Bundesheer Bundesheer Hoheitszeichen

Bundesheer auf Twitter

Kampfanzug neu

Der Kampfanzug Neu ist auf die zukünftigen Anforderungen im Einsatz zugeschnitten - die Funktionalität steht im Vordergrund. Der Kampfanzug Neu gewährleistet unseren Soldaten einen optimalen Schutz vor Kälte, Nässe sowie Splitter und ermöglicht ihnen maximale Beweglichkeit. Für den Auslandseinsatz in anderen Klimazonen sowie für spezielle Aufgaben, z. B. im alpinen Gelände, wird der Kampfanzug Neu mit zusätzlichen Ausrüstungsgegenständen modular ergänzt.

Erprobung und Festlegung

Nach zweijähriger Entwicklung und Erprobung wurden die Anforderungskriterien und das Aussehen des Kampfanzuges Neu festgelegt. Diese Anforderungskriterien hat die eingesetzte Projektgruppe unter der Führung der zuständigen Fachabteilung im BMLV und Einbindung der Fachdienststellen im Bundesheer wie z. B. der Heeresbekleidungsanstalt, Vertretern der Truppe sowie der Waffenschulen erstellt. Besonders wertvoll war dabei die Mitarbeit der Jägerschule, die bei der Entwicklung des Tragesystems, der Funktionsunterwäsche und Nässeschutzbekleidung sowie beim Kälteschutz entscheidend mitgewirkt hat.
Den Schnitt des Kampfanzuges Neu haben die Vertreter der Truppe gemeinsam mit der Arbeitsgruppe Kampfanzug Neu festgelegt. Die Farbe braungrün (RAL 7013) war für die Multifunktionalität des Kampfanzuges Neu im Hinblick auf die Weiterverwendung des Feldanzug 75 eine Vorgabe, eine "Fleckentarnung" wurde daher nicht verfolgt.

Neu sind:

Ausstattungsmodule
Der Kampfanzug Neu ist auf Module zur flexiblen Verwendung aufgebaut. Im Grundmodul sind jene Ausrüstungsgegenstände enthalten, die jeder Soldat zur Erfüllung seiner militärischen Aufträge und während der Ausbildung benötigt.
Spezielle Einsatzfunktionen, bestimmte Waffengattungen und Spezialkräfte mit besonderen Einsatzerfordernissen sowie unsere Einsatzkräfte im Ausland in andere Klimazonen werden mit Zusatzmodulen ausgestattet.

Kampfanzugkappe
Die Kampfanzugkappe schwer ist aus festerem Material mit innenliegenden Ohrenklappen gefertigt. Der steife Kappenschild dient als Blendschutz.

Kampfanzugjacke
Die Kampfanzugjacke schwer wird je nach Jahreszeit und Witterung alleine oder in Kombination mit Thermojacke bzw. Thermojacke Alpin oder Nässeschutzjacke getragen. Für die Sommerzeit ist die Kampfanzugjacke leicht vorgesehen.
Bei allen Jacken sind die Nähte und Knöpfe so ausgelegt, dass auf der Schulter keine Druckstellen entstehen. Die Dienstgradabzeichen werden daher auf einer Schlaufe zwischen der linken Brusttasche und der Knopfleiste getragen.
Am linken Oberarm ist das Nationalitätenzeichen angebracht. Am rechten Oberarm ermöglicht ein Klettband auf gleicher Höhe das Tragen von Verbands- oder Kontingentsabzeichen. Auch Funktionsschleifen für Dienste vom Tag, Sicherheitsorgane etc. können daran befestigt werden.

Kampfanzughose
Die Kampfanzughosen sind analog der Kampfanzugsjacke in einer Version leicht bzw. schwer für Sommer und Winter gefertigt. Der Soldat kann sie mit Hosengurt oder mit Hosenträger tragen. Die Kampfanzughose ist gemeinsam mit Kampfschuh oder Feldschuh zu tragen; sie hat einen integrierten und verstellbaren Hosenabschluss.

Nässe- und Kälteschutz
Die Thermojacke bzw. Thermojacke Alpin sowie die Nässeschutzjacke bilden mit der Thermohose und der Nässeschutzhose den Hauptbestandteil des Nässe- und Kälteschutzes. Dazu kommen Nässeschutzhandschuhe, Nässeschutzsocken. Thermomütze, Stirnband, Unterziehhaube (Infanterie- und Mech-Modul); Leder- und Wollhandschuhe vervollständigen den Kälteschutz.

Unterwäsche
Unter dem Kampfanzug Neu trägt der Soldat je nach Auftrag entweder die Baumwollunterwäsche oder die Funktionsunterwäsche. Neu im System ist eine kurze Unterhose. Zusätzlich erhält jeder Soldat ein Rollkragenleibchen, das eine schweißabsondernde Innenschicht hat.

Persönliche Ausrüstung

Die Ausrüstung wird ergänzt durch: Splitterschutzbrille, Feldflasche aus Kunststoff, Trosssack, Dreiecktuch, Toiletteartikeltasche, Reinigungszubehör, Badepantoffel, Plane, Handtuch groß und Tragetasche. Aus der bisherigen Ausrüstung und Bekleidung werden einige bewährter Gegenstände übernommen, wie Hosengurt, Barett und Wollsocken.

Insgesamt wird der Kampfanzug Neu strapazierfähiger, leichter und flexibler in der Trageweise. Er ist bei gleichzeitig Wasserdampfdurchlässigkeit wasserdichter und trocknet schneller.

Weitere Verwendung des Feldanzuges 75

Bis zur vollständigen Ausstattung aller Verbände mit Kampfanzug Neu verbleibt der Feldanzug 75 mit Feldhose und Feldhemd in Verwendung. Als zusätzliche Oberbekleidung wird die Kampfanzugjacke schwer oder die Nässeschutzjacke getragen. Die Thermojacke kann, wie bisher der Feldpullover, in der Kaserne und beim Ausgang als oberstes Bekleidungsstück getragen werden.

Beschaffung und Ausstattung

Die Beschaffungsfreigabe ist erfolgt. Es sind zirka fünfzehn Monate für die Ausschreibung, Auftragsvergabe, Lieferung und Abnahmekontrolle erforderlich, welche das Amt für Rüstung und Wehrtechnik gemeinsam mit der HBA wahrnimmt. Die Ausstattung der Truppen wird entsprechend der Prioritätenfestlegung des Führungsstabes über mehrere Jahre hinweg erfolgen.

Obstlt Franz Krug, JgS

Eigentümer und Herausgeber: Bundesministerium für Landesverteidigung | Roßauer Lände 1, 1090 Wien
Impressum | Kontakt | Datenschutz | Barrierefreiheit

Hinweisgeberstelle