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Order and Chaos in the 21st Century (1/04)

Order and Chaos in the 21st Century (1/04) - Do We Need a New „Standpoint for Seeing and Judging Events“?

Do We Need a New „Standpoint for Seeing and Judging Events“?

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Vorwort

Vorwort

Zu den gegenwärtig größten Bedrohungen der globalen und regionalen Sicherheit gehören der spätestens seit den Ereignissen vom 11. September 2001 ins Bewusstsein getretene Terrorismus und die mögliche Verbreitung und Verwendung von Massenvernichtungswaffen. Der damit verbundene Bewusstseinswandel legt auch eine Neubewertung von Theorien und Strategien nahe.

Dr. Frances Mautner-Markhof, Direktorin des Österreichischen Instituts für Internationale Studien in Wien und ehemalige Beamtin der Internationalen Atomenergie-Organisation (IAEA), geht in dieser Studie der Frage nach, wie man Herausforderungen an komplexe Systeme verstehen und bewältigen kann, wo doch komplexe Systeme im weitesten Sinne durch Unvorhersehbarkeit und Diskontinuität bestimmt sind, wie man an den nicht vorhersehbaren Diskontinuitäten in der Geschichte gut zeigen kann.

Die internationalen Wirtschafts-, Finanz- oder Sicherheitsverflechtungen sind genauso wie Verflechtungen des Terrorismus oder der organisierten Kriminalität als komplexe Systeme zu analysieren, die Störungen und Instabilitäten von Innen- und Außeneinflüssen auf das jeweilige System vor allem durch eine Art Selbstorganisation bewältigen. Um die Anforderungen unberechenbarer und chaotischer dynamischer komplexer Systeme zu verstehen, ist jedenfalls zu analysieren, unter welchen Bedingungen und in welcher Form aus Chaos Ordnung entsteht. Bedeutsam ist auch die sich verändernde Umwelt selbstorganisierender Systeme. Komplexe adaptierungsfähige Systeme müssen Ressourcen und Input wie etwa Energie, Information oder Kapital bekommen, um Strukturen und Abläufe zu erhalten, neue Fähigkeiten zu entwickeln und neue Optionen zu gewinnen.

Die Autorin veranschaulicht ihre Überlegungen unter anderem an Fragen der europäischen Integration und des globalen Terrorismus. Dabei sollen ein klareres Bild vom Verhalten solcher Systeme und ein besseres Verständnis der Voraussetzungen ihrer Weiterentwicklung oder ihres Zerfalls gewonnen werden. Schließlich wird eine solche neue Interpretation der tatsächlichen und möglichen Instabilitäten des 21. Jahrhundert wiederum die Politik, die Strategien und die Handlungen beeinflussen.

Neben den Überlegungen zur Selbstorganisation und ihrer Anwendung auf die Entwicklung der Europäischen Union sind aus sicherheitspolitischer Perspektive insbesondere die Ausführungen zum Terrorismus bemerkenswert. Hier erweist sich die Fähigkeit des Terrorismus, wunde Punkte offener Systeme zu nützen, als eine seiner großen Stärken. Umgekehrt legt die dezentrale Organisation des internationalen Terrorismus nahe, ihn durch die Behinderung jener Fähigkeiten, Forderungen und Eigenschaften, die zum Überleben notwendig sind, zu bekämpfen.

Walter Matyas

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