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Fliegerabwehrbataillon 3

Das Fliegerabwehrbataillon 3 (FlAB3) ist ein Kampfverband der Luftraumüberwachung, der im Objektschutz gegen Luftangriffe die Ultima Ratio darstellt.

Das FlAB3 ist in der Garnison Wals/Salzburg mit Kommando und Stabsbatterie und zwei Fliegerabwehrbatterien stationiert. Es hat einen durchschnittlichen Aktivstand von 350 Soldaten (Berufssoldaten und Grundwehrdiener) sowie 350 übungspflichtige Milizsoldaten und wurde bis 2011 ein- bis zweimal jährlich im Assistenzeinsatz im Burgenland eingesetzt.

Aufgaben

Die Fliegerabwehrtruppe ist eine Kampftruppe, die mit ihren bodengestützten Einsatzmitteln bei der Luftraumsicherung wichtige Räume, Objekte und Einrichtungen gegen Angriffe aus der Luft schützt. Der Schutz der eigenen Truppe hat dabei Vorrang. Damit leistet die Fliegerabwehrtruppe einen wesentlichen Beitrag zum Erfolg und zur Erhaltung der Kampfkraft der Streitkräfte. Zur Bekämpfung gegnerischer Luftfahrzeuge und Flugkörper setzt sie moderne Radarsysteme, Fliegerabwehrkanonen und Lenkwaffen ein. Bei Luftraumsicherungsoperationen für Großveranstaltungen wird die Luftraumüberwachung (LRÜ) verdichtet und wichtige Objekte und Räume gesichert.

Systeme und Fähigkeiten

Der Datenverbund zwischen den Systemen ist ein wesentliches Kriterium zur Auftragserfüllung. Die Fliegerabwehr ist in den Datenverbund des Luftraumüberwachungssystems "Goldhaube" eingebunden. Die erforderlichen Daten werden von der Luftraumüberwachungszentrale (LRÜZ) über eine Taktische Einsatzzentrale (TEZ) an das Aufklärungs- und Zielzuweisungsradar (AZR) "Flamingo" und weiter zu den Zieldatenempfängern der 35-mm-Feuereinheiten und der leichten Fliegerabwehrlenkwaffe "Mistral" übertragen. Die maximale Dauer der Datenübertragung beträgt zwei Sekunden.

Das AZR "Flamingo" ist ein mobiles 3D-Radarsystem und dient zur Erfassung von Luftzielen sowie zur Führung und Koordination des Feuerkampfes. Außerdem wird es zur Identifizierung und Klassifizierung von Luftfahrzeugen verwendet.

Der Flugmeldezug besteht aus sechs Flugmeldetrupps zu je vier Mann. Die Aufgabe der Flugmeldetrupps ist die rechtzeitige Alarmierung der eigenen Kräfte bei feindlichen Luftangriffen und Luftlandungen in Räumen, die nicht von den Radarsensoren überwacht werden. Die Flugmeldungen können von allen im Raum befindlichen Kräften mitgehört werden. Die leichte Fliegerabwehrlenkwaffe "Mistral" ist ein tragbares Fliegerabwehrlenkwaffensystem kurzer Reichweite vom Typ "Fire and Forget" (die Lenkwaffe lenkt sich nach dem Auffassen und Abfeuern automatisch ins Ziel).

Die 35-mm-Feuereinheit mit Feuerleitgerät 98 "Skyguard" bildet zusammen mit zwei 35-mm-Zwillingsfliegerabwehrkanonen 85 (ZFlAK) ein mobiles Allwetter-Feuerleitsystem für die Tiefstflieger- und Flugkörperabwehr.

Historische Entwicklung und Tradition

Die Entwicklung der Fliegerabwehr begann während der Französischen Revolution. Österreichische Artilleristen versuchten, Artilleriebeobachter des Gegners in Fesselballonen mit ihren Artilleriegeschützen zu bekämpfen. Aus dieser Zeit stammt auch die Verehrung der heiligen Barbara als Schutzpatronin und der im Fliegerabwehrbataillon 3 traditionelle Brauch der Barbarataufe von neu aufgenommenen Kadersoldaten.

Der zugeordnete Traditionsverband ist die Fliegerabwehrartillerie der Ison- zoarmee sowie der 6. k.u.k. Armee. Das wichtigste Ereignis waren die Luftkämpfe am Montello am 19. Juni 1918. Der Traditionsmarsch "Frisch auf" stammt von Robert Penesch.

Der Verband hat sich aus der Fliegerabwehrabteilung 3 (1963), dem Fliegerabwehrbataillon 3 (1980er Jahre) über das Fliegerabwehrregiment 3 (mit acht Fliegerabwehrbatterien in drei Standorten - Wals, Hörsching, Steyr) wieder zum Fliegerabwehrbataillon 3 entwickelt.

Eine Partnerschaft besteht seit dem 5. August 1980 mit der Firma Atomic in Altenmarkt i. Pongau. Zahlreiche Aktivitäten unterstreichen diese bereits seit mehr als 30 Jahren bestehende Partnerschaft.


Major Johann Gander

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