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"High Value Assets" - Einsätze in höchster Qualität

Das Österreichische Bundesheer steht erneut vor umfassenden Strukturänderungen. Die Vorgaben der Bundesregierung bis in das Jahr 2014 530 Millionen Euro einzusparen - das ist ein Viertel eines jährlichen Verteidigungsbudgets - zwingen das Österreichische Bundesheer bei Ausrüstung und Gerät massiv einzusparen. Dadurch wird auch eine neuerliche Umstrukturierung bis auf die Ebene der Einheit durchzuführen sein. Es ist zu hoffen, dass dieses Mal nicht nur die Vorgaben in Bezug auf die Struktur, sondern auch eine Anpassung der Auftragslage stattfindet.

Bei einer Strukturanpassung an eine entsprechende Auftragslage wäre anzustreben, Elementen die notwendige Ausstattung an Waffen und Gerät zu belassen bzw. jene, die sie zur Auftragserfüllung benötigen, zuzuweisen.

Eine zunehmend größere Herausforderung ist, die benötigte Ausrüstung jeglicher Art von anderen Truppenkörpern für die Auftragserfüllung anzufordern und dann rechtzeitig und in entsprechender Menge zu erhalten. Das Ziel muss es sein, das für die Verbände benötigte Mengengerüst an Personal, Waffen und Gerät für die Erfüllung der Aufträge, bereits in den Organisationsplänen und in den Materialstrukturen einzuplanen und die Truppe auch damit auszustatten. Nur so ist eine effiziente Auftragserfüllung von den Verbänden erwartbar!

Einmeldung zu internationalen Einsätzen.

Derzeit sind zwei Hauptaufgaben für das Radarbataillon im Österreichischen Bundesheer ableitbar. Die Luftraumüberwachung als Inlandsaufgabe und die Entsendung von Soldaten im Rahmen von internationalen Einsätzen als Auslandsaufgabe. Im ersten Halbjahr 2011 gibt es zwei EU-Battle Groups, eine unter schwedischem und die zweite unter niederländischem Kommando. Interessant dabei ist, dass seit Jahren durch Österreich hauptsächlich Soldaten (Quantität) eingemeldet werden. Das Einmelden von "High Value Assets" (Qualität - begrenzt verfügbar) erfolgt nur in eingeschränktem Maße. Somit steht das Österreichische Bundesheer auf einer Stufe mit Staaten wie Polen, Litauen und Rumänien. Dabei wären Teile unserer Armee, hier ganz im Speziellen die Luftstreitkräfte, aufgrund der entsprechenden Ausstattung und vor allem des sehr guten Ausbildungsstandes des Kaderpersonals, für Auslandseinsätze gerüstet.

Bei vielen Übungen mit ausländischen Armeen - als Beispiel sei hier die Übung "ELITE" 2010 in Deutschland genannt - haben sich die dort teilnehmenden Einheiten exzellent geschlagen. Eingesetzt waren Teile der Fliegerabwehrtruppe und des Radarbataillons. Die Teilnehmer des Radarbataillons wurden aus dem gesamten Bereich des Verbandes (inkl. der verlegbaren Führungs- und Kontrollzentrale/Luft) zusammengestellt. 28 Nationen beteiligten sich an dieser Übung. Das österreichische Kontingent konnte zum wiederholten Mal beweisen, dass gerade die österreichischen Luftstreitkräfte geeignet sind, an internationalen Einsätzen im Ausland teilzunehmen.

Die für diese internationalen Einsätze möglichen und verfügbaren Elemente im Radarbataillon sind Radarsensoren und verlegbare Führungs- und Kontrollzentralen/Luft mit der entsprechenden Infrastruktur zur Einbindung von Daten und Sprache. Dass diese Elemente mit denen anderer Armeen kompatibel sind, wurde mehrmals bei Übungen mit ausländischen Streitkräften (Übung "AMADEUS") getestet.

Auch bei einer möglichen Wehrsystemänderung auf ein Freiwilligenheer, wären gerade die hochspezialisierten Teile des Radarbataillons für eine Verwendung in Auslandseinsätzen prädestiniert.

Egal wie die politische Entscheidung über eine mögliche Zukunft des Heeres lautet: Es sollten auf jeden Fall alle Anstrengungen unternommen werden, nicht nur Fähigkeiten zu erhalten sondern weiter auszubauen. So können solide Einsatzvorbereitungen und, in weiterer Folge, Einsätze in höchster Qualität durchgeführt werden.

Die Chance "High Value Assets" einzumelden, ist vorhanden - sie müsste lediglich genützt werden.

Oberst Alfred Moser, MSD

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