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Kaiserjägermuseum

Der 16. Jänner 1816 gilt als Geburtstag der Tiroler Kaiserjäger. Das Museum auf dem Bergisel in Innsbruck widmet sich der wechselhaften Geschichte der kaiserlichen Elitetruppe von deren Gründung bis zum Untergang im Jahr 1918.

Bereits vor über 130 Jahren eröffnete das Kaiserjägermuseum. In den letzten Jahren hat man ihm dieses Alter allerdings schon stark angesehen. So wurde es im Zuge des Neubaues des "Tirol-Panoramas" renoviert und wird seit dem Jahr 2011 vom Tiroler Landesmuseum mitbetreut. Wer heute ins Kaiserjägermuseum möchte, der betritt es über das Tirol-Panorama, das nun das Riesenrundgemälde von Zeno Diemer zur 3. Bergiselschlacht 1809 beherbergt. (Und das man auf dem Weg keinesfalls links bzw. im konkreten Fall rechts, liegen lassen sollte.) Unterirdisch gelangt der Besucher schließlich in das Kaiser­jäger­museum und findet sich zei­t­lich in den aus­gehen­den Na­­po­­­leonischen Kriegen wieder. In jener Zeit wurde ein Vorläufer der Kaiserjäger, das "Tiroler-Jägerkorps" (1813 bis 1815) aufgestellt. Vom Parterre gelangt man zuerst ins Untergeschoß, in die Kapelle "Zu unserer hohen Frau von Tirol", wo sich einem durch eine große Glasfront das Panorama von Innsbruck und der Nordkette eröffnet. In diesem Raum sind auch die Ehrenbücher aufbewahrt, in denen alle Tiroler Gefallenen von 1796 bis 1945 (inklusive der Bombenopfer) verzeichnet sind. Von Raum zu Raum führt die Geschichte von der Aufstellung des ersten Kaiserjäger-Regiments über die Ober­italienischen Kriege, die Besetzung der Herzegovina 1878 bis zum Ersten Weltkrieg. Die Exponate reichen von Waffen über Uniformen bis zu Gemälden und Fotos. Die Beschreibung ist allerdings spärlichst und wer kein Spezialist ist, dem bleiben Sinn und Bedeutung vieler Ausstellungsstücke verschlossen.

Nie wird der Versuch unternommen, das Gezeigte in einen historischen Kontext zu stellen oder eine moderne Darstellungsform zu wählen.

Breiter Raum wird naturgemäß den Kaiserjägern, inzwischen waren es vier Regimenter, im Ersten Weltkrieg eingeräumt. 20 000 von ihnen kamen im Osten und im Krieg gegen Italien ums Leben. Auch hier sind die Exponate außergewöhnlich. Die Gemälde stammen oft von bedeutenden Künstlern der damaligen Zeit, die bis heute hoch im Kurs stehen. Die Fotos aus dem Kaiserjägerarchiv sind historisch einmalig und wertvoll. Doch leider wird darauf kaum hingewiesen.

Unter dem Dach, wo sich früher ebenfalls noch militärische Ausstellungsstücke befanden, wurde nun der Versuch unternommen, die Zeit zwischen den Zusammenbruch der Monarchie und dem modernen Europa des 21. Jahrhunderts mit einer interaktiven Schautafel zu überbrücken.

Die hier als Kritik geäußerten Punkte sind gewollt. Das Konzept des Tirol-Panoramas sah nämlich vor, die Sammlung der Kaiserjäger als "Museum im Museum" weiterzuführen und "den Charme einer historischen Sammlung" beizubehalten. Dem interessierten Laien wird dieser verstaubte Charme, der im groben Kontrast zur teils sogar experimentellen Ausstellung im Rest des Tirol-Panoramas steht, aber wohl oft verborgen bleiben.

Mag. Uwe Schwinghammer

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