ISS Lagebild 2/25
Akteure und Mächte Jahresmitte 2025
Dokumenttyp:
Periodikum der LandesverteidigungsakademieErscheinungsdatum:
26. Juni 2025Herausgeber:
Republik Österreich BMLVVerlag:
Landesverteidigungsakademie/Institut für Strategie & SicherheitspolitikISBN:
978-3-903548-07-7Seiten:
140Autor(en):
Mag. Dr. Rastislav Báchora, Mag. Barbara Farkas, Mag. (FH) Gustav Gressel, Mag. Dr. Gunther Hauser, Mag. (FH) Daniel Hikes-Wurm, MA, Mag. Dr. Otto Naderer, Mag. Alexander Panzhof, Mag. Andreas WenzelBeiträge in dieser Publikation:
Name | Seiten/Dateigröße | |
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ISS Lagebild 2/2025 | 140 Seiten / 7.60 MB |
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Vorwort
In Anbetracht der gegenwärtigen, sich fast täglich verändernden Entwicklungen entlang der derzeit im Fokus stehenden und im wahrsten Sinne des Wortes „brandaktuellen“ Konfliktlinien und Krisenherde erscheint die Verfassung eines Vorworts für eine sich mit sicherheitspolitischen und strategischen Fragestellungen beschäftigende Publikation überaus schwierig. Wechselnde Parameter, neu zu gewichtende und teilweise erratisch anmutende Faktoren sowie sonstige Unwägbarkeiten haben nicht nur enorme Auswirkungen auf Politik und Gesellschaft, sondern erschweren auch die wissenschaftliche Beschäftigung mit denselben.
Dies gilt verständlicherweise auch für das „Lagebild“ des Instituts für Strategie und Sicherheitspolitik, welches sich – seinem bewährten periodischen Zyklus folgend – in seiner aktuellen Ausgabe „2/25“ mit der ersten Jahreshälfte 2025 zu beschäftigen hat. Und diese erste Jahreshälfte hatte es wirklich in sich. Hatte man im Jahr 2022 mit dem Beginn des russischen Angriffskrieges gegen die Ukraine bereits eine Art Zeitenwende angedeutet, so bleibt heute – rund dreieinhalb Jahre später – nur mehr die nüchterne Feststellung, dass der Februar 2022 in seiner zeitgeschichtlichen Bedeutung eher als der Beginn eines Epochenwandels von viel größerer Dimension einzuschätzen ist – zu umfassend stellen sich jene seither eingetretenen Ereignisse in ihrer Dynamik und ihren Implikationen dar. Wie also damit umgehen – das übliche Dilemma der Abwägung zwischen wohl recherchierten wissenschaftlichen Analysen, Ableitungen und Einschätzungen einerseits und der anzustrebenden Aktualität ihrer Veröffentlichung andererseits. Eine Verschiebung des Redaktionsschlusses bzw. des Erscheinungstermins des „Lagebild 2/25“ war letztlich dann aber keine Option, ist es doch die wichtigste periodische Publikationsreihe des Instituts. Sie fasst in den projektierten zwei Jahresausgaben jeweils die wichtigsten sicherheitspolitischen Entwicklungsstränge zusammen, bewertet diese und formuliert, soweit möglich bzw. realistisch, Entwicklungstendenzen. Und diese sollten durchaus die Perspektive und Status quo des Juni 2025 zum Ausdruck bringen, um dann in weiterer Folge auch die tatsächlich (oder eben nicht) eingetretenen Veränderungen und Brüche darstellen zu können. Eine zeitliche Verschiebung oder gar Sistierung der Frühjahrsausgabe hätte daher einen ungewollten Kontinuitätsbruch, eine Stockung im Forschungsprozess geschaffen, welche es zu vermeiden gilt. Für die (etwaige) Nicht-Berücksichtigung sicherheitspolitischer Ereignisse nach dem Redaktionsschluss (16. Juni 2025) darf also um Nachsicht und Verständnis ersucht werden, diese werden in der nächsten Ausgabe des Lagebilds einfließen.
Die Auswahl der Beiträge im „Lagebild 2/25“ spiegelt dementsprechend die wichtigsten weltpolitischen Veränderungen in der ersten Jahreshälfte 2025 wider, wobei eine Berücksichtigung aller Krisenherde und sicherheitspolitisch relevanten Vorgänge den Umfang des Heftes natürlich gesprengt hätte. Daher galt es, eine Selektion und Gewichtung vorzunehmen, aber auch Querschnittsthemen anzusprechen. Neben einer allgemeinen Charakterisierung der sicherheitspolitischen Lage fanden vor allem Einschätzungen zum indopazifischen und südamerikanischen Raum sowie den (volatilen) transatlantischen Beziehungen Europas Berücksichtigung. Das Schwergewicht wurde dabei auf die aktuellen Entwicklungen in den USA gelegt.
Um diesbezügliche Folgerungen besser einschätzen zu können, wird zusätzlich zu den Inhalten dieser Publikation auf unsere diesjährige „Wissenschaftliche Konferenz für Strategie und Sicherheitspolitik“, welche von 17. bis 19. September im Festsaal der Landesverteidigungsakademie abgehalten wird, mit ihrem thematischen Schwerpunkt („Zentrum und Peripherie – Wohin (mit) EUropa?“) verwiesen.
Den Autorinnen und Autoren, denen es für die Verfassung der Beiträge ganz besonders zu danken gilt, wurden im Sinne guten wissenschaftlichen Arbeitens jene für einen sachlichen Diskurs notwendigen Freiräume gewährt. Die in den Beiträgen vorgenommenen Ableitungen, Bewertungen und Darstellungen entsprechen daher ausschließlich den Einschätzungen der Autorinnen und Autoren und spiegeln nicht offizielle Standpunkte bzw. Einschätzungen der LVAk bzw. des BMLV wider. In diesem Sinne darf ich die geneigte Leserschaft um wohlwollende Aufnahme des „Lagebild 2/25“ ersuchen, wünsche im Namen der Angehörigen des Instituts einen schönen Sommer und eine spannende Lektüre.
Hofrat Dr. Mario Christian Ortner Institut für Strategie und Sicherheitspolitik der Landesverteidigungsakademie in Wien