Kulturanalyse als Bestandteil strategischer Studien - das Beispiel Südasien
erschienen in der Publikation "Jahrbuch für internationale Sicherheitspolitik 2001" (ISBN: 3-8132-0778-1) - Dezember 2001
Autor(en):
Univ.-Prof. Dr. Rahul Peter DasRegion(en):
Asien und Ozeanien

Abstract:
Kulturanalyse als Bestandteil strategischer Studien - das Beispiel Südasien
Kulturelle Faktoren beeinflussen menschliches Denken und Verhalten und sind dadurch auch für militärische und strategische Entscheidungen höchst relevant. Ihre adäquate Berücksichtigung und Analyse setzt jedoch voraus, dass die Andersartigkeit des Andersartigen/Fremden auch tatsächlich erkannt und dieses nicht a priori als dem Eigenen/Bekannten entsprechend angesehen wird. In dieser Hinsicht sind im Analyseprozess des international dominanten Diskurses Defizite zu konstatieren. Am Beispiel Südasiens und speziell der dortigen Vorstellungen zur Nationalstaatlichkeit wird gezeigt, wie im Kulturellen anzusiedelnde Faktoren sowohl das Handeln der einzelnen Staaten dieser Region als auch die in Bezug auf Südasien gefällten Entscheidungen westlicher Staaten zu beeinflussen vermögen. Es wird argumentiert, dass die ungenügende Berücksichtigung kultureller Faktoren zu Entscheidungen und Entwicklungen führen kann, die durchaus gravierende Folgen auf internationaler Ebene haben können.
Kulturelle Faktoren beeinflussen menschliches Denken und Verhalten und sind dadurch auch für militärische und strategische Entscheidungen höchst relevant. Ihre adäquate Berücksichtigung und Analyse setzt jedoch voraus, dass die Andersartigkeit des Andersartigen/Fremden auch tatsächlich erkannt und dieses nicht a priori als dem Eigenen/Bekannten entsprechend angesehen wird. In dieser Hinsicht sind im Analyseprozess des international dominanten Diskurses Defizite zu konstatieren. Am Beispiel Südasiens und speziell der dortigen Vorstellungen zur Nationalstaatlichkeit wird gezeigt, wie im Kulturellen anzusiedelnde Faktoren sowohl das Handeln der einzelnen Staaten dieser Region als auch die in Bezug auf Südasien gefällten Entscheidungen westlicher Staaten zu beeinflussen vermögen. Es wird argumentiert, dass die ungenügende Berücksichtigung kultureller Faktoren zu Entscheidungen und Entwicklungen führen kann, die durchaus gravierende Folgen auf internationaler Ebene haben können.