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TRUPPENDIENST und der Europagedanke - Transport, Ausformung und Umsetzung

Europa ist derzeit zwar in aller Munde, aber noch keineswegs in den Herzen aller Österreicher. Das zeigen die jüngsten Umfragen. Soll der Europagedanke jedoch das Verhalten der Menschen mitbestimmen, hängt das auch vom Transport und von der Umsetzung dieses Gedankens ab, u. a. in den Streitkräften.

Beim Transport und bei der Umsetzung des Europagedankens wird der Wert der nationalen Streitkräfte als prägendes Element dieses Gedankens oftmals unterschätzt, sind es doch die Soldaten, die letztlich Interessen einer gemeinsamen europäischen (Außen- und) Sicherheitspolitik mit durchzusetzen haben (u. a. im Sinne der Petersberg-Erklärung vom Juni 1992).

Der Europagedanke wird de facto nur dann in die Ausbildung integriert, wenn Kaderangehörige, die Ausbildung betreiben, selbst davon überzeugt sind und/oder danach handeln. (Das "oder" ist nur ein scheinbarer Widerspruch. Ein Soldat kann - z. B. durch Zusammenarbeit mit ausländischen Soldaten - durchaus auch im Sinne des Europagedankens handeln, wenn er selbst davon nicht überzeugt ist, ja sogar wenn er ein Gegner der EU ist.) Genau hier kommt TRUPPENDIENST ins Spiel, eine Fachpublikation mit der klar definierten Zielgruppe "Kader der unteren Führung". Aufgrund der Struktur und der Blattlinie werden die Themen von Personen aus den Kernbereichen des gesamten Bundesheeres vorgeschlagen. Die Beiträge stammen großteils ebenfalls aus dem Kader und spiegeln deshalb auch die jeweilige Stimmungslage dieser Personengruppe wider. Darüber hinaus hat die Zeitschrift eine hohe Kontaktfrequenz (Abonnement-Zeitschrift, im Dienst ebenfalls präsent, wird von vielen Lesern gesammelt).

In Bezug auf den Europagedanken geht es dabei vor allem um drei Grundfragen: - In welcher Form und in welchem Umfang hat TRUPPENDIENST bisher Themen, die direkt mit dem Europagedanken zusammenhängen, transportiert?

- Wie war der Europagedanke dabei ausgeformt?

- Welche Aktivitäten hat TRUPPENDIENST darüber hinaus bislang im Sinne des Europagedankens gesetzt (vor allem durch grenzüberschreitende Zusammenarbeit)?

Transport des Europagedankens

Der Transport des Europagedankens durch TRUPPENDIENST erfolgte vor allem durch - Einzelbeiträge (vorwiegend längere Berichte und Analysen), - Rundschaubeiträge (vorwiegend Nachrichten und Kurzberichte), - Kolumnen (vorwiegend Analysen und Kommentare, verfasst von österreichischen Offizieren im Aktiv- und im Ruhestand), - Leserzuschriften/Leserbriefe (Stellungnahmen, Meinungen).

- Spezialhefte, Poster und Beilagen.

Für die Auswertung erfasst wurden Beiträge, die den Europagedanken oder ein EU-Thema (dieses musste aber nicht zwingend das Hauptthema des Beitrages sein), einschließlich EWG und EG direkt behandeln. Bewusst nicht erfasst wurden Beiträge ausschließlich über die UNO, die NATO (einschließlich NATO-PfP) und/oder den Warschauer Pakt, selbst wenn es dabei um Geschehnisse im europäischen Raum ging.

Insgesamt sind von 1962 bis 2005 in TRUPPENDIENST 341 themenrelevante Beiträge erschienen. Davon waren 10 besonders negativ und 13 besonders positiv. Der Gesamtumfang der themenrelevanten Beiträge umfasste ca. 500 Druckseiten. Die Auswertung dieser Beiträge zeigt u. a.: - Vor 1982 wurde der Europagedanke in Beiträgen - gleich welcher Art - nur sporadisch behandelt. Die kontinuierliche Behandlung des Europagedankens (bzw. von Teilbereichen) begann 1982.

- Mit dem sich abzeichnenden Zusammenbruch des Warschauer Paktes vervielfacht sich ab 1989 die Anzahl der themenrelevanten Beiträge. Das TRUPPENDIENST SONDERHEFT "Zur sicherheitspolitischen Entwicklung in Europa" bot eine Analyse der geänderten sicherheitspolitischen Lage.

- Ab 1992 erschienen pro Jahr mindestens 15 themenrelevante Beiträge. Das ist u. a. auch ein Hinweis auf ein Umdenken: weg vom Paktdenken sowie vom klassischen Neutralitätsverständnis und hin zur Solidarität in Europa. Dieser Trend zeigt sich auch im TRUPPENDIENST SONDERHEFT 1/1993 "Österreichische Sicherheit in Europa". Die relativ zahlreichen Beiträge mit einem sehr positiven Tenor zum Europagedanken zwischen 1992 und 1994 weisen u. a. auf den EU-Beitritt Österreichs 1995 hin.

- Das "Zwischenhoch" des Jahres 1998 weist auf die 1. EU-Präsidentschaft Österreichs in diesem Jahr hin.

- Einen klaren Europaschwerpunkt stellt das TRUPPENDIENST-SPEZIAL 2/1999 "Der Amsterdamer Vertrag - Neue Sicherheits- und Verteidigungsaspekte für Österreich" dar.

- Die Kumulation der stark kritischen Beiträge des Jahres 2000 steht in direktem Zusammenhang mit den Sanktionen gegen Österreich durch die (damaligen) EU-14.

- Der Maximalwert des Jahres 2005 hängt mit der 2. EU-Präsidentschaft Österreichs im Jahr 2006 zusammen. Für 2006 sind weitere themenrelevante Beiträge vorgesehen.

Die Beiträge entsprechen generell weder im Stil noch in Form einer "Werbung für die EU", sie werden daher mit hoher Wahrscheinlichkeit auch vom Leser mehrheitlich nicht als solche empfunden. Als Fachbeiträge erreichen sie daher auch EU-Skeptiker (und solche, die es durch die so genannten Sanktionen erst geworden sind). Das Wissen über den Europagedanken, zumindest über dessen sicherheitspolitische Teilbereiche, wird somit durch TRUPPENDIENST im Kader gehoben und - damit verbunden - auch die Akzeptanz des Gedankens gefördert.

Viele TRUPPENDIENST-Autoren entstammen - wie oben bereits dargestellt - selbst der Lesergruppe. Ihre Beiträge spiegeln daher auch den Wissensstand und die jeweilige Stimmungslage dieser Personengruppe wider. Sie haben ein gutes Image, sind vielen Lesern persönlich bekannt und daher glaubhafter als persönlich unbekannte Autoren oder Politiker, bei denen so mancher Leser bei Europathemen ein "Werben in eigener Sache" vermutet.

Darüber hinaus wurden ca. 300 Ausgaben "Wehrkunde", "Europäische Wehrkunde - Wehrwissenschaftliche Rundschau" und "Europäische Sicherheit" auf insgesamt ca. 85 Druckseiten besprochen. 57 direkt themenrelevante Bücher wurden auf insgesamt ca. 15 Druckseiten rezensiert.

TRUPPENDIENST ist seit 2001 auch im Internet präsent (auf der Homepage des Österreichischen Bundesheeres - www.bundesheer.at) Dargestellt wird u. a. das laufende Heft mit Inhaltsangaben in Englisch und Französisch. Im Online-Archiv befindet sich darüber hinaus ein Teil der ab 2001 erschienenen Einzelbeiträge.

Ebenfalls im Internet befindet sich das auf Basis des TRUPPENDIENST-Produktes Militär International (Beilagen, Spezialhefte) erstellte Recherchetool Militär International online. Dieses gibt u. a. Aufschluss über die militärische Stärke der europäischen Staaten (mit direkten Vergleichsmöglichkeiten innerhalb von Sekunden).

Besondere Themenrelevanz hat auch das TRUPPENDIENST-Taschenbuch EUFOR "Althea" - Das Buch zum Einsatz.

Mit Jänner 2006 erschien das erste Heft TRUPPENDIENST international (in Englisch). Auch dieses neue Produkt behandelt u. a. EUFOR "Althea", den Militäreinsatz der EU im Kosovo. Die wichtigsten Beiträge daraus sind im Internet ebenfalls über die Bundesheer-Homepage abrufbar.

Ausformung des Europagedankens

Das in den oben genannten Beiträgen beschriebene Europa ist ein Europa als Teil des westlichen Kulturkreises. Die Europaidee wurde dabei generell als Grundvoraussetzung für eine dauerhafte friedliche Entwicklung gesehen. Allerdings wurde in keinem einzigen Beitrag die konkrete Ausformung des angestrebten Europas klar definiert (Grundwerte, Regierungsform, Grenzen, mit oder ohne Russland usw.), denn in den Beiträgen - vor allem in den Kolumnen - wurde vorwiegend analysiert und kommentiert, nicht aber definiert. Deutlich verknüpft wurde die Europaidee mit der EG und der EU.

Die Beiträge behandelten allerdings nicht alle Aspekte und Facetten des Europagedankens, sondern - wie es in einer militärischen Fachpublikation zu erwarten ist - vor allem den Bereich Sicherheit und Verteidigung. Europäische Streitkräfte werden gewünscht - nicht aber unter Verzicht auf die nationalen Armeen. Mehrfach gefordert wird die Vermeidung von Doppelstrukturen. Die Verteidigung Europas bzw. dessen militärische Aktionen - an denen sich auch Österreich beteiligen sollte - sollten demnach unter Abstützung auf NATO-Strukturen wahrgenommen werden.

Gefordert bzw. gewünscht wurde ein selbstbewusstes, verteidigungsfähiges Europa, das auch zur Machtprojektion (vor allem im Sinne der Petersberg-Aufgaben) imstande ist. Dabei wurde sehr häufig die Zusammenarbeit der europäischen Staaten gefordert. Niemals gefordert wurden hingegen zentral regierte "Vereinigte Staaten von Europa" nach dem Muster der USA.

Bei den Analysen der europäischen Möglichkeiten beeindruckt - vor allem in den Beiträgen von General i. R. Prof. Wilhelm Kuntner - die nüchterne, realistische, von der damaligen Euphorie der Politiker deutlich abweichende Einschätzung der sicherheitspolitischen Möglichkeiten bzw. der sicherheitspolitischen Entwicklung.

Zu den häufig behandelten Teilbereichen zählen: - Österreichs Sicherheitspolitik im Rahmen Europas - diese wurde allerdings hinterfragt, u. a. hinsichtlich der relativ geringen Verteidigungsanstrengungen Österreichs sowie hinsichtlich des österreichischen Beharrens auf der immerwährenden Neutralität.

- KSZE/OSZE (Konferenz/Organisation für Sicherheit und Zusammenarbeit in Europa) - dargestellt und erklärt wurden detailliert deren Ziele, Umfang und Funktion. Ihre Effizienz - vor allem bei realen Konflikten - wurde jedoch fallweise angezweifelt.

- WEU (Westeuropäische Union) - dargestellt und erklärt wurden vor allem deren Ziele, Zustandekommen, Entwicklung, jeweilige Ausformung aber auch deren Grenzen. Ihre Fähigkeit, die erklärten Ziele auch zu erreichen, wurde jedoch fallweise in Frage gestellt.

- GASP (Gemeinsame Außen- und Sicherheitspolitik) - dargestellt und erklärt wurden vor allem deren Ziele, Zustandekommen, Entwicklung, jeweilige Ausformung aber auch deren Grenzen.

- ESVP (Europäische Sicherheits- und Verteidigungspolitik) - erklärt wurden ebenfalls vor allem deren Ziele, Zustandekommen, Entwicklung, jeweilige Ausformung aber auch deren Grenzen.

- CENCOOP (Central European Nations Cooperation for Peace Support) - dargestellt wurden vor allem Entwicklung, Ziele und Aktivitäten, einschließlich des österreichischen Beitrages.

- EU-Militäreinsätze - dargestellt wurden vor allem deren Struktur, deren Zustandekommen sowie der österreichische Beitrag dazu (z. B. EUFOR "Althea").

- EU-Truppen - dargestellt wurden vor allem deren (mögliche) Aufträge, Struktur, und Zuordnung (z. B. Battle-Groups).

Ebenfalls häufig behandelt wurde das Thema EMPA (European Military Press Association), vor allem, weil es TRUPPENDIENST direkt betraf.

Umsetzung des Europagedankens

Ein Kernelement des Europagedankens ist das gegenseitige Vertrauen. Dieses ist u. a. eine Folge des einander Kennens. Jeder Beitrag, der dieses einander Kennen bzw. das einander (besser) Kennenlernen unterstützt, fördert somit auch den Europagedanken - besonders dann, wenn es gleichsam ein Beitrag "aus erster Hand" ist. Die Blattlinie von TRUPPENDIENST sieht vor, möglichst die betroffenen und die verantwortlichen Personen selbst zu Wort kommen zu lassen, anstatt Berichte (von Dritten) über diese zu bringen.

Ein Ungar, der detailliert über ungarische Friedenseinsätze berichtet, ein Slowene, der Abläufe eines slowenischen Ausbildungsverfahren beschreibt, oder ein Pole, der ein Problem - z. B. ein Rauschgiftproblem - in den polnischen Streitkräften ungeschönt darstellt, wirkt dabei glaubhaft und authentisch. Er bietet für die Zusammenarbeit der Streitkräfte Europas wichtige Sachinformationen und er schafft Vertrauen. Damit handeln - so paradox es klingt - selbst wenn sowohl der (ausländische) Verfasser als auch der österreichische Leser Gegner der EU wären - beide klar im Sinne des Europagedankens - egal, ob sie das bezwecken oder nicht. Bei der Umsetzung des Europagedankens ist es letztlich gleichgültig, ob diese bewusst oder unbewusst erfolgt.

Die praktische Umsetzung des Europagedankens in TRUPPENDIENST erfolgte fast ausschließlich in Form von Einzelbeiträgen (also vorwiegend längere Berichte und Analysen). Sie ist das Resultat der Zusammenarbeit von TRUPPENDIENST mit Personen/Medien aus anderen zur Gänze in Europa liegenden Staaten, vor allem zu Führungs-, Ausbildungs-, und Einsatzthemen. Ein Direktbezug zu Europa muss darin nicht vorkommen. Bewusst nicht erfasst wurden: - Beiträge ausschließlich über die UNO, die NATO und/oder den Warschauer Pakt; - kriegsgeschichtliche Beiträge (wohl aber zeitgeschichtliche Beiträge); - Beschreibungen ausländischer Waffen, Geräte und Verfahren durch österreichische Autoren; - Korrespondentenberichte über andere Länder.

Von den durch Zusammenarbeit entstandenen 233 Beiträgen kamen - 80 aus Deutschland (36 aus der ehemaligen BRD, drei aus der ehemaligen DDR und 41 aus dem wieder vereinigten Deutschland), - 60 aus der Schweiz, - 24 aus Ungarn (davon einer vor der Ost-Öffnung), - 15 aus der Slowakei, - elf aus der Tschechischen Republik (davon zwei aus der CSFR und einer aus der CSSR), - neun aus Schweden, - acht aus Slowenien, - fünf aus Italien, - vier aus Finnland, - jeweils drei aus Großbritannien, Frankreich, Polen und Rumänien (davon einer vor der Ostöffnung), - zwei aus Dänemark und - jeweils einer aus Belgien, den Niederlanden und der Ukraine.

Die hohe Zahl der Beiträge aus der Zusammenarbeit mit Deutschland war eine Folge der gemeinsamen Sprache, der räumlichen Nähe sowie persönlicher Kontakte - vor allem von ehemaligen Chefredakteuren - zu den deutschen Autoren.

Die hohe Zahl der Beiträge aus der Zusammenarbeit mit der Schweiz resultierte ebenfalls aus der gemeinsamen Sprache, der räumlichen Nähe und aus persönlichen Kontakten zu den Autoren. Ein weiterer Grund dafür waren die ähnlichen sicherheitspolitischen Parameter (Kleinstaat, immerwährende Neutralität).

Die relativ hohe Zahl der Beiträge aus der Zusammenarbeit mit den Nachbarstaaten Ungarn, der Slowakei, der Tschechischen Republik und Slowenien erfolgte gezielt (u. a. über die EMPA). Einen besonderen Stellenwert hatte dabei die Zusammenarbeit mit Fachzeitschriften dieser Länder, die sich (jeweils auf beiden Seiten) - deutlich sichtbar - in gemeinsam erstellten Heften ausdrückte. Diese Hefte gaben den Soldaten des jeweils anderen Landes Einblicke in die militärischen Strukturen des Nachbarn, die - aufgrund der Sprachbarriere - ansonsten unmöglich gewesen wären. Bisherige Höhepunkte dieser Zusammenarbeit waren gemeinsame Hefte mit "Új Honvédségi Szemle" (Ungarn), "Apológia" (Slowakei), "Armáda" (ebenfalls Slowakei, aus "Apológia" hervorgegangen) und "Slovenska Vojska" (Slowenien).

Die relativ hohe Zahl der Beiträge aus der Zusammenarbeit mit Schweden war ebenfalls die Folge ähnlicher sicherheitspolitischer Parameter (Neutralität).

Von 1962 bis 2005 entstanden somit durch Zusammenarbeit 233 Beiträge mit insgesamt ca. 1 000 Druckseiten (bei mehrteiligen Beiträgen wurde jeder Teil einzeln gezählt; Anm.). Der Bereich Streitkräfte war generell deutlich weniger an der Öffnung zum Ausland interessiert, als z. B. der Bereich Wirtschaft. Die Funktion von TRUPPENDIENST als Plattform und Motor für eine wechselseitige offene Information - gleichsam "von Soldat zu Soldat" - ist daher im Sinne der Friedensgemeinschaft Europa als sehr positiv zu bewerten.

TRUPPENDIENST ist auch Mitglied der 1977 gegründeten European Military Press Association (EMPA). Diese hat derzeit Mitglieder in 15 europäischen Staaten und ist nach Eigendefinition eine Organisation "for chief editors and directors of military periodicals and audio-visual training aids and means of information published in Europe which are of European, national or supraregional importance, [and] for other persons who are experts in security- and defence policy and publish in European military and other media." Auch die EMPA und ihre anderen Mitglieder wirken damit im Sinne des Europagedankens. Viele der durch Zusammenarbeit entstandenen Beiträge in TRUPPENDIENST wurden erst über Mitglieder der EMPA ermöglicht.

Unter den seit 2001 im Internet abrufbaren TRUPPENDIENST-Beiträgen befinden sich wesentlich mehr durch Zusammenarbeit entstandene Beiträge (mit Masse sind das Einzelbeiträge) als direkt europagedankenrelevante Beiträge (denn unter diesen sind sehr viele Rundschaubeiträge, die - ebenso wie Zeitschriftenbesprechungen und Buchrezensionen - von der Redaktion nicht ins Internet gestellt wurden).

Die Zusammenarbeit mit dem europäischen Ausland war niemals eine Einbahnstraße. In Folge dieser - im wahrsten Sinne des Wortes - (bisherige) Grenzen überschreitenden Zusammenarbeit, vor allem im Zusammenhang mit der Produktion gemeinsamer Hefte, erschienen auch zahlreiche österreichische Beiträge in ausländischen militärischen Fachzeitschriften.

Auch bei TRUPPENDIENST International ist eine enge Zusammenarbeit mit Autoren aus anderen europäischen Staaten vorgesehen.

Für 2006 geplant ist auch das International Handbook Military Geography (ein TRUPPENDIENST-Handbuch, ebenfalls in Englisch) mit Beiträgen v. a. europäischer Militärgeografen.

5 000 000 Leserkontakte zum Europagedanken

Geht man davon aus, dass zumindest jeder zweite TRUPPENDIENST-Leser die Zeitschrift zumindest einmal durchgeblättert und dabei zumindest jeden dritten - direkt oder indirekt themenrelevanten - Beitrag wahrgenommen hat, entspricht das bereits insgesamt ca. 5 000 000 Leserkontakten zum Europagedanken - selbst bei vorsichtigster Schätzung.

Basis der Schätzung: durchschnittlich ca. 50 000 Leser pro Heft (davon die Hälfte sind 25 000) und - Zeitschriftenbesprechungen nicht eingerechnet - ca. 600 Beiträge, (davon ein Drittel sind 200).

Die Zahl von 5 000 000 Leserkontakten (25 000 x 200) ist aufgrund der Zielgruppe und der hohen Kontaktfrequenz wahrscheinlich sogar noch zu nieder gegriffen, denn ein erneutes Lesen wurde dabei gar nicht eingerechnet, ebensowenig der Internetauftritt.

Auf einen Blick

Insgesamt sind von 1962 bis 2005 in TRUPPENDIENST erschienen: - 341 themenrelevante Beiträge (Gesamtumfang ca. 500 Druckseiten), - 57 Buchrezensionen und ca. 300 Zeitschriftenbesprechungen (Gesamtumfang ca. 100 Druckseiten) sowie - 233 Beiträge durch Zusammenarbeit (bei mehrteiligen Beiträgen wurde jeder Teil einzeln gezählt, Gesamtumfang ca. 1 000 Druckseiten).

TRUPPENDIENST hat demnach bislang ca. 500 Druckseiten an themenrelevanten Beiträgen zum Europagedanken, vor allem zu dessen sicherheitspolitischem Teilbereich gleichsam punktgenau an die Zielgruppe "Führungs- und Ausbildungskader" transportiert. Darüber hinaus bot TRUPPENDIENST zahlreiche Hinweise auf weiterführende Literatur an.

Die dabei sichtbar werdende Europavorstellung umfasst generell den europäischen Kulturkreis, ohne allerdings dessen Ausformung hinsichtlich der gewünschten Grundwerte, der Regierungsform und der Grenzen klar zu definieren. Behandelt wird in den Beiträgen vor allem der Bereich Sicherheit und Verteidigung, einschließlich der Teilbereiche Österreichs Sicherheitspolitik im Rahmen Europas, KSZE/OSZE, WEU, GASP, ESVP, CENCOOP, EU-Militäreinsätze und EU-Truppen.

Durch Zusammenarbeit mit Personen aus dem europäischen Ausland entstanden in (bewusster oder unbewusster) Umsetzung des Europagedankens ca. 1000 Druckseiten. In Folge dieser Grenzen überschreitenden Zusammenarbeit erschienen auch zahlreiche österreichische Beiträge in ausländischen militärischen Fachzeitschriften. Denn viel effektiver als jede Information über einen Gedanken ist das (bewusste oder unbewusste) Handeln im Sinne eines Gedankens. Jeder Beitrag, mit dem ausländische Soldaten österreichische Soldaten (und umgekehrt) gleichsam "aus erster Hand" informieren - sei es über ihre Ausrüstung, ihre Einsatzgrundsätze oder über ihre Ausbildungs- und Einsatzerfahrungen -, ist eine solche Umsetzung des Europagedankens. Einen derartigen Beitrag zu verfassen, erfordert jedenfalls Mut sowie Engagement und ist gleichsam ein Symbol für ein von Soldaten "gelebtes Europa".

Gemessen am bisherigen Gesamtvolumen (Gesamtdruckseiten) von TRUPPENDIENST nahmen all diese Beiträge zusammen insgesamt mehr als sechs Prozent des Gesamtvolumens ein. Das entspricht - vorsichtig geschätzt - insgesamt ca. 5 000 000 Rezipientenerreichungen (Leserkontakten). Knapp zwei Drittel davon entfallen dabei auf Beiträge, die durch Zusammenarbeit entstanden sind. TRUPPENDIENST setzte und setzt demnach deutlich mehr auf "Europa leben" als auf "Europa loben" - und das mit großem Erfolg!

___________________________________ __________________________________ Autor: Oberst Josef Vyskocil, Jahrgang 1949. Nach der Ausmusterung 1973 als Ausbildungsoffizier und Kommandant verschiedener Fernmeldekompanien beim Fliegerstabsbataillon in Langenlebarn eingesetzt, ab 1978 an der Fernmeldetruppenschule in Wien Kompaniekommandant, in Stabsfunktionen, als Lehrstabsgruppenkommandant (Drahtgebundene Fernmeldemittel) und Kommandant zahlreicher Unteroffizierskurse; seit 1994 Redakteur bei TRUPPENDIENST.

Auszug aus der Seminararbeit "Transport, Ausformung und Umsetzung des Europagedankens in TRUPPENDIENST, der Zeitschrift für Führung und Ausbildung im Österreichischen Bundesheer von 1962 bis 2005" (Universitätslehrgang Sicherheitsökonomie der Corvinus Universität, Budapest).

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