Bundesheer Bundesheer Hoheitszeichen

Bundesheer auf Twitter

Radarbataillon

Das Radarbataillon des Kommandos Luftraumüberwachung stellt die personelle und materielle Einsatzbereitschaft aller verlegbaren passiven Komponenten sicher, die zur Luftraumüberwachung notwendig sind. Es ist für die Ortsfesten und mobilen Radarstationen, die Tieffliegererfassungsradare und für die Sicherstellung der dazu erforderlichen Fernmeldeverbindungen verantwortlich.

Das Radarbataillon (RadB) errichtet und betreibt mobile Radarsensoren sowie mobile Zentralen. Im Anlassfall führen die Bediensteten mit Hilfe dieser Einrichtungen die Luftraumbeobachtung und den Radarleitdienst im dezentralen oder autonomen Betrieb durch.

Des Weiteren ist der Verband verantwortlich für

  • die Ortsfesten Radarstationen, - die mobilen Flugfunkstationen,
  • das mobile Richtverbindungs-Funknetz zum Betrieb der Radarsensoren und
  • die Versorgung aller Verbände und Einheiten der Luftraumüberwachung.

Gliederung

Stabskompanie (StbKp):

Die Stabskompanie des RadB hebt sich im Vergleich zu anderen Stabskompanien des Bundesheeres durch drei markante Merkmale ab: Zum Ersten hat sie einen Wach- und Sicherungszug mit fünf Jägergruppen integriert. Dieses Element dient zur infanteristischen Sicherung eingesetzter Radar- und Führungsunterstützungselemente des Bataillons. Gleichzeitig ist diese Teileinheit eine der letzten verbliebenen Infanteriezüge im Bundesland Salzburg (ein weiterer Infanteriezug befindet sich in Tamsweg bei der 3. Kompanie des Jägerbataillons 26). Zum Zweiten nimmt die Stabskompanie auch Versorgungsaufgaben (vorwiegend Transportaufgaben) für das Kommando Luftraumüberwachung (KdoLRÜ) wahr, da dieses über keine eigenen Versorgungselemente verfügt. Eine weitere Besonderheit stellt schlussendlich die sehr umfangreiche und spezialisierte Werkstättenkapazität für die Wartung und Instandsetzung einer großen Anzahl an Spezialfahrzeugen des RadB dar.

Ortsfeste Radarstationen (ORS):

Die Ortsfesten Radarstationen Kolomannsberg, Speikkogel und Steinmandl bilden das Rückgrat der passiven Luftraumüberwachung. Sie werden - mit Ausnahme von Wartungsereignissen - das ganze Jahr über durchgehend betrieben (24 Stunden am Tag/sieben Tage die Woche) und liefern die Grundlage für die Identifizierung und Klassifizierung sämtlicher Luftfahrzeuge im österreichischen Luftraum.

Alle drei Stationen verfügen über ein Long-Range-Radarsystem (LRR) der neuesten Generation, das in mehreren Staaten weltweit im Einsatz ist. Die Stationen weisen ein hohes Maß an Autarkie auf. Sie sind das ganze Jahr über erreichbar, wenngleich die exponierte Lage witterungsbedingt sehr unterschiedliche Transportmittel (z. B. Überschneefahrzeuge, geländegängige Fahrzeuge etc.) erfordert.

Mobilradarstation (MRS):

Die Mobilradarstation ist ein "Reaktionselement" des Verbandes. Sie ermöglicht im Falle einer - operativ beurteilten - Radarverdichtung, den Einsatz eines zusätzlichen, weit reichenden Radarsensors. Dies kann einerseits bei Wartungen des ortsfesten Radars, andererseits im Fall eines erhöhten Bedarfes einer Luftraumüberwachung auftreten.

Beispiele aus den vergangenen Jahren sind die Upgrades der ORS von Medium-Range- auf Long-Range-Radar-Systeme oder die Luftraumsicherung anlässlich der Fußball-EM "EURO 08".

Das zweite zentrale Element der MRS ist die verlegbare Führungs- und Kontrollzentrale/Luft (vlgbFü&KontrZ/Lu). In Analogie zu den Einrichtungen der Einsatzzentrale/Basisraum (EZ/B) besitzt sie die Voraussetzungen für die selbstständige Bewirtschaftung eines Luftraumes nach militärischen Grundsätzen.

Tieffliegererfassungsradarsystem (TERS):

Das Tieffliegererfassungsradarsystem ist das zweite "Reaktionselement" des Bataillons. Diese Einheit wurde in den 1990er Jahren, aufgrund der Erkenntnisse aus der Jugoslawien-Krise, ins Leben gerufen. Sie deckt das Spektrum der tieffliegenden Luftfahrzeuge ab, die durch die bereits erwähnten Einheiten nicht systemimmanent abgedeckt werden können. Bestückt mit sechs modernen Sensoren des Typs RAC-3D (Radar for Alert and Coordination) überwacht das TERS taktisch beurteilte Hauptanflugrouten für Luftfahrzeuge.

Das TERS liefert so einen entscheidenden Beitrag zur Erfassung der Luftfahrzeuge in diesem (unteren) Luftraumsegment und leistet damit einen Beitrag zur Erstellung eines Luftlagebildes. Eine Besonderheit dieser Einheit ist die weitgehende Autarkie auf dem Sektor der Materialerhaltung mit Hilfe eines entsprechend gegliederten technischen Systemdienstes.

Führungsunterstützungskompanie (FüUKp):

Die Führungsunterstützungskompanie hat als eine ihrer Aufgaben, die verlegbaren und mobilen Radarsensoren an das ortsfeste Heeresfernmelde- und Datennetz anzubinden. Dadurch wird die Übermittlung der Erfassungsdaten beim Bedarfsträger (z. B. vlgbFü&KontrZ/Lu) gewährleistet. Dazu stehen der Kompanie modernste Richtfunkgeräte zur Verfügung. Zusätzlich hat die Einheit die Fähigkeit, unter Einsatz eigener Satellitenkommunikationseinrichtungen, Daten (Radar und Sprache) über Satellit zu übertragen, was bereits im In- und Ausland oftmals trainiert wurde.

Eine weitere Kompetenz der FüUKp ist es, derzeit zwei mobile Flugfunktrupps betreiben zu können. Diese stellen die Kommunikation mit den Luftfahrzeugen des ÖBH für die entsprechenden Bedarfsträger sicher. Dieses System ist, durch die derzeit erfolgenden Anpassungen an das System Eurofighter "Typhoon", im Wandel begriffen. Der Beschaffungsprozess für ein neues Flugfunksystem läuft.

Ausbildung und Erhaltung von Fähigkeiten

Ein umfangreicher, fachspezifischer Aus- und Weiterbildungsbetrieb stellt neben den Luftraumsicherungseinsätzen die Hauptaufgabe der Einheiten dar. Neben der Spezialisierung der einzelnen Elemente des Bataillons führen alle Einheiten im Verbund drei Mal pro Jahr die Rekrutenausbildung für das RadB, das Kdo LRÜ, den Betriebsstab LRÜ und das Technisch Logistische Zentrum durch.

Partner

Seit 25 Jahren besteht mit der Versicherungsgesellschaft Generali Gruppe Salzburg eine Partnerschaft. Während dieser Zeit konnten zahlreiche gemeinsame Veranstaltungen durchgeführt werden. Dadurch kommt die Zusammenarbeit zwischen dem ÖBH und der zivilen Wirtschaft deutlich zum Ausdruck, was im Bundesland Salzburg auch eine hohe Öffentlichkeitswirksamkeit erzielt.

Bataillonsabzeichen

Das Abzeichen besteht aus einem spanischen Schild mit luftwaffenblauem Hintergrund und silberfarbener Umrahmung. Im oberen Drittel befindet sich ein rot-weiß-roter Balken mit dem silbernen Adler der Fliegertruppe als Zugehörigkeitsmerkmal zum vorgesetzten Kommando, dem großen Verband der Luftraumüberwachung. Im Zentrum des Schildes ist als Symbol ein Radarscope in schwarz, mit vier goldenen, konzentrischen Kreisen, vier Sektorlinien und dem überdeckenden Schreibstrahl in den Fängen eines Adlers, abgebildet. Dieses Radarscope ist das traditionell bekannte Symbol für Radarsysteme. Im Radarscope ist im unteren Segment der Schriftzug RadB mit goldenen Buchstaben, schwarz umrandet eingefügt. Das schwarzgoldene Radarscope ist mit einer silberfarbenen Schwinge unterlegt, welche die besondere Dynamik dieses Bataillons hervorheben soll.

Major Stefan Schmidt, Offizier für Öffentlichkeitsarbeit

Eigentümer und Herausgeber: Bundesministerium für Landesverteidigung | Roßauer Lände 1, 1090 Wien
Impressum | Kontakt | Datenschutz | Barrierefreiheit

Hinweisgeberstelle