Militärwissenschaftliche Tagung "Zeitenwende"
Am 10. und 11. Dezember 2024 fand in der "Sala Terrena" der Landesverteidigungsakademie die Tagung "Militär.Schafft.Wissen." unter dem Titel "Phänomen Zeitenwende - Rückkehr des Krieges als machtpolitisches Instrument nach Europa" statt.
Sicherheitspolitische und militärische Herausforderungen
Die Tagung widmete sich den sicherheitspolitischen und militärischen Herausforderungen, die durch den russischen Angriffskrieg auf die Ukraine und die veränderte geopolitische Lage in Europa entstanden sind. Insgesamt nahmen an beiden Tagen 130 Personen aus dem In- und Ausland, aus der Wirtschaft, der Bildung, der Politik sowie dem Militär an der Tagung teil. Somit bot die Veranstaltung eine Plattform für den Austausch zwischen Wissenschaft und Praxis.
Die Eröffnung erfolgte durch Generalleutnant Erich Csitkovits, Kommandant der Landesverteidigungsakademie, gefolgt von Grußworten Michael Königs von der Wirtschaftsuniversität Wien. Auch heuer konnten wieder hochrangige Vortragende und Fachexperten aus den unterschiedlichsten Bereichen, wie der
- Hochschule des Bundes für öffentliche Verwaltung,
- Helmut-Schmidt-Universität/Universität der Bundeswehr Hamburg,
- Führungsakademie der Bundeswehr/Fakultät Politik, Strategie und Gesellschaftswissenschaften,
- Militärakademie an der Eidgenössischen Technischen Hochschule Zürich,
- Wirtschaftsuniversität Wien,
- Universität Wien,
- Fachhochschule für angewandte Militärwissenschaften und der
- Landesverteidigungsakademie,
gewonnen werden. Zudem wurde militärische mit ziviler Expertise verbunden. Dies führte zu einer umfassenden militärwissenschaftlichen Betrachtung der Thematik.
Zahlreiche Vorträge widmeten sich sieben Schwerpunkten:
- Strategie und Sicherheitspolitik und Militärstrategien: Diskutiert wurden Investitionen in Technologie, Personal und Infrastruktur sowie die Rolle des Militärs in der Politikberatung.
- Auswirkungen der Zeitenwende in Europa: Neben militärischen wurden auch wirtschaftliche und gesellschaftliche Aspekte wie Resilienzmaßnahmen und Infrastrukturinvestitionen behandelt.
- Künstliche Intelligenz und moderne Kriegsführung: Künstliche Intelligenz wurde als Schlüsseltechnologie hervorgehoben, um hybride Bedrohungen zu bewältigen, wobei ethische Standards essenziell sind.
- Taktische und operative Führung: Multi-Domain Operations und dezentrale Entscheidungsfindung standen im Fokus, mit historischen Bezügen zu Logistik und technologischer Überlegenheit.
- Militärethik und gesellschaftliche Herausforderungen: Ethische Dilemmata und gesellschaftliche Resilienz wurden unter dem Eindruck des Russland-Ukraine-Kriegs diskutiert.
- Bildung und Innovation: Ansätze wie Games-Based Learning und Berufsorientierung stärken Problemlösungskompetenzen und Karrieremöglichkeiten.
- Industriekooperationen und Logistik: Nachhaltigkeit, Munitionsbevorratung und Kooperation zwischen zivilen und militärischen Partnern waren zentrale Themen.
Ein Höhepunkt war die Keynote von Generalmajor Peter Vorhofer zu innovativen Strategien im Krisenmanagement. In seinen Ausführungen unterstrich er vor allem die Notwendigkeit durch innovatives Handeln die heranstehenden Herausforderungen proaktiv anzunehmen.
Die Vorträge werden im Frühjahr 2025 in der Schriftenreihe der Landesverteidigungsakademie veröffentlicht. Durch das Programm führte der Organisator der Veranstaltung, Oberst des Generalstabsdienstes Andreas Alexa, Referatsleiter, Forscher und Hauptlehroffizier/Logistik im Institut für Höhere Militärische Führung.