Neue Herausforderungen im Ostseeraum
erschienen in der Publikation "Jahrbuch für internationale Sicherheitspolitik 2001" (ISBN: 3-8132-0778-1) - Dezember 2001
Autor(en):
Professor Bo HuldtThemen:
Sicherheitspolitik, StrategieRegion(en):
Nord(ost)europa

Abstract:
Neue Herausforderungen im Ostseeraum
Der strategische Schauplatz Nordeuropa nach dem Ende des Kalten Krieges stellt die Staaten der Ostseeregion vor neue Herausforderungen. Drei "Kräfte" bestimmen die Entwicklung von Zusammenarbeit und Sicherheitslage, aber auch mögliche neue Spannungen: Die NATO ist in ihrem Erweitungsprozess und mit deutlichem Interesse der Vereinigten Staaten an dieser Region involviert. Die Europäische Union trifft auch Vorbereitungen für eine Erweiterung; ihr stärkster Mitgliedsstaat Deutschland ist ein wichtiger Ostseestaat, wenn nicht sogar eine Macht. Russland klammert sich immer noch an die Ostseeküste und verknüpft steigende Bedeutung in wirtschaftlicher, politischer und strategischer Hinsicht mit dieser Region, die für Russland ein Fenster, eine Kontaktzone zum Westen ist. Die Region erscheint heute als eine sehr friedvolle Ecke in Europa. Bei den aktuellen Herausforderungen handelt es sich nicht um Probleme von Verteidigung oder Abschreckung wie im Kalten Krieg, sondern um Fragen der Zusammenarbeit. Vorherrschend sind Themen der "sanften Sicherheit", etwa Umweltbedrohungen, organisiertes Verbrechen, Grenzkontrolle, Luft- und Seeüberwachung oder die Entwicklung der notwendigen Infrastruktur. Aber es besteht auch das Risiko, dass es in Zukunft zu größeren Konflikten kommen könnte. Als Schlüsselelemente der nordeuropäischen Agenda sind der EU-Beitritt Polens und der drei baltischen Staaten zu sehen. Auch dem Aufbau von Beziehungen zwischen der Union und Russland, ohne dabei die transatlantischen Verbindungen zu beschädigen, kommt große Bedeutung zu. Weiterhin muss die regionale Kooperation im Ostseeraum innerhalb eines europäischen Rahmens gefördert werden.
Der strategische Schauplatz Nordeuropa nach dem Ende des Kalten Krieges stellt die Staaten der Ostseeregion vor neue Herausforderungen. Drei "Kräfte" bestimmen die Entwicklung von Zusammenarbeit und Sicherheitslage, aber auch mögliche neue Spannungen: Die NATO ist in ihrem Erweitungsprozess und mit deutlichem Interesse der Vereinigten Staaten an dieser Region involviert. Die Europäische Union trifft auch Vorbereitungen für eine Erweiterung; ihr stärkster Mitgliedsstaat Deutschland ist ein wichtiger Ostseestaat, wenn nicht sogar eine Macht. Russland klammert sich immer noch an die Ostseeküste und verknüpft steigende Bedeutung in wirtschaftlicher, politischer und strategischer Hinsicht mit dieser Region, die für Russland ein Fenster, eine Kontaktzone zum Westen ist. Die Region erscheint heute als eine sehr friedvolle Ecke in Europa. Bei den aktuellen Herausforderungen handelt es sich nicht um Probleme von Verteidigung oder Abschreckung wie im Kalten Krieg, sondern um Fragen der Zusammenarbeit. Vorherrschend sind Themen der "sanften Sicherheit", etwa Umweltbedrohungen, organisiertes Verbrechen, Grenzkontrolle, Luft- und Seeüberwachung oder die Entwicklung der notwendigen Infrastruktur. Aber es besteht auch das Risiko, dass es in Zukunft zu größeren Konflikten kommen könnte. Als Schlüsselelemente der nordeuropäischen Agenda sind der EU-Beitritt Polens und der drei baltischen Staaten zu sehen. Auch dem Aufbau von Beziehungen zwischen der Union und Russland, ohne dabei die transatlantischen Verbindungen zu beschädigen, kommt große Bedeutung zu. Weiterhin muss die regionale Kooperation im Ostseeraum innerhalb eines europäischen Rahmens gefördert werden.