Das Kriegsjahr 1866 – Custoz(z)a und Königgrätz. Historischer Vortrag von M. Christian Ortner in der Sala Terrena
Dienstagabend lud das Institut für Strategie und Sicherheitspolitik an der Landesverteidigungsakademie Wien zu einem Vortrag. Der Leiter des Instituts, M. Christian Ortner, bot einen spannenden Einblick in das "schwarze" Jahr der Österreichischen Militärgeschichte. Rund 150 Gäste folgten interessiert den Ausführungen.
Das Jahr 1866 - schwere Verluste für das Kaisertum
Gleich drei große Schlachten wurden im Jahre 1866 geführt. Obwohl von diesen zwei gewonnen werden konnten, ging der Krieg für Österreich dennoch verloren. Innerhalb von rund zwei Monaten hatte das Kaisertum Österreich nicht nur seine Vormachtstellung innerhalb des Deutschen Bundes eingebüßt, sondern auch sein letztes "italienisches" Kronland - Venetien - verloren. Der Krieg veränderte die Landkarte Europas.
Fokus auf dem Schlachtverlauf
Der Historiker M. Christian Ortner widmete sich in seinem ersten Vortrag zu diesem Thema den wichtigsten operativen Vorgängen des Landkrieges sowie der Struktur und Charakteristik der jeweils beteiligten Streitkräfte. Den Fokus setzte Ortner dabei auf die beiden Schlachten Custoz(z)a und Königgrätz und rekonstruierte hier die unmittelbaren Ereignisse auf dem Schlachtfeld.
Zeitenwende in der Kriegsführung
National und international wurde der Krieg von 1866 intensiv analysiert. Es galt, Erfahrungswerte zu gewinnen und Ableitungen für die Reformierung des eigenen Militärwesens vorzunehmen. Für Österreichs Streitkräfte brachte die "Nachbereitung" der Ereignisse eine der größten Reformen ihrer Geschichte – schließlich wurde das Jahr 1866 dadurch auch zum Synonym für das Ende der "alten" k.k. Armee.
Der Schlacht bei Lissa wird aufgrund der Komplexität und besonderen Charakteristik der Seekriegsführung ein späterer, eigenständiger Vortrag gewidmet.
Die Veranstaltung war eine Kooperation mit dem Militärhistorischen Beirat der Wissenschaftskommission des Bundesministeriums für Landesverteidigung.