnig, "dem jungen Mann und seiner Familie helfen zu dürfen. Aufgrund unserer Tätigkeit leben wir mit der täglichen Gefahr. Bisher verlief beim Entschärfen der Kriegsrelikte alles unfallfrei. Ein Glück, dass unserem Freund leider nicht vergönnt war. Wir hoffen ihm und seinen Angehörigen mit unserer Spende den schweren Alltag, gerade in der Winterzeit, ein wenig zu erleichtern."