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Fachtagung "Sprachtechnologien im Österreichischen Bundesheer"

20. Mai 2025 - 

Wie verändert Künstliche Intelligenz (KI) die Sprachanwendungen in militärischen Kontexten und welche Chancen ergeben sich daraus für Streitkräfte? Diese Fragestellung stand im Mittelpunkt der Fachtagung "Sprachtechnologien im Österreichischen Bundesheer", die am 20. Mai 2025 an der Landesverteidigungsakademie stattfand.

Umfassendes Verständnis als Grundlage für Sicherheit und Autarkie

Bereits in der Eröffnung betonten Brigadier Jürgen Wörgötter, Chef des Stabes der Landesverteidigungsakademie, und Brigadier Christof Tatschl, stellvertretender Leiter der Direktion IKT und Cyber, die Notwendigkeit einer umfassenden Auseinandersetzung mit Sprachtechnologien aus unterschiedlichen Perspektiven. Brigadier Tatschl merkte an, dass Sprachmodelle nicht nur überprüfte Daten, sondern auch Stereotype und Vorurteile sowie objektiv falsche Daten beinhalten, weswegen die fehlende Transparenz der Modelle eine Risikoabschätzung schwierig macht. Sicherheit und Autarkie sowohl der Systeme als auch der Daten seien insbesondere bei militärischen Anwendungen von wesentlicher Bedeutung.

Oberst Thomas Fronek, Leiter des Sprachinstitutes des Bundesheeres, zeigte am Beispiel der maschinellen Übersetzung, dass insbesondere die Integration der militärischen Fachsprache hohe Anforderungen an künftige Systeme stellen werde. Er betonte, dass die maschinelle Übersetzung als Teil der Sprachmittlung kein einzelnes Projekt, sondern ein umfassender Prozess sei.

Sprachsysteme im Österreichischen Bundesheer in Entwicklung

Es folgten die Präsentationen bestehender und zukünftiger Projekte aus unterschiedlichen Bereichen des Bundesheeres, wie etwa Chatbots zur taktischen Kommunikation oder KI-gestützte Dokumentations- und Übersetzungssysteme. Der Austausch dazu zeigte, wie wichtig die Zusammenarbeit – insbesondere der Austausch von Erfahrungen, aber auch von qualitativ hochwertigen Daten – für die erfolgreiche Implementierung dieser Sprachtechnologien ist.

Zivile Unternehmen stellen das Entwicklungspotential dar

Am Nachmittag präsentierten Vertreter österreichischer Unternehmen, die im Bereich der Sprachtechnologien tätig sind, aktuelle Entwicklungen und Best-Practices aus ihrem Bereich. Eingeleitet wurde dies durch Philippe Wacker (LT-Innovate), der die Notwendigkeit europäischer Lösungen unterstrich, da derzeit die erfolgreichsten Sprachmodelle von außereuropäischen Anbietern stammen. "Languages are the prerequisites of sovereignty", erklärte er eindringlich und rief zu mehr Datensouveränität und technologischer Eigenständigkeit auf.

Gerhard Backfried (HENSOLDT Analytics) und Andreas Rath (ONDEWO) demonstrierten die praktischen Potenziale großer Sprachmodelle für Open Source Intelligence und einsatzbezogene Kommunikation. Klaus Fleischmann (Kaleidoscope) zeigte die Synergie von KI und Terminologie und sprach sich für die gezielte Nutzung von Terminologie zur Qualitätssteigerung der von maschinell erzeugten Texten in fachspezifischen Bereichen aus.

Die Tagung bildete den Auftakt zu einer neuen Veranstaltungsreihe der Landesverteidigungsakademie. Damit sollen die Kompetenzen im Umgang mit Sprachtechnologien im Österreichischen Bundesheer kontinuierlich weiter ausgebaut werden. In einer Zeit, in der Sprachmodelle rasant weiterentwickelt werden, wurde mit dieser Veranstaltung ein Grundstein für eine langfristige, strategische Auseinandersetzung mit KI-gestützten Sprachsystemen gelegt.

Brigadier Wörgötter betonte die gesellschaftlichen Implikationen von KI. (Bild öffnet sich in einem neuen Fenster)

Brigadier Wörgötter betonte die gesellschaftlichen Implikationen von KI.

Brigadier Tatschl verwies auf die Bedeutung von Sicherheit und Autarkie. (Bild öffnet sich in einem neuen Fenster)

Brigadier Tatschl verwies auf die Bedeutung von Sicherheit und Autarkie.

Andreas Rath, ONDEWO, zeigte die Potenziale großer Sprachmodelle. (Bild öffnet sich in einem neuen Fenster)

Andreas Rath, ONDEWO, zeigte die Potenziale großer Sprachmodelle.

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