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Jägerbataillon 17

Das Jägerbataillon 17 (JgB17) mit Sitz in der Garnison Straß ist Teil der 7. Jägerbrigade. Es ist der einzige gehärtete Jägerverband des Bundesheeres, ausgestattet mit dem Mannschaftstransportpanzer "Pandur".

Soldaten aus Straß hatten und haben im Österreichischen Bundesheer schon immer einen guten Ruf. Sie gelten in vielen Gebieten als Vorreiter und Pioniere. Seien es die ersten Frauen beim Bundesheer, die 1998 in Straß ausgebildet wurden, oder Erprobungen von neuem Gerät und neuer Ausrüstung, wie zum Beispiel des Kampfanzuges 03. "Militärische Kompetenz, Willensstärke und Konsequenz - und das alles mit einem Schuss Windhund-Flair" spiegeln den "Straßer Geist" wider. Die Ausbildung in Straß ist seit jeher geprägt durch Gefechtsnähe und Erlebnisreichtum - einsatzbezogenes Denken und Handeln wird von jedem Soldaten gefordert und gefördert.

Einsätze

Straßer Soldaten waren und sind an vielen Einsätzen des Österreichischen Bundesheeres im In- und Ausland beteiligt. Ein Höhepunkt war 1991 der Einsatz an der Grenze zum ehemaligen Jugoslawien von der Soboth bis zur burgenländischen Grenze, der von Straß aus geführt wurde.

1999 wurde das erste Kontingent für den Einsatz im Kosovo (AUCON1/KFOR) in Straß formiert und ausgebildet. Die Masse des Kaderpersonals für diese Mission stellten die Soldaten des JgB17. Bis zum Jahr 2003 war die Einsatzvorbereitung für die KFOR-Mission eine der Hauptaufgaben des südsteirischen Verbandes. Zum zehnjährigen Jubiläum des Kosovo-Einsatzes 2009 stellte das JgB17 für das mittlerweile 20. Österreichische Einsatzkontingent (AUCON20/KFOR) das Bataillonskommando und Schlüsselpersonal für die Stabskompanie sowie eine Jägerkompanie. Formierung und Einsatzvorbereitung wurden wieder in Straß durchgeführt.

Die professionelle Arbeitsweise der Straßer Soldaten zeigt sich bis heute auch in unzähligen Assistenzeinsätzen an der burgenländischen Staatsgrenze und in Assistenzeinsätzen im Zuge der Katastrophenhilfe.

Kaderpräsenzeinheit

Seit 2004 stellt das JgB17 eine Jägerkompanie als Kaderpräsenzeinheit (KPE) für die Kräfte für internationale Operationen (KIOP). Personalwerbung, Aufstellung der verschiedenen Organisationselemente und die Ausbildung von KPE-Soldaten sind seit diesem Zeitpunkt eine der wesentlichen Aufgaben des Verbandes. Beteiligungen an unzähligen nationalen und auch internationalen Übungen und Einsätzen unterstreichen dabei das hohe Engagement der Straßer Soldaten.

EU Battle Group

Seit Jahresbeginn ist die Formierung und Ausbildung einer Jägerkompanie des JgB17 als Teil einer EU Battle Group (EUBG) eine weitere Herausforderung. Diese Kompanie bildet das Herzstück des österreichischen Kontingents. In der ersten Hälfte dieses Jahres wurde die Kompanie in Straß ausgebildet und vorbereitet. Nach einer nationalen und internationalen Evaluierung folgt die internationale Vorbereitung bei der EUBG im Zuge von verschiedenen Übungen im In- und Ausland, wie z. B. der Übung "RHINO" 1 in Holland und Belgien. Bei dieser multinationalen Übung im Herbst 2010 übt die EUBG zum ersten Mal im geschlossenen Kampfverband. Hier erfolgt auch die Zertifizierung (Feststellen der Einsatzbereitschaft) durch die Lead Nation Niederlande. Ab 2011 wird diese EUBG ein halbes Jahr (2011/1, die Eins steht für das erste Halbjahr) für Einsätze der schnellen Krisenreaktion im Rahmen der "Petersberg-Aufgaben" bereitgehalten. Das mögliche Einsatzspektrum reicht dabei von militärischen Aufgaben über Trennen von Konfliktparteien, Konfliktverhütung, Evakuierungsoperationen bis hin zu humanitären Aufgaben. Die EU will mit diesem Instrument ihre Fähigkeit verbessern, nach einer entsprechenden politischen Entscheidung weltweit schnell - auch militärisch - auf Krisen und Konflikte reagieren zu können.

Ausbildung von Grundwehrdienern

An mehreren Einrückungsterminen im Jahr werden im Bataillon bis zu 300 Grundwehrdiener gleichzeitig ausgebildet. Besonderes Augenmerk wird auf eine innovative und erlebnisorientierte Ausbildung gelegt. Der Rekrut soll Militär im besten Sinne des Wortes erleben. Die Ausbildung zielt auf die Bewältigung von Herausforderungen in Kampfgemeinschaften (Kameradschaft, Einsatzwille, …) ab. Ziel ist es, dass jeder Grundwehrdiener, der die Kaserne in Straß nach sechs Monaten verlässt, mit einer positiven Einstellung zum Bundesheer und an Erfahrungen reicher ins Zivilleben zurückkehrt und somit zur positiven Meinungsbildung über das Bundesheer in der Öffentlichkeit beiträgt.

Waffen und Gerät

Das JgB17 verfügt über folgende Waffen und Waffensysteme:
  • Mannschaftstransportpanzer "Pandur";
  • Panzerabwehrlenkwaffe 2000;
  • Schwerer Granatwerfer 86;
  • Panzerabwehrrohr 66/79;
  • überschweres Maschinengewehr M2;
  • Maschinengewehr 74:
  • Scharfschützengewehr 69;
  • Sturmgewehr 77;
  • Pistole 80.

Öffentlichkeitsarbeit

Das JgB17 ist stets bestrebt seinen Beitrag zur Öffentlichkeitsarbeit des Österreichischen Bundesheeres zu leisten. Sei es durch die Truppenzeitung, welche mit einer Auflage von über 6 500 Stück viermal im Jahr erscheint, oder durch diverse Veranstaltungen - wie das jährliche Sommerfest - mit bis zu 4 000 Besuchern.

Traditionsverbände des JgB17

Tradition ist ein wesentlicher Bestandteil unserer Kultur und wird im JgB17 geschätzt und gepflegt. Die Traditionsverbände des Bataillons sind das Schützenregiment Nr. 3, das Schützenregiment Nr. 26 und das Alpenjägerregiment Nr. 9. Die Schützenregimenter Nr. 3 und Nr. 26 zeichneten sich bei der 12. Isonzoschlacht im Jahr 1917 aus. Sie waren wesentlich am Durchbruch durch das Isonzotal bei Flitsch beteiligt. Die Erzherzog-Johann-Kaserne bietet allen Besuchern und Gästen die Möglichkeit, sich in einem eigens eingerichteten Museum über die Traditionsverbände und die Geschichte der Kaserne zu informieren.

Partner und Truppenkontakte

Das Jägerbataillon 17 ist sehr gut in das gesellschaftliche Umfeld integriert. Militär hat in der Südsteiermark nach wie vor einen hohen Stellenwert.

Die offiziellen Partner bzw. Truppenkontakte des Bataillons sind

  • das Jägerbataillon Wien 2 "Maria Theresia",
  • das Panzergrenadierbataillon 371 (Deutsche Bundeswehr) sowie
  • die Steiermärkische Sparkasse.

Die Partnerschaften zeichnen sich u. a. durch einen intensiven Erfahrungsaustausch, gemeinsame Ausbildungen und Veranstaltungen aus.


Autor und Kontakt: Hauptmann Peter Schwarzinger, Tel.: 050201/5431604, E-Mail: jgb17@bmlvs.gv.at

Eigentümer und Herausgeber: Bundesministerium für Landesverteidigung | Roßauer Lände 1, 1090 Wien
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